LASK-Spieler vor dem Match
GEPA/Christian Moser
Bundesliga

LASK plant Sieg im OÖ-Derby fest ein

Auf der Linzer Gugl geht es am Sonntag im Rahmen der zehnten Runde der tipico-Bundesliga zwischen dem LASK und der SV Guntamatic Ried um die Nummer eins in Oberösterreich. Vom Tabellenstand her haben die Zweitplatzierten Linzer die Nase vorne, doch der Aufsteiger reist mit breiter Brust aus dem Innviertel in die Landeshauptstadt. Dennoch ist nicht nur LASK-Mittelfeldmotor Peter Michorl überzeugt: „Wir werden die drei Punkte holen.“

Der LASK durfte am Donnerstag mit einem 3:3 gegen den englischen Tabellenführer Tottenham Hotspur in der UEFA Europa League einen Prestigeerfolg in der Vereinschronik vermerken. Auch wenn das Remis das Ende der Aufstiegsträume im Europacup bedeutete, lobte Trainer Dominik Thalhammer die „phänomenale Leistung" gegen die Truppe von Startrainer Jose Mourinho. Ich denke, dass uns auch das Spiel gegen Tottenham und die Weiterentwicklung der letzten Wochen Zuversicht geben kann für den Rest der Meisterschaft“, so Thalhammer.

Der Schwung der Vorstellung gegen die „Spurs“ soll nun auch gleich ins nächste Ligaspiel mitgenommen werden. Der Rückstand von zwei Punkten auf Spitzenreiter Red Bull Salzburg soll nach der Runde zumindest nicht größer sein. „Die Liga ist sehr wichtig, und wir haben auch dort im letzten Spiel gut performt“, sagte Thalhammer mit Hinweis auf das jüngste 3:0 über Altach. Einen aktuellen direkten Vergleich mit dem Aufsteiger gibt es noch nicht, der bisher letzte Schlagabtausch im Oberhaus datiert zudem aus dem Jahr 2011. Trotzdem: „Das OÖ-Derby ist eine super Herausforderung, wir freuen uns auf das Spiel.“

Tipico-Bundesliga, zehnte Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

LASK- Ried

Linzer Stadion, SR Altmann

Mögliche Aufstellungen:

LASK: Schlager – Wiesinger, Trauner, Andrade – Ranftl, Holland, Michorl, Renner – Gruber, Eggestein, Goiginger

Ried: Sahin-Radlinger – Takougnadi, Reifeltshammer, Reiner, Haas – Lackner, Ziegl – Paintsil, Nutz, Grüll – Gschweidl

Michorl, der gegen Tottenham das 1:0 erzielte, betonte ebenfalls, dass man sich gegenüber der internationalen Ebene keinen Leistungsabfall erlauben darf. „Derby ist Derby. Ried hat WAC geschlagen, hat Rapid geschlagen. Das ist ein richtig guter Gegner“, so der Mittelfeldspieler. Auch sein Trainer, der gegen die Rieder wieder Kapitän Gernot Trauner mit an Bord hat, verwies auf den jüngsten Erfolgslauf der „Wikinger“ aus dem Innviertel: „Wir haben einen Gegner, der gute Ergebnisse abgeliefert hat.“

Ried von guter Leistung überzeugt

Aufgrund der Ausbeute von sieben Punkten aus den jüngsten drei Spielen stellt sich der Aufsteiger auch optimistisch dem Prestigeduell. „Gegen Rapid haben wir gezeigt, dass wir Topmannschaften auch schlagen können“, meinte Trainer Gerald Baumgartner im Rückblick auf das 4:3 gegen Grün-Weiß am 22. November. Das 1:1 beim WAC eine Woche später fiel etwas glücklich aus, allerdings musste man fast eine Hälfte auch mit einem Mann weniger spielen. Nun peilen die „Wikinger“ Zählbares gegen den LASK an.

Der Rieder Trainer erwartet sich jedoch Schwerstarbeit. „Sie (der LASK, Anm.) haben einen hochintensiven Spielstil, sind gut im Pressing und bei Standards sehr gefährlich. Da müssen wir dagegenhalten und selbst versuchen, bei Ballbesitz Chancen zu kreieren“, forderte Baumgartner. „Die Möglichkeiten, die wir bekommen, müssen wir konsequent nutzen. Ich bin überzeugt, dass wir erstens eine gute Leistung zeigen werden und dass wir zweitens dann auch den einen oder anderen Punkt mitnehmen können.“ Das bis dato letzte Bundesliga-Derby vor neun Jahren endete übrigens 1:1, danach setzte sich Ried zweimal im ÖFB-Cup durch.

Emin Sulimani (LASK) und Stefan Lexa (Ried)
GEPA/Josef Bollwein
Beim jüngsten OÖ-Derby in der Bundesliga duellierten sich Emin Sulimani (l.) und Stefan Lexa auf der Gugl um die Kugel

Hartberg mit positiver Bilanz

Wenig Selbstvertrauen konnte hingegen Rapid Wien im Duell mit einem Londoner Club holen. Die Hütteldorfer waren bei der 1:4-Pleite in der Europa League am Donnerstag die zweite Garnitur der „Gunners“ von Arsenal ohne Auftrag. Allerdings hatte auch Rapid-Coach Dietmar Kühbauer aufgrund der „angespannten Kadersituation“ und mit Hinblick auf das wichtige Meisterschaftsduell bei TSV Prolactal Hartberg kräftig rotiert. Die mutmaßlich stärkste zur Verfügung stehende Formation soll die drittplatzierten Wiener auf Tuchfühlung zu Salzburg halten.

Tipico-Bundesliga, zehnte Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

Hartberg – Rapid

Profertil-Arena, SR Gishamer

Mögliche Aufstellungen:

Hartberg: Swete – Lienhart, Rotter, Luckeneder, Klem – Kainz, Nimaga – Ried, Rep, Heil – Tadic

Rapid: Gartler – Stojkovic, Greiml, Barac – Schick, Knasmüllner, Grahovac, Ritzmaier, Ullmann – Arase, Kara

Die jüngste Ligabilanz Rapids ist aber nicht berauschend. In den vergangenen drei Spielen stehen zwei Remis und eine Niederlage zu Buche. Zudem haben die Hartberger gegen Rapid eine positive Bilanz. Mit mit je drei Siegen und Remis bei zwei Niederlagen haben die Steirer die Nase vorne. „Wir sind gewarnt und brauchen eine gute Leistung“, sagte Rapid-Coach Dietmar Kühbauer, der mit Blick auf die Statistik zumindest davon ausgeht, dass die Partie kein fader Stehkick wird. In den bisherigen zehn Pflichtspielduellen fielen 42 Treffer. „Es waren immer viele Tore dabei, und die Spiele waren interessant zum Anschauen, teilweise kurios“, sagte der Burgenländer.

Kühbauer „kann nicht zaubern“

Deutlich gereizter reagierte Kühbauer auf Kritik an seinen Personalrochaden. Wir spielen nicht für die Öffentlichkeit, sondern für uns. Natürlich wollen wir die Fans erfreuen, aber wenn jemand daherkommt und sagt, wir hätten Arsenal in Bestbesetzung weggeschossen, liegt er falsch. Wir müssen mit unseren Kräften haushalten. Das macht jede Mannschaft, nur bei uns wird es zum Thema gemacht", kritisierte Kühbauer. Sein Club hat derzeit fünf Langzeitausfälle zu beklagen. „Ich kann nicht zaubern, schnitzen oder Spieler herbeamen, das geht nur bei Raumschiff Enterprise. Wir sind wirklich am Limit, das muss irgendwann der letzte Fan verstehen“, so der Trainer.

Hartberg-Coach Markus Schopp zeigte Verständnis für Rapids Rotationen. „Die Belastungen für die Mannschaften, die international spielen, sind massiv“, erklärte der Steirer. Um gegen Rapid bestehen zu können, bedürfe es im Vergleich zum Admira-Match einer deutlichen Steigerung, betonte Schopp. „Wenn wir gegen Rapid so wie gegen die Admira spielen, wird es zu wenig sein. Aber trotzdem ist es angenehm, drei Punkte mehr auf dem Konto zu haben.“ Die Hartberger liegen als Tabellenzehnter sechs Zähler vor dem Schlusslicht aus der Südstadt.

Tipico-Bundesliga, zehnte Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

WSG Tirol – WAC

Tivoli Stadion, SR Drachta

Mögliche Aufstellungen:

WSG Tirol: Oswald – Koch, Behounek, Gugganig, Schnegg – Rogelj, Petsos, Celic, Baden Frederiksen – Yeboah, Dedic

Ried: Kofler – Pavelic, Baumgartner, Rnic, Scherzer – Leitgeb – Taferner, Liendl, Wernitznig – Joveljic, Peretz

Wattens hofft gegen WAC auf Zählbares

Anders als für Rapid lief es für den RZ Pellets WAC im Europacup nach Wunsch. Die Wolfsberger erspielten sich mit dem 1:0-Sieg bei ZSKA Moskau ein Aufstiegsfinale gegen Feyenoord Rotterdam. Bevor sich die Kärntner aber auf den Showdown konzentrieren können, müssen sie bei WSG Swarovski Tirol bestehen. Und in der Meisterschaft lief es für den WAC bisher nicht nach Wunsch. In Innsbruck treffen zwei Mittelständler und Tabellennachbarn aufeinander, wobei die Tiroler noch einen Punkt vor den Kärntnern liegen. „Wir hoffen, dass sie am Sonntag noch die Strapazen von Moskau spüren“, so Wattens-Coach Thomas Silberberger, der mit seiner Mannschaft Zählbares im Sinn hat.

Die Tiroler haben gegen den WAC eine Serie zu verteidigen. Seit dem Aufstieg 2019 ging noch kein Spiel gegen die „Wölfe“ verloren. „Eine unangenehme Mannschaft, die über sehr viel Spielstärke verfügt. Sie surfen seit zwei Jahren auf einer Erfolgswelle, haben ein starkes Team und sind schwer zu bespielen“, warnte Silberberger. Besonders angetan hat es dem WSG-Trainer Michael Liendl, das Herzstück im WAC-Mittelfeld. „Liendl ist zwar nicht der WAC, aber wenn man sich die Statistik anschaut, dann ist der WAC fast nur Liendl“, betonte Silberberger und verwies auf bewerbsübergreifend 17 Tore, bei denen der 35-Jährige seine Beine im Spiel hatte, „er ist der für mich derzeit beste Mittelfeldspieler in Österreich.“

Die Kärntner, die direkt von der russischen Hauptstadt nach Innsbruck gereist sind, bauen auf ihre auch in Moskau bewiesene Auswärtsstärke. Drei Siege und nur eine Niederlage ergeben in der Bundesliga-Auswärtstabelle sogar Rang zwei hinter Salzburg. Die nicht wegzuredende Müdigkeit nach dem strapaziösen Europacup-Trip soll durch die Euphorie über die Chance zum Aufstieg ins EL-Sechzehntelfinale – es wäre eine Clubpremiere – kompensiert werden. „Das haut uns einmal von der Emotion her weit nach vorne. Das wird uns richtig guttun für die nächsten schweren Aufgaben, die noch kommen“, sagte Mario Leitgeb.