Ercan Kara (Rapid), Dejan Petrovic (Rapid) und Ahmet Muhamedbegovic (St.Pölten)
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

„Bonusspiel“ für St. Pölten bei Rapid

Mit einem Heimsieg würde Rapid im Kampf um die Tabellenführung in der tipico-Bundesliga wieder vorlegen. Als erster Salzburg-Verfolger empfangen die Wiener schon am Dienstagabend den spusu SKN St. Pölten. „Wir sind der klare Außenseiter. Der Druck zu punkten, liegt klar bei Rapid. Für uns ist das eine Art ‚Bonusspiel‘“, sagte St. Pöltens Trainer Robert Ibertsberger vor dem Gastspiel in der 14. Runde in Hütteldorf.

Klares Ziel der Niederösterreicher ist laut Ibertsberger aber, „mit etwas Zählbarem die Heimreise“ anzutreten. Ähnlich wie Ibertsberger sieht auch Dietmar Kühbauer die Ausgangslange. „Die Gegner fahren hierher und haben wenig zu verlieren. St. Pölten wird auch was mitnehmen wollen“, sagte der Rapid-Trainer, der auf einen Auftritt wie zuletzt gegen Puntigamer Sturm Graz hofft. „Wenn wir so spielen wie die zweite Halbzeit gegen Sturm, wo wir sehr präsent waren, wo wir dominiert haben, dann kann das in eine gute Richtung gehen.“

Rapid winkt der fünfte Heimsieg im achten Spiele, die letzten beiden Heimduelle mit St. Pölten gingen aber 0:2 und 0:1 verloren. Beim 0:2 trainierte Kühbauer selbst noch die Gewinner, das 0:1 im November 2019 ist ihm Warnung genug. „Wir sind gewarnt, dass wir eine gute Leistung abliefern müssen, um zu einem Dreier zu kommen.“ Ein solcher gegen seinen Ex-Club würde Kühbauer den 100. Sieg als Bundesliga-Trainer bescheren.

Tipico-Bundesliga, 14. Runde

Beginn 20.30 Uhr:

Rapid – St. Pölten

Allianz Stadion

Mögliche Aufstellungen:

Rapid: Strebinger – Stojkovic, Hofmann, Barac, Ullmann – Petrovic, D. Ljubicic – Schick, Knasmüllner, Ritzmaier – Kara

St. Pölten: Riegler – Blauensteiner, Steinwender, Muhamedbegovic, Schulz – Schütz, Pokorny, R. Ljubicic – Tanzmayr, Schmidt, Hugi

Rapid blickt nicht auf die Tabelle

St. Pölten ist seit drei Spielen ohne Sieg und feierte in den vergangenen sieben Auftritten nur ein einziges Mal. Zehn ihrer 16 Punkte haben die „Wölfe“ aber auswärts geholt. „Die machen das richtig gut, schalten auch sehr gut um“, sagte Rapid-Kapitän Dejan Ljubicic vor dem Duell mit seinem Bruder Robert. „Auf die Stürmer, die sehr oft treffen, müssen wir richtig aufpassen.“

Den Blick auf die Tabelle „sollte man weglassen“, riet Kühbauer in dem Wissen, dass es ganz vorne eng zugeht. Einen Zähler hinter den erst am Mittwoch gegen Ried spielenden Salzburgern verteidigt Rapid zwei Punkte auf den Dritten Sturm Graz und drei auf den LASK. „Wir denken von Spiel zu Spiel“, sagte Kühbauer. „Das ist zwar der abgedroschene Spruch, aber es ist einfach so: Wir wollen eine gute Leistung abrufen.“

Sturm möchte Schwung aufnehmen

Schwung möchte auch Sturm Graz nach einem Remis und einer Niederlage wieder aufnehmen. Im steirischen Derby gegen den TSV Prolactal Hartberg ist die Mannschaft von Christian Ilzer Favorit. Der Trainer hat allerdings Rückschläge aufzuarbeiten. Der eingeschlagene Kurs soll beibehalten werden. „Es bringt jetzt gar nichts, personell oder strategisch alles über den Haufen zu werfen. Wir sind ganz gut unterwegs in einem Entwicklungsjahr“, sagte Ilzer.

Englische Wochen in der Bundesliga

Am Dienstag startet bereits der zweite Spieltag der Bundesliga nach der kurzen Winterpause mit drei weiteren Spielen.

Der Ruf als Abwehrbollwerk, den sich seine Defensive mit fünf Gegentoren in zwölf Runden erarbeitet hatte, bröckelte in Wien. Vier Gegentore hatte Sturm zuletzt im vergangenen Juli kassiert – beim 1:4 zu Hause gegen Hartberg. Ilzer vermisste „viele Dinge, eher Basics, die uns bis jetzt ausgezeichnet haben“. Näher darauf eingehen wollte er nicht, aber „physisch gut zu sein“ stand im Kriterienkatalog für einen Erfolg gegen Hartberg.

Tipico-Bundesliga, 14. Runde

Beginn 18.30 Uhr:

Sturm Graz – Hartberg

Merkur Arena

Mögliche Aufstellungen:

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Nemeth, Wüthrich, Dante – Hierländer, Gorenc-Stankovic, Ljubic, Kuen – Friesenbichler, Jantscher

Hartberg: Swete – Lienhart, Luckeneder, Gollner, Klem – Nimaga, Kainz – Horvath, Rep, Ertlthaler – Tadic

Schopp verspricht „mutigen“ Auftritt

Hartberg-Trainer Markus Schopp versprach unterdessen einen couragierten Auftritt. Das 0:0 beim WAC gilt dabei als Blaupause. Der Zugang soll wieder „mutig“ sein, der kommende Gegner biete durchaus Parallelen. „Sie haben enorm viel Qualität und in einigen Bereichen ähnliche Strukturen“, meinte der Trainer. „Wenn man die beiden vergleicht, ist der WAC über einen längeren Zeitraum einfach in vielen Bereichen sicherer als Sturm.“

Den Erfolgslauf seines Ex-Clubs hat Schopp wohlwollend beobachtet. „Für Sturm freut es mich extrem, weil es ein sehr spannender Verein ist, wo etwas passieren kann.“ Sturm ist für Schopp ein Paradebeispiel dafür, „wie wichtig gewisse Momente – etwa Resultate und Auslosung zum richtigen Zeitpunkt – für die Entwicklung einer Mannschaft sind. Das hat Sturm in der bisherigen Saison auch immer gehabt. Deshalb sind sie zu Recht dort, wo sie sind.“

Austria will bei Admira „Signal“ setzen

Ebenso wie Hartberg kämpft auch die Austria noch um den Einzug in die Meistergruppe. Gegner am Dienstag ist Flyeralarm Admira. Die Niederösterreicher hoffen, zumindest vorübergehend die rote Laterne an Cashpoint Altach abzugeben. Zum Frühjahrsstart blieben beide Teams ungeschlagen. Admiras Damir Buric war nach dem 2:2 gegen St. Pölten ebenso zufrieden wie Trainerkollege Peter Stöger nach dem 1:0 in Ried.

Der Austria-Coach sah den knapp 50 Minuten in Unterzahl erkämpften Erfolg im Innviertel aber kritisch. „Wir müssen mehr Ruhe und Klarheit in unser Offensivspiel bringen“, sagte er zwei Tage danach. „Die Jungs haben zwar recht gut verteidigt, sind viel gelaufen und haben alles für die Mannschaft unternommen, aber grundsätzlich müssen wir den Gegner viel öfter mit unserem Spiel dazu zwingen, im Defensivbereich zu arbeiten“, sagte Stöger.

Tipico-Bundesliga, 14. Runde

Beginn 18.30 Uhr:

Admira – Austria

BSFZ-Arena

Mögliche Aufstellungen:

Admira: Leitner – Maier, Petlach, Aiwu, Ostrzolek – Auer – Hoffer, Kerschbaum, Tomic, Starkl – Breunig

Austria: Pentz – Teigl, Schösswendter, Palmer-Brown, Suttner – Zwierschitz, Ebner – Sarkaria, Fitz, Jukic – Pichler

Um den Sprung in die Top Sechs noch realisieren zu können, sind bei der neuntplatzierten Austria Siege gefragt. Zweimal in Folge haben die „Veilchen“ in dieser Saison noch nicht gewonnen. „Es wäre schon ein Signal, wenn wir gegen die Admira noch einen draufsetzen könnten“, sagte Stöger. Am Sonntag gastiert mit der WSG Tirol dann ein direkter Konkurrent um den Platz in der Meistergruppe in Wien.

Admira kennt Stärken von Austria

Die Admira sieht hingegen Platz elf als Ziel. Buric sah am Wochenende „eine der besten Saisonleistungen“. Stark präsentierte sich in St. Pölten der neue Linksverteidiger Matthias Ostrzolek. Auch der eingewechselte Neo-Stürmer Andrew Wooten deutete seine Qualitäten an. Der Kroate möchte mit seinem Team an das zuletzt Gesehene anknüpfen. Die Austria kenne man. „Wir sind vorbereitet, kennen die Stärken der Wiener. Wir werden alles versuchen, um unser Spiel durchzuziehen“, sagte Buric.

Vor dem 150. Bundesliga-Duell der beiden Vereine plagt die Admira eine acht Spiele währende Sieglosigkeit gegen die Austria. Vor knapp drei Jahren im Februar 2018 siegten die Südstädter zuletzt gegen die Favoritner. Erfolgsverwöhnt sind beide Clubs nicht. Bei der Admira steht nur ein Sieg – das 1:0 gegen Salzburg – in den jüngsten neun Runden zu Buche. Die Austria beendete in Ried eine Serie von acht Spielen ohne Sieg.