Zielbereich in Bormio
GEPA/Matic Klansek
Ski alpin

Schneefall verändert Programm in Bormio

Der Auftakt zu den Bormio-Rennen ist am Montag den starken Schneefällen zum Opfer gefallen. Der Herren-Super-G auf der Stelvio wurde daher von den Organisatoren auf Dienstag verschoben. Die für diesen Tag geplante Abfahrt soll nun am Mittwoch über die Bühne gehen. Die Starts sollen jeweils um 11.30 Uhr (live in ORF1) stattfinden.

Für den Internationalen Skiverband (FIS) kam die Verschiebung nicht überraschend, war das schlechte Wetter doch schon länger prognostiziert gewesen. „Der Schneefall wird bis zum Nachmittag noch intensiver. Das ist jetzt keine Überraschung“, sagte Renndirektor Markus Waldner im ORF-Interview. „Die Rennlinie wäre gegangen, aber in den Sturzzonen geht es nicht. Die bekommen wir nicht sauber. Es wäre unmöglich, ein sicheres Rennen runterzubringen. Außerdem müssen wir aufpassen, dass wir die Abfahrtslinie nicht kaputtmachen.“

Die Verschiebung der Abfahrt auf Mittwoch ist kein Problem, da es aufgrund der Coronavirus-Pandemie keinen Tourismus in der Region gibt. „Von den Hotels her sind wir ja komplett alleine hier. Da bekommt man sogar noch Einzelzimmer“, sagte Waldner. „Von der Strecke her macht die Verlegung der Abfahrt auf Mittwoch aber Sinn, weil wir mehr Zeit haben, die Linie zu putzen. Im oberen Bereich, vom Abfahrts- zum Super-G-Start, ist schon sehr viel Schnee drinnen.“

Zielbereich in Bormio
GEPA/Patrick Steiner
An einen Super-G war in Bormio nach den starken Schneefällen nicht zu denken

Problem für Rettungshubschrauber

Ein Zusatzargument für die Verschiebung war, dass es zu gefährlich gewesen wäre, etwaige Verletzte mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus zu transportieren. „Wir haben heuer auch eine spezielle Situation in Valtellina, hier in der Lombardei, weil unser normales Spital in Sondalo jetzt ein Covid-19-Hospital ist. Unser Hospital, das wir jetzt benutzen könnten, ist in Sondrio“, sagte Waldner.

In die Hauptstadt der gleichnamigen italienischen Provinz, in der Bormio liegt, würde man bei diesem Wetter und Schnee auf der Fahrbahn etwa 1:20 Stunden benötigen. „Das ist einfach nicht okay.“

„Es ist unmöglich gewesen“

Auch für Chefcoach Andreas Puelacher war die Entscheidung daher nachvollziehbar. „Es hat am Startbereich 20 Zentimeter geschneit. Es ist unmöglich gewesen, dass man den ganzen Schnee zeitgerecht rausbringt“, stellte sich der Tiroler auf die Seite der FIS und des lokalen Organisationskomitees. „Die Rennlinie war in Ordnung, aber es hat permanent geschneit. Aus dem Grund hat man es, glaube ich, absagen müssen. Vor allem auch, weil der Wetterbericht für morgen um einiges besser ist.“

Laut Waldner wird es „bewölkt sein morgen, aber kein Niederschlag mehr“. Das sei für die Sichtverhältnisse förderlich. „Hier ist immer das Problem mit der Sicht. Das Sonne-und-Schatten-Spiel macht es eigentlich noch schwieriger. Wenn alles bewölkt ist, ist weniger diffuses Licht.“ Dann gebe es mehr Kontrast und damit sogar eine bessere Bodensicht, erläuterte er.