Dominic Thiem
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Australian Open

Thiem spart Energie für Publikumsliebling

Der klare Dreisatzerfolg am Mittwoch gegen den Deutschen Dominik Koepfer hat Dominic Thiem nicht nur ein Ticket für die dritte Runde der Australian Open beschert, sondern auch geholfen, wichtige Energie für sein Duell mit Lokalmatador Nick Kyrgios zu sparen. „Ich bin froh, einen starken Gegner in drei Sätzen geschlagen zu haben“, sagte der Vorjahresfinalist.

Bei rund 30 Grad musste Thiem beim 6:4 6:0 6:2 über Koepfer nur im ersten Satz bei zwei Breakbällen gegen ihn etwas zittern, danach übernahm er die Kontrolle und war mit seinem Spiel entsprechend zufrieden. „Ich habe erstmals hier in Australien ein richtig gutes Timing gefunden. Ich habe wieder gewusst, wo ich retournieren muss und die Position am Platz um einiges verbessert“, sagte der 17-fache Turniersieger nach seinem Erfolg in 99 Minuten.

Im Gegensatz zum Vorjahr, als er gegen den Australier Alex Bolt in Runde zwei nach 1:2-Satzrückstand erst in fünf Sätzen weitergekommen war, steht Thiem ohne Satzverlust in Runde drei. „Sicher ist es immer wichtig bei einem Grand Slam, so gut es geht die Kräfte zu sparen. Aber es kann auch sein, dass man sich an einem Tag nicht so gut spürt wie heute, dann muss man sowieso über die Distanz gehen“, so Thiem.

Australian Open: Thiem nach Dreisatzsieg nun gegen Kyrgios

Der 27-jährige Weltranglistendritte ließ dem Deutschen Dominik Koepfer am Mittwoch keine Chance und zog nach 1:39 Stunden mit 6:4, 6:0, 6:2 in die dritte Runde des ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres ein.

Keine Angst vor langen Rallyes

Und als einer der fittesten Spieler auf der Tour, der am Mittwoch wieder mit enormer Beweglichkeit und Geschwindigkeit überzeugte, braucht er sich vor langen Matches nicht zu fürchten. „Dafür macht man ja das ganze Fitnesstraining in der Vorbereitung. Ich hoffe, dass es am Freitag so weitergeht“, hofft Thiem, der bereits sein 28. Grand-Slam-Turnier bestreitet.

Dominic Thiem
Reuters/Kelly Defina
In 99 Minuten hatte Thiem seine Zweitrundenaufgabe gegen Koepfer mit Bravour erledigt

Nun geht es für ihn wohl gegen seinen bisher stärksten Gegner im Turnierverlauf. Kyrgios ist zudem die Zuschauerunterstützung sicher. Am Mittwoch waren in Summe offiziell 19.900 auf die Anlage gekommen, mehr als an den beiden ersten Hauptbewerbstagen. Für ihren Landmann harrten sie in der „John Cain Arena“ bis nach 23.00 Uhr Ortszeit aus, ehe Kyrgios nach 3:25 Stunden Spielzeit weiterkam. 0:1 und 1:2 in Sätzen war er zurückgelegen, in Satz vier hatte er als Rückschläger zwei Matchbälle abgewehrt.

Kyrgios: „Eines der verrücktesten Matches“

Schließlich drehte der 25-Jährige die Partie auch mit dem Rückenwind der Anfeuerungen von den Rängen, am Ende stand ein 5:7 6:4 3:6 7:6 (7/2) 6:4-Erfolg. Gegen Thiem geht es nun ziemlich sicher erneut in der Nightsession und damit zu einer für die Tennisfans in Europa freundlicheren Zeit, da am Vormittag. „Ehrlich, ich weiß nicht, wie ich das noch gemacht habe“, sagte Kyrgios noch auf dem Court. „Das war eines der verrücktesten Matches, die ich je gewonnen habe.“

Kyrgios wollte noch nicht zu sehr auf das Duell mit Thiem schauen. „Er ist einer der weltbesten Spieler“, sagte er. „Aber ich konzentriere mich einmal auf das Doppel morgen mit (Thanasi, Anm.) Kokkinakis.“ Da geht es dann übrigens auch gegen einen Österreicher, nämlich Julian Knowle bei dessen Comeback. Der Vorarlberger tritt an der Seite des Südafrikaners Lloyd Harris an. Auch der Steirer Oliver March und der Vorarlberger Philipp Oswald bestreiten am Donnerstag jeweils ihre erste Doppel-Runde.

Nicht ganz so glücklich ist er mit den schnellen Plätzen im Melbourne Park. „Wenn ich es mir aussuchen könnte, wäre ich für die Plätze aus dem Vorjahr“, sagte er. „Es ist ziemlich schnell, das habe ich schon vor ein paar Tagen gesagt. Es ist vielleicht eines der schnellsten Grand-Slam-Turniere, bei dem ich je gespielt habe. Daran müssen wir uns erst gewöhnen.“ Laut Thiem-Manager Herwig Straka, der diese Information von Turnierdirektor Craig Tiley hat, wurde der Platz schneller gemacht, damit die Bälle nicht so „aufgehen“, also länger halten.