"Wir haben die Leistungen im bisherigen Verlauf der Saison analysiert, offene und ehrliche Gespräche geführt. Mit 21 Punkten und Rang vier nach 13 Runden werden wir unseren Ansprüchen nicht gerecht“, erklärte Geschäftsführer Sport Matthias Imhof. „Wir sind davon überzeugt, dass dieser Impuls notwendig ist, um unser Ziel noch erreichen zu können.“
Aktuell rangiert Austria Klagenfurt mit zehn Punkten Rückstand auf „Winterkönig“ SV Licht-Loidl Lafnitz auf dem vierten Rang. Auf den zweitplatzierten und nicht aufstiegsberechtigten FC Liefering fehlen den „Violetten“ acht Zähler, auf den FC Blau Weiß Linz auf Rang drei ein Punkt. Allerdings haben neben Lafnitz auch die Oberösterreicher bereits anklingen lassen, dass sie auf einen Aufstieg verzichten wollen. Hinter den Klagenfurtern (21 Punkte) lauern der GAK (20), Wacker Innsbruck (19) und Austria Lustenau (18).
Pacult „wird neue Kräfte freisetzen“
Pacult erhalte laut Aussendung den Auftrag, die Aufholjagd zu starten und mit dem Aufstieg in die Bundesliga zu krönen. „In einigen Partien hat nur der letzte Tick gefehlt. Peter Pacult setzt auf Disziplin, hohen Einsatzwillen und Laufbereitschaft. Mit seiner Art, das Team zu führen, wird er neue Kräfte freisetzen“, sagte Imhof über den 61-Jährigen, der 2008 mit Rapid den Meistertitel holte und damit seinen bisher größten Erfolg als Trainer feierte.
"Ich habe die 2. Liga sehr intensiv verfolgt und damit natürlich auch die positive Entwicklung der Austria in den letzten anderthalb Jahren wahrgenommen“, sagte Pacult, der einen Vertrag bis Juni 2021 unterschrieb. „Ich freue mich auf diese spannende Aufgabe. Eine Stadt wie Klagenfurt mit diesem Stadion gehört nach oben. Wir werden sehr hart arbeiten, um das große Ziel erreichen zu können.“
Micheu soll Akademiepläne vorantreiben
Zuletzt war Pacult bis Juni 2019 in Montenegro beim Erstligisten OFK Titograd tätig, ehe er bei seinem Jugendclub FAC einen Aufsichtsratsposten bekleidete. Sein Vorgänger Micheu wird künftig gemeinsam mit Nachwuchsleiter Wolfgang Schellenberg die Akademiepläne der Austria vorantreiben. „Die Gespräche sind sauber und fair verlaufen, die Beweggründe kann ich nachvollziehen, da bleibt nichts hängen“, sagte der 45-Jährige. „Der Verein hat mir eine neue Aufgabe angeboten, die ich annehmen werde, weil mir die Austria einfach sehr am Herzen liegt.“
„Wir sind sehr froh, dass Robert Micheu dem Verein erhalten bleibt. Er hat großen Anteil an der sportlichen Entwicklung, das Team im Herbst 2018 in einer schwierigen Situation übernommen und stabilisiert. Dafür gebührt ihm Respekt und sehr großer Dank“, betonte Imhof, der nun auf Pacult vertraut: „Wir sind davon überzeugt, dass unsere Mannschaft sehr von seiner Erfahrung profitieren und den nächsten Schritt machen wird. Dafür wünschen wir ihm und uns viel Glück.“
Chance auf Aufstieg in Vorsaison verspielt
Die Chance auf den Aufstieg hatte Klagenfurt erst nach der Coronavirus-Pause in der Vorsaison liegen gelassen, als man acht Punkte Vorsprung auf Ried aufholte und im Ligafinish dann doch noch zurückfiel. Nun soll es Pacult richten. Zuletzt hatte der ehemalige ÖFB-Teamstürmer allerdings einige nur wenige Monate dauernde Kontrakte bei Kukesi (ALB), Radnicki Nis (SRB), Cibalia (CRO), NK Zavrc (SLO) und Titograd. Für Pacult, der von Jänner 2004 bis Juni 2005 den FC Kärnten betreute, ist es eine Art Rückkehr. Die Frühjahrssaison startet am 12. Februar.