Rafael Nadal (ESP)
Reuters/Loren Elliott
Australian Open

Nadal weiter ohne Satzverlust

Rafael Nadal hat nach einem weiteren starken Auftritt am Montag das Viertelfinale der Australian Open erreicht. Der Weltranglistenzweite aus Spanien bezwang den als Nummer 16 gesetzten Italiener Fabio Fognini in 2:16 Stunden mit 6:3 6:4 6:2. Nadal bleibt in Melbourne damit ohne Satzverlust.

„Der erste Satz war ohne Zweifel mein bisher bestes Tennis im Turnier“, sagte Nadal, dem nun nur noch drei Siege zum alleinigen Major-Rekord fehlen. Im Kampf um den Einzug ins Halbfinale trifft der 34-Jährige auf den Griechen Stefanos Tsitsipas, der kampflos weiterkam.

Fogninis Landsmann Matteo Berrettini zog kurz vor dem angesetzten Match gegen Tsitsipas wegen einer Bauchmuskelverletzung zurück. „Im Viertelfinale eines Grand Slam gibt es nur noch schwere Gegner. Es wird eine große Herausforderung“, sagte Nadal.

Zweiter Melbourne- und 21. Major-Titel in Aussicht

Im direkten Vergleich mit Tsitsipas führt er mit 6:1. Zum 13. Mal steht er bei den Australian Open im Viertelfinale, zum 43. Mal hat er es bei einem Grand-Slam-Turnier unter die besten acht Spieler geschafft. „Das wusste ich nicht, eine schöne Zahl“, sagte Nadal. Eine weitaus schönere und bedeutendere Zahl würde er mit drei weiteren Siegen „down under“ erreichen: Erst einmal – im Jahr 2009 – hat der Linkshänder aus Mallorca die Australian Open gewonnen.

Sollte er tatsächlich am Sonntag triumphieren, würde er sich mit seinem 21. Titel bei einem Grand-Slam-Turnier den alleinigen Rekord vor dem Schweizer Roger Federer sichern, der in diesem Jahr fehlt und wie Nadal 20-mal bei einem der vier wichtigsten Turniere den Titel gewonnen hat. „Natürlich motiviert es mich, Grand Slams zu gewinnen“, sagte Nadal später bei der Pressekonferenz. „Aber ich bin nicht besessen davon, der Beste zu sein. Mit diesem Ansatz bin ich nie an den Sport und an meine Karriere herangegangen“, sagte er.

Gleich drei Russen im Viertelfinale

Im Viertelfinale kommt es auch zu einem russischen Duell zwischen den ATP-Cup-Siegern Daniil Medwedew und Andrej Rublew. Der Weltranglistenvierte und ATP-Finals-Champion Medwedew gewann gegen den US-Amerikaner Mackenzie McDonald mit 6:4 6:2 6:3. Wenig später profitierte Rublew im Match gegen den Norweger Casper Ruud von der Aufgabe seines Gegners. Rublew führte mit 6:2 7:6 (7/3), als Ruud nicht weiterspielen konnte. Er hatte sich davor an den Bauchmuskeln behandeln lassen.

Daniil Medwedew and Andrey Rublew bei der ATP-Cup-Siegerehrung
Reuters/Loren Elliott
Den ATP-Cup holten Medwedew und Rublew gemeinsam, nun sind sie Gegner

Medwedew hat alle vier bisherigen Begegnungen mit Rublew (drei davon auf der Tour) gewonnen. Sollte er sich erneut durchsetzen, dann verdrängt er Thiem am Montag aus den Top Drei der Weltrangliste. Der Niederösterreicher liegt seit seinem erstmaligen Vorstoß am 2. März 2020 ununterbrochen auf Rang drei.

Da auch der Qualifikant Aslan Karazew am Vortag weitergekommen war, stehen erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier drei russische Herren im Viertelfinale. Karazew trifft am Dienstag auf den Bulgaren Grigor Dimitrow, der sich gegen Dominic Thiem durchgesetzt hatte. Der serbische Titelverteidiger und Weltranglistenerste Novak Djokovic bekommt es mit dem Deutschen Alexander Zverev zu tun.

Switolina scheitert an Pegula

Die Weltranglistenfünfte Jelina Switolina schied hingegen überraschend im Achtelfinale aus. Die 26 Jahre alte Ukrainerin verlor gegen die ungesetzte US-Amerikanerin Jessica Pegula mit 4:6 6:3 3:6.

Jessica Pegula (USA)
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Pegula ist die große Überraschung im Viertelfinale

Pegula ist die Nummer 61 der Weltrangliste und steht zum ersten Mal in ihrer Karriere im Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers. Dort trifft sie am Mittwoch auf ihre US-Kollegin Jennifer Brady, die gegen die Kroatin Donna Vekic mit 6:1 7:5 gewann.

Barty lässt Gastgeber hoffen

Als letzte Spielerin zog Ashleigh Barty ins Viertelfinale ein. Die 24-jährige Australierin besiegte die US-Amerikanerin Shelby Rogers mit 6:3 6:4 und bleibt – wie bei den Herren Nadal – weiter ohne Satzverlust. Im Kampf um den Einzug ins Halbfinale trifft die French-Open-Gewinnerin von 2019 auf die Tschechin Karolina Muchova, die sich gegen die Belgierin Elise Mertens mit 7:6 (7/5) 7:5 durchsetzte. Sollte Barty das Turnier gewinnen, wäre es der erste Sieg einer Australierin seit Chris O’Neill 1978.

Bereits am Dienstag kommt es zum Duell zwischen der 23-fachen Major-Siegerin Serena Williams aus den USA und der als Nummer zwei gesetzten Rumänin Simona Halep. Davor stehen sich US-Open-Siegerin Naomi Osaka aus Japan und die 35 Jahre alte Hsieh Su-Wei aus Taiwan gegenüber.