Ramona Siebenhofer beim Riesentorlauf
GEPA/Matic Klansek
Ski alpin

Riesentorlauf bleibt Problemzone im ÖSV

Im Riesentorlauf scheint das Podest für Österreichs Läuferinnen und Läufer derzeit weit weg zu sein. Diese Erkenntnis bleibt auch nach den zwei Damen-Rennen an Wochenende in Kranjska Gora, in denen es nur eine Top-Ten-Platzierung für den ÖSV gab. „Aber wir werden weiterkämpfen“, versprach Damen-Chef Christian Mitter.

„Wir müssen schauen, dass wir zu den Verhältnissen kommen – und nicht umgekehrt.“ Eine Aufwärtstendenz erkannte er bei Ramona Siebenhofer und Julia Scheib. Siebenhofer war zweimal beste Österreicherin, am Samstag fuhr sie auf einer anspruchsvollen Piste auf Platz sieben, dem am Sonntag ein zwölfter Rang folgte.

Damit könnte die Steirerin, die in der Trainingsgruppe WC3 von Wolfgang Grabner ihre Wurzeln als Allrounderin wiederentdeckt, eventuell schon einen WM-Startplatz in der ÖSV-Problemdisziplin ergattert haben. Scheib wiederum lenkte mit schnellen Teilzeiten und ihrer Angriffslust die Aufmerksamkeit auf sich. Nur signifikante Patzer verhinderten bessere Platzierungen als die Ränge 24 und 16.

Julia Scheib beim Riesentorlauf
GEPA/Mario Buehner
Scheib zeigte in Kranjska Gora auch mit hohen Startnummern auf

„Ich glaube, die zwei Rennen waren wichtig und gut für mich. Das werde ich jetzt mitnehmen“, sagte die 22-jährige Steirerin. „So etwas sind wir im Training nie gefahren, weil es extrem schwierig ist, das hinzubekommen. Dass es dann gleich so gut funktioniert hat, gibt mir extrem viel Selbstvertrauen.“

Liensberger macht „Lernerfahrungen“

Katharina Liensberger, die aktuell klar beste ÖSV-Läuferin im Slalom, kam nicht über die Plätze 26 und 14 hinaus. „Ich denke, das sind Lernerfahrungen“, erklärte die Vorarlbergerin. „Natürlich sind erfolgreiche Momente vielleicht viel schöner, aber gerade aus solchen Momenten kann man viel mehr mitnehmen, lernen und es das nächste Mal besser machen.“ Katharina Truppe, Katharina Huber, Ricarda Haaser, Franziska Gritsch oder Elisa Mörzinger waren am Samstag und Sonntag abgemeldet. Stephanie Brunner schied zweimal mit Risiko aus.

Hauptproblem aller waren die Bedingungen auf einer enorm harten, unruhigen und noch dazu steilen Piste. Weder das technische Rüstzeug noch die Abstimmung schien bei den Österreicherinnen zu stimmen. „Da sind wir noch nicht so stabil, dass wir sagen, egal ob Eis, weicher, Kunstschnee oder Sonstiges, wir derfahren das, sondern da müssen wir immer ein bisschen auf die Verhältnisse hoffen“, erklärte Mitter. „Wir müssen daran arbeiten, dass wir stabiler, breiter aufgestellt sind, damit wir auch bei solchen Rennen besser abschneiden.“

Mitter hofft auf mehr Konstanz

In Courchevel war Liensberger bereits RTL-Fünfte gewesen, Brunner brachte einen sechsten Platz ins Ziel. Haaser klassierte sich dort als Achte und Zehnte. Die Konstanz in den Leistungen geht Mitter aber noch ab. „Wir möchten dorthin, wo wir auch im Slalom sind“, betonte der Steirer. „Das ist brutal weit noch. Es ist schwierig, dass wir es wirklich mannschaftlich schaffen. Aber wir werden weiterkämpfen, und wenn wir jedes Mal zwei, drei dabei haben, die sich gut präsentieren, wird es funktionieren.“

Damenchef Christian Mitter
GEPA/Harald Steiner
Mitter gibt sich zuversichtlich, auch das RTL-Team nach vorn bringen zu können

Der nächste Riesentorlauf wird am 26. Jänner auf dem Kronplatz in Südtirol ausgefahren. Bis dahin wollen die ÖSV-Damen vorzugsweise auf der Reiteralm an etwaigen Defiziten arbeiten. „Ich weiß, wo ich mich steigern kann, was ich zu tun habe“, erklärte Liensberger. Für Siebenhofer und Mitter geht es nach einem Ruhetag hingegen weiter Richtung Schweiz, wo am kommenden Wochenende in Crans-Montana zwei Abfahrten und ein Super-G auf dem Programm stehen. „Ich freue mich schon auf das Abfahrt-Fahren“, sagte Siebenhofer.