Ski alpin

Goggia setzt Erfolgslauf fort

Sofia Goggia ist in der Abfahrt das Maß aller Dinge geblieben. Die 28-jährige Italienerin gewann am Samstag auch das zweite Rennen in Crans-Montana und baute damit ihre Siegesserie auf vier Abfahrten aus. Der Vorsprung von Goggia auf die zweitplatzierte Schweizer Lokalmatadorin Lara Gut-Behrami betrug 0,27 Sekunden. Rang drei ging mit Elena Curtoni an eine weitere Italienerin (0,60).

Während sich das italienische Team mit den Plätzen vier und neun durch Laura Pirovano (+ 0,82) und Federica Brignone (1,26) mannschaftlich sehr stark präsentierte, verlief für die von Verletzungen dezimierten ÖSV-Damen auch die zweite Abfahrt alles andere als nach Wunsch. Im Gegensatz zum Freitag klappte es diesmal nicht einmal mit einem Top-Ten-Platz. Beste Österreicherin wurde am Ende Ricarda Haaser auf Rang zwölf. Ihr Rückstand betrug bereits 1,43 Sekunden.

Tamara Tippler belegte den 17. Platz (1,64), unmittelbar dahinter klassierte sich Mirjam Puchner (1,65), die in der ersten Abfahrt noch Rang acht belegt hatte. Viertbeste Österreicherin wurde Michaela Heider auf dem 20. Rang (1,72). „Man sieht bei den Italienerinnen, dass man sich am Limit bewegen muss. Ich habe es probiert, konnte aber nie so wirklich einen Speed aufbauen“, erklärte eine enttäuschte Tippler im ORF-Interview.

Siegesserie für Goggia

Im Damen-Weltcup setzte Sofia Goggia ihre Siegesserie fort. Die Italienerin feierte in der zweiten Abfahrt in Crans-Montana bereits ihren vierten Erfolg in Serie.

Goggia meistert schwierige Bedingungen

Goggia gelang diese Gratwanderung erneut am besten. Nach der ersten lag die 28-Jährige bei jeder Zwischenzeit in Führung. Größte Konkurrentin für Goggia war Ester Ledecka, die lange mithalten konnte. Die Tschechin, die am Freitag Rang zwei geholt hatte, nahm allerdings zu viel Risiko, kam bei einer Linkskurve von der Ideallinie ab und stürzte ins Sicherheitsnetz. Ledecka zog sich dabei eine blutende Wunde im Gesicht zu.

1. Sofia Goggia (ITA)
2. Lara Gut-Behrami (SUI)
3. Elena Curtoni (ITA)

Goggia sprach nach dem Rennen von schwierigen Verhältnissen. Nicht der Wind wie am Freitag, sondern die schlechten Sichtverhältnisse erschwerten den Damen das Leben. „Ich hatte gar nicht so viel Vertrauen. Ich habe versucht, in einigen Passagen sicher zu fahren. Es war alles andere als einfach, aber mit dem Sieg bin ich natürlich glücklich“, erklärte Goggia, die für die italienischen Damen den 100. Sieg in der Weltcup-Geschichte einfahren konnte.

Tippler hadert mit Leistung

Vier Abfahrtssiege in einer Saison waren zuletzt Lindsey Vonn in der Saison 2017/2018 gelungen, auch die US-Amerikanerin schaffte das direkt in Serie. Die ÖSV-Damen sind hingegen aktuell weit weg von einem Sieg. Vor der WM steht in Garmisch-Partenkirchen nur noch eine Abfahrt auf dem Programm. Einzig Tippler ist wohl aufgrund ihres zweiten Ranges in St. Anton gesetzt. „Ich bin nicht zufrieden, weil ich schon gezeigt habe, dass ich es besser kann“, haderte die 29-Jährige mit ihrer momentanen Form.

Während Sabrina Maier (21./1,81), Ariane Rädler (23./2,00), Nadine Fest (28./2,50) und Christine Scheyer (29./2,52) Weltcup-Punkte holten, belegte mit Ramona Siebenhofer eine ehemalige Abfahrtssiegerin mit einem Rückstand von 4,05 Sekunden nur den letzten Platz. „Mit der Brechstange geht es halt nicht. Ich bin guter Dinge angereist, aber es läuft nicht. Ich habe einfach nicht das Vertrauen. Wenn kein positives Erlebnis kommt, wird es schwierig“, erklärte die 29-Jährige enttäuscht.

Haaser zeigte sich hingegen mit ihrer Formkurve in der Abfahrt zufrieden. Nach Ergebnissen jenseits der Top 20 holte die Tirolerin in Crans-Montana die Ränge zwölf und 13. „Es geht sicher noch etwas, aber mit meiner Fahrt bin ich einmal zufrieden. Ich weiß, dass ich gut Skifahren kann. Ich bin auf einem guten Weg und versuche, den einfach fortzusetzen“, sagte die 27-Jährige.