Wörthersee-Stadion
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Europa League

Tottenham darf in Klagenfurt antreten

Der WAC darf sein Heimspiel im Europa-League-Sechzehntelfinale gegen Tottenham am 18. Februar wie erhofft in Klagenfurt austragen. Vom Sportministerium sei dafür am Freitag eine formelle Bestätigung eingegangen, bestätigte ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer am Abend der APA. Zuvor hatte WAC-Manager Markus Perchthaler im ORF angegeben, dass der Verband eine Sondergenehmigung für die Landung der Engländer erhalten hätte.

Aufgrund des aktuellen Landeverbots für Flugzeuge aus England war die Austragung des Hinspiels in Klagenfurt offen gewesen. Als Alternativen hatte Perchthaler zuvor eine veränderte Reiseroute der Spurs per Flug nach Ljubljana und weiter per Bus nach Kärnten sowie ein Ausweichen an einen neutralen Spielort – die Ferenc Puskas Arena in Budapest – genannt. Diesen Mehraufwand ersparen sich die Wolfsberger nun. „Formal gibt es die Bestätigung, dass dieses Spiel im nationalen Interesse steht und daher möglich ist“, erklärte Hollerer.

Mit diesem Dokument des Sportministeriums werde der UEFA am Montag, dem letztmöglichen Datum, der Spielort gemeldet. „Damit steht einer Partie in Klagenfurt nichts im Wege“, sagte Hollerer, der sich bei den Verantwortlichen des Ministeriums für die Zusammenarbeit bedankte. „Denn es ist gar nicht so leicht, in der aktuellen Situation den Spitzensport aufrechtzuerhalten.“

Thomas Hollerer
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ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer verkündete dem WAC die frohe Botschaft

Perchthaler hatte den erlösenden Anruf von Hollerer laut eigenen Angaben kurz vor Spielbeginn des Cupviertelfinales gegen Kapfenberg am Freitagabend erhalten. "Uns ist jetzt natürlich ein Stein vom Herzen gefallen. „Wir haben ein bisschen gebangt, dass diese Sondergenehmigung kommt“, sagte der Club-Manager.

Tottenham in einer „Blase“

Die Anreise der Engländer erfolgt nun wie geplant. Die Tottenham-Kicker werden sich laut Perchthaler in einer „Blase“ nur auf dem Flughafen, im Hotel und im Stadion bewegen. Auch die Anreise über Slowenien ist kein Thema mehr. „Es ist auch für die Prävention viel besser, sie kommen in der ‚Bubble‘ direkt im Charter nach Klagenfurt, als mit einem zusätzlichen Grenzübertritt, der nur eine Umgehung wäre“, so Hollerer. „Uns liegt viel daran, dass alles mit strengen Sicherheitsvorkehrungen abläuft.“

Hätte man bis Montag keinen passenden Spielort gefunden, hätte im schlimmsten Fall sogar ein 0:3 am grünen Tisch gedroht. So weit hätte es aber ohnehin nicht kommen sollen. „Auch wenn es knapp ist, das schaffen wir schon“, hatte sich Perchthaler am Nachmittag zuversichtlich gezeigt. In Budapest wäre man laut seinen Angaben „auf der sicheren Seite“ gewesen. Allerdings hätte die Zusatzkosten für die Austragung an einem neutralen Ort der WAC tragen müssen.

Auch Landeschef Kaiser involviert

Auch Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) hatte sich für die Austragung der Partie in Klagenfurt starkgemacht. Das Spiel sei nicht nur für den WAC, sondern auch für Kärnten und Österreich „mit sehr viel internationaler Aufmerksamkeit“ verbunden, meinte Kaiser. Der Schutz der Gesundheit habe „natürlich Vorrang vor allem anderen“, betonte der Landeshauptmann.

Eine Ausnahme für die vorgeschriebene zehntägige Quarantänepflicht bei der Einreise nach Österreich gibt es grundsätzlich für Personen, die zu beruflichen Zwecken einreisen. Voraussetzung ist ein Gesundheitszeugnis über einen negativen PCR- oder Antigen-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist. Auch diese Kriterien erfüllen die Tottenham-Spieler, die wie alle europäischen Spitzenfußballer regelmäßig getestet werden.

Fragen für Rückspiel noch zu klären

Noch nicht geklärt ist, welche Folgen eine Reise zum Rückspiel nach London am 24. Februar für die Wolfsberger hat. Die Problematik ist ähnlich. Laut derzeit geltenden Bestimmungen müssten alle Reisenden nach ihrer Rückkehr aus Großbritannien in eine verpflichtende Heimquarantäne. Auch eine solche könnte für die Fußballspieler per Sondergenehmigung verhindert werden. „Wir müssen eines nach dem anderen machen. Wenn das Hinspiel fertig ist, beschäftigen wir uns mit dem Rückspiel“, so Hollerer. In den gut drei Wochen bis zum Termin könnte sich auch noch der Inhalt der gültigen Verordnungen ändern.