Ski alpin

Matt mischt um Slalom-Podest mit

Die Entscheidung im Slalom des WM-Winters im italienischen Alta Badia wird nichts für schwache Nerven. Der Südtiroler Lokalmatador Alex Vinatzer brachte sich am Montag im ersten Torlauf auf der Gran Risa seit neun Jahren mit 0,27 Sekunden Vorsprung auf den Schweizer Daniel Yule in Poleposition. Mit Michael Matt mischt im zweiten Durchgang (13.00 Uhr, live in ORF 1) auch ein Österreicher im Kampf um das Podest mit.

Matt verlor im ersten Durchgang 36 Hundertstel auf Vinatzer, der mit 54,73 Sekunden die Bestzeit im ersten Durchgang aufstellte. Der 21-jährige Juniorenweltmeister von 2019, der im benachbarten Wolkenstein aufgewachsen ist, greift nach seinem ersten Sieg in einem Weltcup-Rennen und nach dem ersten Südtiroler Heimsieg auf der Gran Risa überhaupt. Der letzte italienische Sieger war zudem Massimilliano Blardone im Riesentorlauf 2011.

Aber nicht nur Yule und Matt sitzen Vinatzer im Nacken, auch dahinter geht es eng zu. Die ersten sieben Läufer liegen im ersten Slalom von Alta Badia seit neun Jahren innerhalb von 0,50 Sekunden. „Ich hätte mir nicht erwartet, dass ich so eine gute Zeit habe. Beim Fahren hat es sich langsam angefühlt“, zeigte sich der Spitenzreiter im ORF-Interview über seine Bestzeit etwas verwundert. Detail am Rande: Vor einem Monat hatte sich Vinatzer, der bisher einen dritten Platz in Zagreb heuer im Jänner als bestes Ergebnis zu Buche stehen hat, einer Blinddarm-OP unterziehen müssen.

Bestzeit für Vinatzer

Der Lokalmatador ist schneller, als es sein Gefühl vermuten lässt, und greift nun nach seinem ersten Sieg im Weltcup.

Der beste Österreicher im Klassement holte auf etwas schlechter werdender Piste das aus seiner Sicht Optimum heraus. „Ich habe geschaut, das ich nicht zu viel schwinge und die engste Linie finde. Die Piste hat schon ein wenig nachgelassen, dann muss man einen weiteren Weg fahren. Es war ein kontrolliert gesetzter Lauf, da muss man schauen, wo man Tempo machen kann“, sagte Matt gegenüber dem ORF.

Schwarz vermeidet Ausfall

Die restlichen Österreicher haben im zweiten Durchgang noch Aufholbedarf. Marco Schwarz fehlen als Zehntem 0,81 Sekunden auf die Bestzeit. Der Kärntner rutschte allerdings im oberen Teil fast aus und vergab so seine Chance, an der Spitze mitzumischen. „Der Fehler hat schon einiges gekostet, die restliche Fehler war ganz gut. Mit acht Zehntel ist im zweiten Durchgang alles offen“, sagte Schwarz und versprach im zweiten Durchgang vollen Angriff.

Manuel Faller als 13. (+1,01 Sek.) und Fabio Gstrein (1,05) unmittelbar dahinter auf Rang 14 liegen ebenfalls noch in Schladistanz zu den Top Ten. Routinier Feller zeigte sich nach dem ersten rennmäßigen Slalom-Durchgang nach seinen Rückeproblemen zufrieden. „Mein Selbstvertrauen war nicht 100 Prozent vorhanden. Ich konnte aber alles gut auf Zug fahren. War ein guter erster Durchgang für mich. Man darf auf diesem Schnee nicht zu viel wollen. Lieber ein paar Prozent weniger geben, dafür mehr mit Gefühl fahren“, sagte Feller im Gespräch mit dem ORF.

Adrian Pertl und Christian Hirschbühl sind in der Entscheidung der besten 30 ebenfalls mit von der Partie. Übrigens: Für die Österreicher geht es im insgesamt sechsten Slalom in Alta Badia um einen Siegeshattrick. Denn in den beiden jüngsten Ausgaben standen mit Reinfried Herbst (2009) und Marcel Hirscher (2011) jeweils Läufer des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) auf der obersten Stufe des Podests.