Joachim Löw
Reuters/Fabian Bimmer
Fußball

Deutschland hält weiter an Löw fest

Die deutsche Fußballnationalmannschaft hält weiter an Bundestrainer Joachim Löw fest und geht mit dem 60-Jährigen in das EM-Jahr 2021. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Montag mit. „Gemeinsam geht der Blick zielgerichtet und fokussiert auf die weitere EM-Vorbereitung im nächsten Jahr“, hieß es in einer Aussendung.

Trotz der geschichtsträchtigen 0:6-Niederlage in Spanien und immer lauter werdender Kritik schenkt der DFB seinem Rekordbundestrainer damit auch weiterhin das Vertrauen. Das Präsidium habe „einvernehmlich festgehalten, den seit März 2019 eingeschlagenen Weg der Erneuerung der Nationalmannschaft mit Bundestrainer Joachim Löw uneingeschränkt fortzusetzen“, teilte der DFB nach mehreren Konferenzen am Montag mit.

Löw ist seit mehr als 14 Jahren DFB-Bundestrainer und krönte sich nach mehreren starken Turnieren 2014 mit dem WM-Titel in Brasilien. Ab dem Aus in der Vorrunde als Titelverteidiger in Russland 2018 wuchs jedoch die Kritik an dem Ex-Innsbruck und Ex-Austria-Trainer. Löw vollzog während der EM-Qualifikation für das im Sommer 2021 bevorstehende Turnier einen Umbruch und sortierte unter anderen das Trio Mats Hummels, Jerome Boateng und Thomas Müller aus.

DFB hält an Löw fest

Der Deutsche Fußball-Bund hält weiter an Teamchef Joachim Löw fest und geht mit dem 60-Jährigen in das EM-Jahr 2021.

Bis zur WM 2022 vertraglich gebunden

Nach der 0:6-Abfuhr vor zwei Wochen in Sevilla gegen Spanien geriet Löw unter Druck wie nie zuvor. Experten und Medien forderten einen sofortigen Rücktritt, das von DFB-Sportdirektor Oliver Bierhoff ausgesprochene Vertrauen stoppte nicht die folgenden Debatten über eine sofortige Trennung. Löw hat beim DFB einen Vertrag bis 2022, er ist vertraglich also nicht nur bis zur EM-Endrunde im Sommer 2021, sondern darüber hinaus bis zur WM in Katar an den DFB gebunden.

„Der Bundestrainer wird alle nötigen Maßnahmen ergreifen, um mit der Mannschaft eine begeisternde EM 2021 zu spielen“, teilte der DFB mit. „Zustimmung erhält auch die Einschätzung des Bundestrainers, dass nachfolgende Turniere – konkret die WM 2022 in Katar und die EM 2024, die im eigenen Land stattfindet – als Perspektiven und sportliche Ziele bereits zum jetzigen Zeitpunkt in den weiteren sportlichen und personellen Überlegungen eine Rolle spielen müssen.“

Gemeinsamer Weg wird fortgesetzt

Sieben Monate vor der EM geht der DFB damit den eingeschlagenen Weg des Bundestrainers weiter mit. Löw hatte noch in Sevilla eine Aufarbeitung der höchsten Niederlage seiner Amtszeit angekündigt. Das 0:6 hat heftige Nachwirkungen, schließlich bleibt bis zum Start in die Vorbereitung für die EM-Endrunde mit drei Heimspielen gegen Frankreich, Portugal und Ungarn nur noch eine Länderspielphase im März.

Das siebte große Turnier als Chefcoach wird nun einen weiteren alleinigen Rekord für den Bundestrainer bedeuten. Der Coach, der 189 Länderspiele begleitete und länger im Amt ist als alle anderen derzeitigen Nationaltrainer weltweit, könnte damit im kommenden Sommer sogar die Marke von 200 Länderspielen knacken.