Jakob Jantscher (Sturm) und Noah Steiner (Vienna)
GEPA/Hans Oberlaender
ÖFB-Cup

Sturm und WAC mit Mühe im Semifinale

Mit Puntigamer Sturm Graz und Pellets WAC sind am Freitag die ersten beiden Teams ins Semifinale des Uniqa-ÖFB-Cups eingezogen. Die beiden Bundesligisten hatten bei ihrem Aufstieg in die nächste Runde allerdings mehr Mühe als erwartet. Sturm setzte sich gegen den Viertligisten Vienna mit 1:0 (0:0) durch. Der WAC stand in Kapfenberg erst nach Verlängerung als 2:1-Sieger fest.

In Graz spielte die Vienna nach einer Roten Karte für Marcel Toth bereits ab der 16. Minute mit einem Mann weniger. Trotz der numerischen Überlegenheit gelang Sturm nur ein einziges Tor. Jakob Jantscher traf in der 63. Minute. In der Steiermark brachte Michael Liendl den WAC in der 15. Minute per Elfmeter in Führung, Tobias Mandler gelang kurz vor der Pause der Ausgleich. Die Entscheidung brachte ein Treffer von Michael Novak in der 118. Minute.

Am Wochenende werden die beiden weiteren Semifinalisten ermittelt. Im Schlager empfängt Titelverteidiger Red Bull Salzburg am Samstag die Wiener Austria (17.00 Uhr, live in ORF1). Abgeschlossen wird das Cupviertelfinale dann am Sonntag mit der Partie zwischen LASK und Zweitligist Austria Klagenfurt (17.00 Uhr, live in ORF1). Die Auslosung der Vorschlussrunde erfolgt ebenfalls am Sonntag.

Jantscher erzielt Siegestor

Sturm Graz nützt die Überzahl nach mehr als einer Stunde Spielzeit aus und geht in Führung. Jakob Jantscher trifft nach Querpass von Otar Kiteishvili ins leere Tor zum 1:0.

Frühe Führung für WAC

In Kapfenberg deutete alles auf einen ungefährdeten Sieg des Favoriten hin. Der WAC übernahm sofort das Kommando und ging in der 15. Minute durch einen Elfmeter von Liendl in Führung, nachdem Dejan Joveljic von Amar Kvakic zu Fall gebracht worden war. Davor wie danach kontrollierten die Kärntner das Geschehen, Chancen gab es durch Joveljic (7., 44./jeweils daneben) und Liendl (40./Schuss von KSV-Goalie Franz Stolz pariert).

Die Kapfenberger hatten vorerst nur einen Versuch von Marvin Hernaus zu bieten, der von WAC-Goalie Alexander Kofler mit dem Fuß pariert wurde (26.). In der dritten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte schlugen die Gastgeber jedoch zu: Ein Schuss von Mandler wurde von Hernaus abgefälscht, Kofler war ohne Abwehrmöglichkeit.

Der Ausgleich durch Mandler

Mit dem Pausenpfiff gelingt Tobias Mandler der Ausgleich zum 1:1. Sein Schuss wird noch entscheidend abgefälscht.

Später Lohn für WAC-Bemühungen

Die Kapfenberger nahmen den Schwung des Ausgleichs auch in die zweite Hälfte mit. Kofler verhinderte mit Mühe ein Eigentor durch Novak (49.) und hatte Glück, dass ein Schuss von Levan Eloshvili nur knapp über das Tor ging (52.). Erst nach einer knappen Stunde fand der WAC wieder besser in die Partie. Christopher Wernitznig prüfte Stolz mit einem Schlenzer (59.), Joveljic spitzelte den Ball nach optimaler Vorlage von Thorsten Röcher knapp daneben (62.) und bei einem Weitschuss von Liendl war Stolz auf dem Posten (66.).

Die Wolfsberger konnten ihre optische Überlegenheit jedoch nicht in Tore ummünzen, daher ging es in die Verlängerung, wo sich der WAC bei äußert schwierigen Platzverhältnissen lange vergeblich um das erlösende Tor bemühte. Am gefährlichsten wurde es zunächst in der 95. Minute, als Dario Vizinger den Ball aus kurzer Distanz nicht im Tor unterbrachte. Im Finish setzte sich der Europa-League-Starter dann doch noch durch. Zunächst sah Mandler in der 116. Minute Gelb-Rot, zwei Minuten später stocherte Novak den Ball nach einem Liendl-Corner über die Linie.

Novak erzielt Siegestreffer

Nach einem Eckball gelingt dem WAC der erlösende Treffer. Michael Novak drückt den Ball in der 118. Minute über die Linie zum 2:1-Endstand.

Vienna kämpft in Unterzahl vergeblich

In Graz zog Sturm erstmals seit drei Jahren wieder ins Cupsemifinale ein, musste dafür aber härter als erwartet kämpfen. Dabei begann für den Wiener Stadtligisten die Partie denkbar schlecht. Toth traf Bekim Balaj unabsichtlich mit den Stollen im Gesicht, Schiedsrichter Christopher Jäger schickte den Vienna-Akteur in der 16. Minute mit Rot vom Platz.

Aus der Überzahl konnte Sturm jedoch lange kein Kapital schlagen. Einzige echte Chance in der ersten Hälfte war jene von Jantscher, der in der 21. Minute an Vienna-Schlussmann Oktay Kazan scheiterte. Der Goalie hatte bei einem tückischen Aufsitzer von Andreas Kuen Probleme (45.) und bei einem Fehlschuss von Balaj (35.) Glück, blieb ansonsten aber weitgehend beschäftigungslos.

Nach dem Seitenwechsel verfehlten Kuen mit einem Freistoß (51.) und Balaj per Kopf (60.) das Ziel, ehe Jantscher für das Goldtor sorgte. Otar Kiteishvili tankte sich durch und legte für den Ex-Teamspieler ab, der nur noch einschieben musste (63.). Danach spielte Sturm den Vorsprung trocken über die Zeit. Die Vienna, der älteste Fußballclub des Landes, kämpfte in ihrem ersten Spiel in diesem Jahr tapfer, aber vergeblich um den Ausgleich.

Stimmen zu den Spielen:

Abdulah Ibrakovic (Kapfenberg-Trainer): „Die Niederlage tut sehr weh. Ein paar Sachen vom Schiedsrichter waren ein Wahnsinn. So einen Elfer darf man nicht pfeifen, die Rote Karte hat das Spiel gedreht. Aber ich hoffe, dass wir auf diesem Spiel aufbauen können.“

Ferdinand Feldhofer (WAC-Trainer): „Wir sind sehr froh, unter den letzten vier zu sein, das ist großartig. Wir haben den Kampf angenommen. Heute zählt nur der Aufstieg, und das haben wir erreicht. Wir haben den Platz gesehen, der hat nicht für ein schönes Spiel gesprochen. Dementsprechend waren wir vorbereitet.“

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Feuerwerk war es definitiv keines. Aber wir sind im Halbfinale, das ist überragend. Wir brauchen kein schlechtes Gewissen zu haben und können uns ruhig freuen, aber es war hart erarbeitet. Die Vienna hat auch in Unterzahl sehr gut verteidigt, wir haben es nicht verstanden, hinter die letzte Linie zu spielen.“

Alexander Zellhofer (Vienna-Trainer): „Unsere Leistung war schwer in Ordnung. Wir haben am Anfang zu viel Respekt gezeigt, dann gut reingefunden, aber dann war der Knackpunkt die Rote Karte. Doch die Mannschaft hat voll gefightet, leider war es am Ende zu wenig.“

ÖFB-Cup, Viertelfinale

Freitag:

Kapfenberg – WAC 1:2 n.V. (1:1, 1:1)

Franz-Fekete-Stadion, SR Weinberger

Torfolge:
0:1 Liendl (15./Elfmeter)
1:1 (45.+3) Mandler
1:2 (118.) Novak

Kapfenberg: Stolz – Kvakic (91./Musija), Cetina, Steinlechner – Lang, Heric, Grgic (72./N’Zi), Sylla, Mandler – Hernaus (71./Mikic), Amoah (46./Eloshvili)

WAC: Kofler – Novak, Baumgartner, Lochoshvili (91./Pavelic), Scherzer – Taferner (68./Sprangler), Stratznig (106. Schöfl), Liendl, Wernitznig (68./Vizinger) – Röcher (91./Dieng), Joveljic

Gelb-Rot: Mandler (116./wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Heric, N’Zi, Stolz bzw. Röcher, Joveljic, Lochoshvili

Die Besten: Cetina, Mandler bzw. Liendl, Baumgartner

Sturm Graz – Vienna 1:0 (0:0)

Merkur Arena, SR Jäger

Tor: Jantscher (63.)

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Nemeth, Wüthrich, Dante (65./Hierländer) – Kuen, Gorenc-Stankovic, Ljubic (65./Friesenbichler), Kiteishvili – Balaj (85./Huspek), Jantscher (85./Shabanhaxaj)

Vienna: Kazan – Baldia (83./Schneider), Kreuzhuber, Steiner, Lenko – Stehlik, Toth, Düzgün (86./Kurtisi), Luxbacher – Konrad, Grabovac (50./Jusic)

Rote Karte: Toth (16.)

Gelbe Karten: Gorenc-Stankovic, Kiteishvili bzw. Stehlik, Schneider

Die Besten: Jantscher, Kiteishvili bzw. Kreuzhuber, Steiner