Nico Gleirscher gewann 0,041 Sekunden vor Pawlitschenko, seinem älteren Bruder und Olympiasieger fehlte nur eine weitere Tausendstelsekunde auf Silber. Es ist das erste Mal, dass die beiden Brüder gemeinsam auf dem Podest stehen. Weltcup-Dominator Loch lag 0,110 Sekunden zurück. Es waren zudem die Rodel-WM-Medaillen Nummer 93 und 94 für Österreich.
„Es ist unbeschreiblich. Ich wusste lange nicht, wie ich den Lauf einschätzen sollte. Und dann war unten jeder langsamer als ich. Das ist die Belohnung für jahrelange harte Arbeit. Es war nicht leicht, jetzt ist es unglaublich. Gestern haben wir noch geredet, dass wir noch nie gemeinsam am Podest waren. Und jetzt gleich bei der WM“, so Nico Gleirscher im ORF-Interview, nachdem keiner der Athleten den Lauf fehlerfrei absolvieren konnte.
Gleirscher-Brüder rodeln zu Gold und Bronze
Einen erfolgreichen Auftakt bei der Rodelweltmeisterschaft in Königssee hat es für die Brüder Gleirscher gegeben. Im Sprint kürte sich Nico bei seiner WM-Premiere gleich zum Weltmeister, David sicherte sich Bronze.
Olympiasieger David Gleirscher, im Vorjahr Sprint-Vizeweltmeister, stimmte zu. „Ein Megarennen. Eine Tausendstel am Doppelsieg vorbei, das wäre natürlich noch einmal besser gewesen, aber ich bin megahappy mit der Bronzemedaille, speziell da in Königssee, wo ich auch schon schlechtere Erfahrungen gesammelt habe.“
Traumstart bei Premiere
Für den 23-jährigen Nico Gleirscher war es der erste Start bei einer Weltmeisterschaft überhaupt, für seinen um drei Jahre älteren Bruder David war es die zweite WM-Medaille nach der Sprint-Silbermedaille in Sotschi im vorigen Jahr. Ex-Weltmeister Wolfgang Kindl kam nach Zwischenbestzeit nach einem Kippsturz nicht über Platz 15 hinaus. Jonas Müller, Österreichs „bester Sprinter“, hatte nach einem schweren Fehler in der Qualifikation den Start verpasst.
Steu/Koller gehen leer aus
Die frischgebackenen Gesamtweltcup-Sieger Thomas Steu und Lorenz Koller verpassten im Doppelsitzer als Vierte eine Medaille. Yannick Müller/Armin Frauscher kippten und belegten den 15. Platz. Gold ging in 39,126 Sekunden an die Deutschen Tobias Wendl/Tobias Arlt vor den Letten Andris und Juris Sics (+0,014) und die Deutschen Toni Eggert/Sascha Benecken (+0,035). Steu/Koller wiesen 0,099 Sekunden Rückstand auf die Sieger auf.
Deutscher Vierfachsieg bei den Damen
Bei den Damen gingen die Medaillen alle an Deutschland. Julia Taubitz setzte sich in 39,101 vor Anna Berreiter (+0,011) und Dajana Eitberger (+0,199) durch. Die Weltcup-Führende Natalie Geisenberger verpasste Bronze um 21 Tausendstelsekunden. Für Österreichs Rodlerinnen gab es nichts zu holen. Lisa Schulte, Madeleine Egle und Hannah Prock landeten auf den Rängen acht, neun und zwölf.
Die Entscheidungen in den Olympiadisziplinen folgen am Wochenende.