Bernhard Gruber (AUT)
GEPA/Christian Walgram
Nordische Kombi

Gruber nach Comeback wieder im Spital

Nach seinem starken Comeback und Platz sechs im Teamsprint der Nordischen Kombinierer in Lahti mit Mario Seidl ist Bernhard Gruber am Samstag wegen erneuter Herzprobleme ins Krankenhaus eingeliefert worden. Gruber hatte vor der Rückfahrt ins ÖSV-Teamhotel über Schmerzen im Brustbereich geklagt, wie der Österreichische Skiverband (ÖSV) am Sonntag mitteilte.

Nach der Erstdiagnostik durch Sanitäter und die anwesende ÖSV-Teamärztin Ines Berger-Uckermann wurde der Salzburger ins Krankenhaus von Lahti gebracht. Im Rahmen einer Herzkatheter-Untersuchung seien ihm zwei Stents eingesetzt worden, wie der ÖSV berichtete.

„Bei Bernhard Gruber führte nach dem Rennen ein Teilverschluss eines Herzkranzgefäßes erneut zu Beschwerden. Bernhard ist so weit in guter Verfassung und muss nun entsprechend seiner Genesung noch einige Tage im Krankenhaus bleiben“, wurde Berger-Uckermann am Samstag in der Aussendung zitiert.

Rückschlag für Gruber

Nach dem umjubelten Weltcup-Comeback von Kombinierer Bernhard Gruber in Lahti am Samstag kam kurz darauf ein schwerer Rückschlag. Der mit einem eingesetzten Stent am Herzen gestartete Salzburger musste nach Brustschmerzen erneut am Herzen behandelt werden.

Karriereende unvermeidlich?

Der Sportliche Leiter Mario Stecher zeigte sich in erster Linie froh, dass nicht mehr passiert sei und die Rettungskette aus der Ferne betrachtet gut funktioniert habe. „Ich bin froh, dass wir eine Ärztin dabei hatten, Bernie sofort ins Spital gebracht wurde und damit die ersten, wichtigen Schritte gesetzt wurden“, sagte Stecher zur APA.

Er verstünde Fragen, warum Gruber angesichts der Vorgeschichte überhaupt noch einmal im Weltcup gestartet sei, meinte Stecher. „Außertourliche Ärzte vom ÖSV haben ihm die Freigabe für den Spitzensport erteilt. Wir leisten dem dann auch Folge, auch weil sich der Bernie wohlgefühlt hat und das unbedingt wollte.“

Ein Karriereende des vierfachen Olympia- und achtfachen WM-Medaillen-Gewinners scheint nach dem neuerlichen Tiefschlag unvermeidlich. „Das Karriereende muss der Athlet selbst entscheiden und auch bekanntgeben“, betonte Stecher. „Klar: Wenn man eins und eins zusammenzählt, dann wird es in diese Richtung laufen. Aber seine Gesundheit muss jetzt im Vordergrund stehen.“

Starke Leistung in Lahti

Bereits Mitte März des vergangenen Jahres hatte Gruber nach Beschwerden dieselbe Diagnose erhalten. Acht Monate später hatte der 38-Jährige Anfang November nach umfangreichen Checks die medizinische Freigabe für den Hochleistungssport bekommen und daraufhin das Training mit dem ÖSV-Team wieder aufgenommen.

Im Teamsprint am Freitag holte er beim Weltcup-Comeback mit Partner Seidl gleich Platz sechs. Nach dem Springen waren die beiden sogar in Führung gelegen. Er wolle „step by step“ noch näher herankommen, hatte sich Gruber nach dem Wettkampf glücklich gezeigt. „Da überwiegt die Freude, dass das Herz so gut läuft. Ich muss noch bisschen geduldig sein“, hatte er vor der Fahrt ins Hotel gesagt.