Der französische Motorradpilot Pierre Cherpin starb fünf Tage nach seinem schweren Sturz. Der 52-jährige Amateurpilot, der an seiner vierten Rallye Dakar teilgenommen hatte, war nach dem Unfall einer Notoperation unterzogen und in künstlichen Tiefschlaf versetzt worden. Laut Angaben der Veranstalter verstarb er während des Transfers mit einem Flugzeug von Saudi-Arabien nach Frankreich.
Cherpin war auf der siebenten Etappe von Ha’il nach Sakaka gestürzt, Ärzte hatten ihn nach seinem Unfall bewusstlos aufgefunden. Im Krankenhaus war ein schweres Schädel-Hirn-Trauma festgestellt worden. Es war der erste Todesfall unter den Teilnehmern in diesem Jahr. Der gesamte Dakar-Tross spreche der Familie, den Verwandten und Freunden das tiefste Mitleid aus, hieß es in der Mitteilung zum Tod des Franzosen am Tag der zwölften und letzten Etappe.
Honda-Doppelsieg durch Benavides und Brabec
Benavides gewann die Gesamtwertung 4:56 Minuten vor seinem US-amerikanischen Honda-Markenkollegen und Titelverteidiger Ricky Brabec, der die Schlussetappe für sich entschied. Der britische KTM-Fahrer Sam Sunderland fiel vom zweiten auf den dritten Platz zurück.
Bei den Autos gewann Rekordsieger Stephane Peterhansel zum insgesamt 14. Mal die Dakar. Der 55-jährige Franzose brachte seinen komfortablen Vorsprung auf den für Toyota fahrenden Katarer Nasser al-Attijah und seinen spanischen X-Raid-Mini-Teamkollegen und Schlusseppensieger Carlos Sainz sicher ins Ziel. Für Peterhansel war es seit 2004 der achte Gesamtsieg mit dem Auto. Davor hatte er zwischen 1991 und 1998 sechsmal auf dem Motorrad triumphiert.
Happy End für Walkner
Für Walkner war es nach einem Kupplungsdefekt auf der zweiten Etappe und einem damit verbundenen Zeitverlust von mehr als zwei Stunden (Zwischenrang 43) noch ein Happy End. Die seit 2020 in Saudi-Arabien ausgetragene Dakar war die 43. Auflage der Rallye. „Es war ein cooles Rennen. Ich habe heute noch einmal Vollgas gegeben und bin richtig glücklich, nun gesund im Ziel zu sein“, sagte der Gesamtneunte.
Walkner Dritter auf Schlussetappe
Für Matthias Walkner ist die Rallye Dakar am Freitag mit einem dritten Etappenplatz zu Ende gegangen. Trotz eines Sturzes gelang dem Salzburger ein versöhnlicher Abschluss.
Vor der Schlussetappe hatte er noch gemeint, dass er während der ganzen Dakar kein einziges Mal gestürzt sei, doch da hatte er den Tag vor dem Abend gelobt. „Dann fahre ich heute mit 60 km/h in einen Stacheldrahtzaun, der nicht nachgegeben hat. Mich hat es mit voller Wucht vom Motorrad gerissen, und zum Glück war das Brillenglas hart genug und hatte vom Stacheldraht nur ein paar Kratzer abgekommen. Lippe und Schulter hab ich mir etwas beleidigt, und ein paar Sterne sehe ich immer noch, aber es geht mir gut.“
„Echt eine brutale Dakar“
Die Rallye-Dakar-Rennen werden seiner Ansicht nach jedes Jahr anspruchsvoller. „Das war heuer schon echt eine brutale Dakar.“ Walkners Resümee: „Es war heuer eine sehr schwierige Dakar für mich. Dabei hat alles so gut begonnen, aber dann kam der Kupplungsdefekt. Das hat auf einen Schlag und gleich auf der zweiten Etappe jegliche Podiumshoffnungen zerschlagen.“ Dennoch habe er alles versucht und bis auf die letzten beiden Tage „extrem viel Spaß“ gehabt. Die Motivation für „die goldene Ananas“ sei aber manchmal schwierig gewesen, gestand der Salzburger.