Bayern-Spieler mit Pokal
Reuters/Mohammed Dabbous
Club-WM

Bayern sichern sich historischen Titel

Der FC Bayern München hat am Donnerstag das Finale der FIFA-Club-WM in Doha gegen den mexikanischen Vertreter UANL Tigres mit 1:0 (0:0) gewonnen und mit diesem Erfolg Geschichte geschrieben. Der deutsche Rekordmeister holte damit in der Saison 2019/20 sechs Titel. Das gelang zuvor nur dem FC Barcelona in der Spielzeit 2008/09.

Das Münchener Goldtor gegen den Gewinner der Champions League von Nord- und Mittelamerika sowie der Karibik (CONCACAF) erzielte Rechtsverteidiger Benjamin Pavard nach einem Abschluss per Kopf von Robert Lewandowski (59.). Der Treffer wurde erst nach Bewertung durch den Video Assistant Referee (VAR) anerkannt, da Torjäger Lewandowski zuvor aus abseitsverdächtiger Position gestartet war.

David Alaba, der durchspielte, und seine Teamkollegen nehmen nach dem nationalen Double, dem Champions-League- sowie den beiden Supercup-Siegen nun einen besonderen Platz in der Fußballgeschichte ein. Für die Bayern war es der zweite Club-WM-Triumph nach 2013. Das Endspiel hätte eigentlich Ende 2020 über die Bühne gehen sollen, wurde aber wegen der Coronavirus-Krise nach hinten verschoben.

Pavard staubt zum 1:0 ab (60. Minute)

Bayern-Außenverteidiger Pavard springt der Ball vor die Füße, der Franzose lässt sich die Gelegenheit nicht nehmen und schießt souverän zum 1:0 ein.

Deutschlands Rekordmeister trat zudem in die Fußstapfen von Liverpool. Die Engländer hatten 2019 erst in der Verlängerung gegen Flamengo Rio de Janeiro aus Brasilien mit 1:0 die Oberhand behalten. Zuletzt verpasste 2012 der europäische Vertreter diesen Titelgewinn, als Corinthians Sao Paulo den FC Chelsea mit 1:0 bezwungen hatte.

„Jetzt haben wir das Sixpack“

„Glückwunsch an meine Mannschaft. Sie hat etwas Historisches geschafft, sechs Titel in einer Saison. Auch für den erfolgreichen FC Bayern ist das mit Sicherheit die beste Saison, die sie bisher gespielt haben. Die Mannschaft hat herausragend gespielt“, sagte Coach Hansi Flick. Lewandowski ergänzte: „Jetzt haben wir das Sixpack. Das ist eine große Geschichte, nicht nur für Bayern, auch für den ganzen Fußball. Wie und was wir gespielt haben, das bleibt für lange Zeit.“

Jubel der Bayern-Spieler
Reuters/Ibraheem Al Omari
ÖFB-Star David Alaba (Mitte) beglückwünschte seinen Teamkollegen Pavard zum Goldtor

Wenig Mühe für Bayern

Wie auch schon beim 2:0-Erfolg im Halbfinale über al-Ahli Kairo hatten die Deutschen im Endspiel wenig Mühe, zu harmlos war der Halbfinal-Bezwinger von Palmeiras Sao Paulo in der Offensive. In der 18. Minute wurde ein Treffer von Joshua Kimmich noch wegen Abseits aberkannt.

Kimmich-Treffer von Videoschiedsrichter aberkannt (18. Minute)

Kimmich bringt die Bayern vermeintlich mit 1:0 in Führung. Eine Abseitsstellung von Lewandowski, der im Blickfeld des Tormanns steht, hebt den Treffer aber auf.

Auch beim entscheidenden Tor wurde wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung von Lewandowski zuerst kein Treffer gegeben. Nach Studium des Video Assistant Referee (VAR) wurde das Tor doch anerkannt. Am Ende wäre ein noch höherer Sieg möglich gewesen. Alaba stand vor rund 12.000 zugelassenen Zuschauern wie gewohnt über 90 Minuten auf dem Platz, agierte dabei im defensiven Mittelfeld.

Müller fiel kurzfristig aus

Das Fehlen des aus privaten Gründen abgereisten Jerome Boateng sowie von Thomas Müller fiel nicht ins Gewicht. Der Offensivspieler fehlte aufgrund eines positiven Coronavirus-Tests. Müller sei in Katar umgehend von seinem Team isoliert worden, hieß es noch vor der Partie. „Nach seiner Rückkehr nach München wird er sich umgehend in Quarantäne begeben. Der FC Bayern hat sich mit den zuständigen Behörden abgestimmt“, berichtete der Verein.

Die gesamte Bayern-Mannschaft wurde am Spieltag erneut getestet. „Es ergab sich kein weiterer positiver Befund“, teilte der Bundesligist mit. Müller dürfte auch bei den anstehenden Spielen gegen Arminia Bielefeld und Eintracht Frankfurt nun nicht zur Verfügung stehen.

Dritter Platz an al-Ahli

Rang drei sicherte sich der ägyptische Verein al-Ahli, der im „kleinen Finale“ nach torloser regulärer Spielzeit mit 3:2 im Elfmeterschießen gegen Copa-Libertadores-Gewinner Palmeiras die Oberhand behielt.