Skifahrerin Katharina Liensberger
GEPA/Mario Buehner
Ski alpin

Liensberger erneut hauchdünn besiegt

Für Katharina Liensberger hat das neue Jahr so begonnen, wie das alte geendet hat. Die Vorarlbergerin landete nach Platz zwei auf dem Semmering auch am Sonntag im Slalom von Zagreb auf dem zweiten Platz. So wie beim Heimrennen zog Liensberger auch beim Kampf um die „Snow Queen Trophy“ nur hauchdünn den Kürzeren: Um lediglich fünf Hundertstel hatte die Slowakin Petra Vlhova die Nase vorne.

Vlhova, die nach Siegen in Levi und Courchevel auf dem Semmering die erste Saisonniederlage hinnehmen hatte müssen, verteidigte diesmal unter Flutlicht nicht nur ihre Halbzeitführung, sondern auch ihren Titel als „Schneekönigin“ von Zagreb aus dem Vorjahr. Hinter der Slowakin und Liensberger landete Semmering-Siegerin Michelle Gisin aus der Schweiz auf Rang drei (+0,22 Sek.). US-Star Mikaela Shiffrin wurde Vierte und muss damit vorerst weiter auf ihren 100. Podestplatz in einem Weltcup-Rennen warten.

Liensberger schaffte es hingegen auch im vierten Spezialslalom in dieser Saison auf das Stockerl. Mit lediglich fünf Hundertstel Rückstand auf Vlhova kam die 23-Jährige ihrem ersten Weltcup-Sieg wieder ein Stück näher. Auf dem Semmering hatten Liensberger 0,11 Sek. auf Siegerin Gisin gefehlt. „Es war nicht einfach zu fahren, meine Linie oben war nicht optimal, ich versuchte dann einfach, nur auf Kurs zu bleiben und das Beste herauszuholen. Es war echt schwierig, ein Kampf – zum Pushen, ich war am Limit. Umso glücklicher bin ich jetzt, dass ich wieder auf dem Podest stehen“, sagte Liensberger im Gespräch mit dem ORF.

Liensberger in Zagreb Zweite

Die Vorarlbergerin Katharina Liensberger landete nach Platz zwei auf dem Semmering auch am Sonntag im Slalom von Zagreb auf dem zweiten Platz hinter Petra Vlhova (SVK).

Dass sie erneut knapp das Nachsehen hatte, trübte die Freude bei Liensberger, die im Vorjahr auf dem Sljeme bei Zagreb Dritte geworden war, nicht. „Irgendwann werden die Hundertstel hoffentlich auf meiner Seite sein. ich werde alles dafür geben, noch mehr Gas geben, dass es für mich irgendwann einmal für ganz oben reicht“, sagte Österreichs aktuell schnellste Slalom-Läuferin. Die nächste Gelegenheit bietet sich am 12. Jänner erneut unter Flutlicht in Flachau.

Mair ebenfalls in Top Ten

Als zweitbeste Österreicherin schaffte es Chiara Mair als Neunte ebenfalls in die Top Ten. Nach dem ersten Durchgang hatte die Tirolerin als Sechste noch auf die Einstellung ihres bisher besten Weltcup-Ergebnisses hoffen dürfen. „Es war sehr schwierig mit den Spuren im zweiten Lauf. Ich konnte nicht umsetzen, was ich mir vorgenommen hatte“, sagte Mair, „ganz glücklich bin ich nicht. Positiv ist, dass ich offenbar auch mit Fehlern konstant bin und schnell Ski fahren kann.“

1. Petra Vlhova (SVK)
2. Katharina Liensberger (AUT)
3. Michelle Gisin (SUI)

Über eine gelungene Dienstreise nach Zagreb durfte sich auch Katharina Gallhuber freuen. Die Olympiadritte von 2018, die bisher nur die Plätze 22 und 26 zu Buche stehen hatte, fuhr mit Rang elf das bisher beste Resultat in dieser Saison ein.

Keine Weltcup-Punkte gab es hingegen für Katharina Huber und Franziska Gritsch. Das Duo, nach dem ersten Durchgang noch auf den Plätzen 17 und 18 zu finden, schaffte es im zweiten Lauf nicht ins Ziel. Bereits im ersten Durchgang hatte mit Kathrina Truppe eine Hoffnungsträgerin aus heimischer Sicht eingefädelt. Auch Marie-Therese Sporer und Bernadett Lorenz waren im ersten Lauf ausgeschieden. Lisa Hörhager hatte bei ihrem Weltcup-Debüt die Entscheidung als 48. verpasst.

Vlhova „voll am Limit“

Über ihren bereits 18. Sieg im Weltcup, den elften in einem Slalom und den – inklusive Parallelbewerb in Zürs/Lech – vierten in dieser Saison durfte sich hingegen Vlhova freuen. Die Slowakin baute damit ihre Führung in der Weltcup-Gesamtwertung aus. Vlhova führt nun mit 615 Punkten vor Gisin, die 128 Zähler Rückstand hat. Shiffrin liegt 230 Punkte hinter der 25-Jährigen auf Platz drei. Fünf Zähler hinter dem US-Star folgt Liensberger als beste Österreicherin auf Rang vier.

Liensberger und die weiche Piste verlangten Vlhova auf dem Weg zu ihrem vierten Saisonsieg auch alles ab. „Es war schwierig, auch weil die anderen richtig schnell waren – auch Katharina (Liensberger, Anm.). Im zweiten Lauf war die Piste außerdem schon kaputt, aber ich habe alles gebeben, musste voll ans Limit gehen“, sagte die Slowakin im ORF-Interview, „dass ich im Ziel Erste war und grün gesehen habe, hat mich dann trotzdem überrascht. So schnell hatte ich mich nicht gefühlt.“

Das Rennen entschied sich auf den letzten Metern im Steilhang. Vlhova blieb auf der mit Salz bearbeiteten Piste wie auch Liensberger nicht fehlerfrei, die Österreicherin holte aber zwischen den letzten Toren enorm viel heraus und rettete noch die viertbeste Laufbestzeit in der Entscheidung. Vlhova hingegen war nur Elfte, es reichte aber dennoch für den zweiten Zagreb-Sieg nach dem im Vorjahr.

Malheur bei Kamerafahrt

Wie schwierig die Verhältnisse vor den Toren der kroatischen Hauptstadt speziell im ersten Durchgang waren, bewies auch die Fahrt von „Kamerakind“ Ivica Kostelic. Der ehemalige Slalom-Weltmeister kam bei flachem Licht auf der weichen Piste zu Sturz. Die TV-Zuschauer durften damit erleben, wie sich ein Ausfall bei einem Weltcup-Rennen aus der Sicht des Läufers „anfühlt“. Kostelic beendete übrigens die restliche Kamerafahrt und auch jene im zweiten Lauf unfallfrei.