Florian Neuhaus (Gladbach) und Vinicius Junior (Madrid)
GEPA/Witters/Tim Groothuis
Champions League

Real zittert um Achtelfinale

Borussia Mönchengladbach plant am Mittwoch (21.00 Uhr) in der UEFA Champions League den großen Coup. Ein Punkt bei Real Madrid würde dem Club von Stefan Lainer, Valentino Lazaro und Hannes Wolf als Spitzenreiter der Gruppe B genügen, um in das CL-Achtelfinale einzuziehen. Real droht unterdessen erstmals überhaupt das Aus in der Gruppenphase.

„Wir brauchen eine sehr gute, hervorragende Leistung. Die traue ich meiner Mannschaft zu“, sagte Gladbach-Coach Marco Rose. Natürlich weiß der Ex-Salzburg-Trainer, was im Estadio Santiago Bernabeu auch ohne Zuschauer auf den Tabellensiebenten der deutschen Bundesliga zukommt. „Solche Mannschaften funktionieren dann am besten, wenn sie Druck haben. Und den hat Real“, sagte der 44-Jährige.

Diesen Umstand bekam seine Auswahl bereits beim 2:3 in der Vorwoche gegen Schlusslicht Inter Mailand schmerzlich zu spüren, als die Borussia den vorzeitigen erstmaligen Einzug in ein Königsklassen-Achtelfinale seit 1977 (damals noch Europacup der Landesmeister) verpasste. Inter musste gewinnen und gewann. Nun muss Real siegen, um das Achtelfinale aus eigener Kraft zu schaffen.

Gladbach-Trainer Marco Rose
AP/Martin Meissner
Rose will den Gladbacher Erfolgslauf in der Champions League bei Real mit dem Aufstieg vollenden

Real droht erstmals Vorrunden-Aus

Gladbach führt die Tabelle vor dem letzten Spieltag mit acht Punkten vor Schachtar Donezk (7) an. Bei einem Remis haben die Spanier (7 Punkte) immerhin noch die Hoffnung, dass Inter Mailand (5) sein Heimspiel gegen die Ukrainer gewinnt. Dann wäre Real dank des direkten Vergleichs mit den Italienern weiter. „Wir wissen, dass das Spiel das wichtigste bisher ist. Wir werden einfach spielen, als wäre es ein Finale. Und Finale spielt man nicht, man gewinnt sie“, sagte Reals Mittelfeldspieler Casemiro vor dem Showdown.

Als Rekordsieger des Meistercups (13) muss Real angesichts der bisher durchwachsenen Leistung auf eine klassische Trotzreaktion hoffen. Nach unter anderem zwei Niederlagen gegen Schachtar Donezk, das gegen Gladbach mit 0:6 und 0:4 untergegangen war, stehen die Königlichen gedemütigt nur auf Platz drei der Tabelle. Erstmals überhaupt droht in der Champions League das Aus in der Gruppenphase, das für Trainer Zinedine Zidane das Ende als Real-Coach bedeuten könnte.

Ramos vor Schicksalsspiel wieder fit

Abwehrchef und Kapitän Sergio Ramos wurde eigens für diese Partie fit gemacht. „Es ist eine Stärke von Sergio Ramos, dass er unangenehm ist. Für jeden Gegner“, sagte auch Rose beeindruckt über den 34-Jährigen, der sich vor drei Wochen bei Spaniens 6:0 gegen Deutschland verletzt hatte und anschließend bei Real schmerzlich vermisst worden war. „Er ist ein Leader. Er ist einer der Besten aller Zeiten. Wir sind sehr froh, dass er wieder da ist“, sagte Casemiro.