Katharina Truppe (AUT)
GEPA/Christian Moser
Ski alpin

ÖSV-Damen peilen in RTL-Doppel Top Ten an

Nicht weniger als acht Wochen nach dem Saisonauftakt in Sölden gehen am Wochenende in Courchevel die Damen-Riesentorläufe Nummer zwei und drei der Weltcup-Saison in Szene. Den Österreicherinnen bieten sich somit zwei Chancen, den eher missglückten Heimauftritt im Oktober gutzumachen und an den Top Ten zu schnuppern bzw. in diese zu fahren. Start ist am Samstag und Sonntag jeweils um 9.30 und 12.30 Uhr (live in ORF1 und im Livestream).

Auf dem Rettenbachferner war Katharina Truppe als 15. beste ÖSV-Riesentorläuferin gewesen. Die 24-jährige Kärntnerin und das gesamte Team haben die Vorbereitung auf das nun anstehende RTL-Doppel auf der Reiteralm absolviert. „Wir haben eine sehr gute Piste gehabt, es waren echt gute Schwünge dabei“, sagte Truppe am Freitag in einer Onlinepressekonferenz. „Es waren ein paar Schritte in die richtige Richtung.“ Zwei gute Läufe seien das Ziel. „Dann sind die Top Ten im Bereich des Möglichen.“

Generell sei das ÖSV-Team in Sölden mit vier Läuferinnen in den Punkterängen unter Wert geschlagen worden. „Da ist sicher noch viel mehr möglich. Wir sind ein dichtes Team. Coolheit ist sicher ein Faktor, der noch fehlt. Man muss beide Durchgänge auf Angriff fahren. Ich will das Limit suchen, den Grat genau zwischen Ausfall und Nichtausfall und bis zum Ende durchziehen“, sagte Truppe, die zuletzt am Start, an einer kompakten Hocke und den Hangausfahrten gearbeitet hat.

ÖSV-Damen jagen Vlhova

In Courchevel hoffen Österreichs Ski-Damen nach der Enttäuschung in Sölden wieder auf bessere Ergebnisse. Die große Gejagte heißt einmal mehr Petra Vlhova.

Brunner will nächsten Schritt gehen

Mit Rang 17 in Sölden durfte Stephanie Brunner zufrieden sein, schließlich war es ihr Comeback nach ihrem dritten Kreuzbandriss bzw. 21 Monaten Wettkampfpause. In Courchevel greift die Tirolerin nun zu einem anderen Ski. „Es ist nicht einfach, dass man nach zwei Jahren zurückkommt und in die Punkte fährt. Natürlich sind meine Ziele andere, aber man muss einfach kleine Schritte gehen“, sagte Brunner.

Stephanie Brunner (AUT)
GEPA/Christian Walgram
Stephanie Brunner hofft nach ihrem Comeback auf möglichst viel Rennpraxis

Grundsätzlich könne man aber nun wegen der langen RTL-Rennpause schon sagen, dass die Saison jetzt neu startet. „Natürlich bin ich froh, dass die Saison jetzt richtig durchstartet und man in die Rennpraxis wieder hineinkommt.“ Nach und nach soll das für die 26-Jährige auch im Slalom funktionieren, noch vor dem Torlauf zum Jahresende auf dem Semmering soll es da Wettkampfpraxis geben. Brunner: „Damit ich auch im Weltcup mit der Nummer wieder nach vor komme.“

Das wäre auch für Katharina Liensberger wichtig, ist sie doch in Sölden im zweiten Lauf ausgeschieden. Zumindest mal mit der Stimmung und dem Flair in Courchevel fühlt sich die 23-jährige Vorarlbergerin wohl. „Wenn ich so fahre, wie ich mir das vorstelle, dann stimmt meistens die Platzierung. Ich will gute und schnelle Schwünge zeigen.“ Laut Liensberger wird es darauf ankommen, mit sehr viel Gefühl zu fahren.

Chancen auch mit hohen Startnummern

Truppe berichtete von kleinen Änderungen am Hang, gegen Ende seien zwei neue Übergänge aufgeschoben worden. Laut ÖSV-Damen-Rennsportleiter Christian Mitter ist es immer möglich, auch mit hinteren Startnummern noch eine Chance zu haben. Die Piste sei nicht perfekt, aber mit guten Leistungen sei trotzdem noch einiges möglich. „Ich hoffe, dass wir mannschaftlich weiter nach vorne rücken.“ Es sei auch immer wichtig, auf den Rennverlauf zu schauen. „Aber wenn die Leistung passt, dann wird es sich nach vor orientieren“, so Mitter.

Einigermaßen ungewöhnlich für technische Bewerbe sei, dass zwei Rennen in der gleichen Disziplin unmittelbar aufeinanderfolgen, sagte der Steirer. „Sonst muss man ein Jahr warten, bis man wieder auf den Hang kommt. Das ist jetzt ein bisschen das Speed-Set-up, wenn man das letzte Training noch einmal gut analysiert und Schlüsse zieht.“ Für die Läuferinnen sei es eine Chance, dass man es besser macht. „Das finde ich eigentlich ganz charmant. Von daher ist so ein Doppelwochenende sehr gut.“

Neben Truppe, Brunner und Liensberger sind aus dem ÖSV-Team auch Franziska Gritsch, Eva-Maria Brem, Nadine Fest, Ricarda Haaser, Katharina Huber, Chiara Mair, Elisa Mörzinger und Ramona Siebenhofer am Start. Der Favoritenkreis formt sich wieder um die Top Drei von Sölden – die Italienerinnen Marta Bassino und Federica Brignone sowie die Slowakin Petra Vlhova. Wieder mit auf der Rechnung ist aber auch die beim Auftakt nicht gestartete US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin.