Ortlieb war im Training bei der Landung nach einem Sprung zu Sturz gekommen und klagte in der Folge über heftige Schmerzen im rechten Knie. Die Vorarlbergerin, die in La Thuile im Februar des vergangenen Jahres im Super-G ihren ersten Weltcup-Sieg gefeiert hatte, wurde mit dem Helikopter in das nächstgelegene Krankenhaus nach Sion zur Erstuntersuchung geflogen, um den Grad der Verletzung abzuklären. Das Ausmaß der Verletzung wurde am Mittwochabend zur traurigen Gewissheit.
Österreichs Speed-Damen verbuchten damit den nächsten prominenten Ausfall nach Ex-Super-G-Weltmeisterin Nicole Schmidhofer, die sich vor Weihnachten bei ihrem Sturz in der Weltcup-Abfahrt in Val d’Isere schwer am linken Knie verletzt hatte. Nach Ortlieb war beim Training in Crans Montana auch die Schweizerin Rahel Kopp auf der selektiven Piste des WM-Ortes von 1987 schwer gestürzt. Der Grad ihrer Verletzungen ist vorerst noch ungewiss.
Saison für Ortlieb nach Trainingssturz beendet
Nina Ortlieb ist beim ersten Abfahrtstraining in Crans Montana schwer gestürzt. Sie zog sich einen vorderen Kreuzband-, Innenband-, Außenmenikus- sowie Patellasehnenriss zu und muss die Saison vorzeitig beenden.
Bestzeit für Goggia
Trainingsschnellste war am Mittwoch die italienische Olympiasiegerin Sofia Goggia in 1:29,83 Minuten vor der Schweizerin Corinne Suter (+0,20) sowie ihrer Teamkollegin Elena Curtoni (0,35). Beste ÖSV-Läuferin war Tamara Tippler, die als 13. bereits 1,53 Sekunden auf die Bestzeit verlor. Ramona Siebenhofer (16./1,73), Stephanie Venier (19./2,07) und Ariane Rädler (20./2,12) landeten ebenfalls in den Top 20.
Tippler, in der Abfahrt von St. Anton zuletzt Zweite hinter Goggia, war mit Nummer 18 unmittelbar vor Ortlieb gestartet. „Es war jetzt noch nicht das Wahre. Oben habe ich mir sehr schwergetan und teilweise den Schwung ein bisschen rausgenommen, weil ich unsicher war“, lautete das Resümee der 29-jährigen Steirerin, die zuletzt beim Heimweltcup in St. Anton auch Super-G-Vierte geworden war.
„Im zweiten Training werde ich schon probieren, mehr ans Limit zu gehen“, kündigte Tippler für das zweite und letzte Training am Donnerstag an. Nach ihren jüngsten Spitzenplätzen sei sie „mit gesundem Selbstbewusstsein“ ins Wallis gereist. Trotzdem gelte es für sie, „jetzt nicht zu überpowern“.