WAC Trainer Ferdinand Feldhofer.
GEPA/Daniel Goetzhaber
Europa League

WAC freut sich auf Duell mit Tottenham

Der WAC schlägt am Donnerstag (18.55 Uhr) ein neues Kapitel der Clubgeschichte auf. Beim Debüt in der K.-o.-Phase der Europa League treffen die „Wölfe“ auf den englischen Topclub Tottenham. Druck muss der klare Außenseiter aus Kärnten keinen verspüren, die Vorfreude ist umso größer. „Genießen können wir aber nur, wenn wir dagegenhalten können“, sagte Coach Ferdinand Feldhofer vor dem „Heimspiel“ in der Puskas Arena in Budapest.

Dass es kein normales Spiel ist, ist dem WAC-Coach aber bewusst. „Ich merke das bei mir, bei den Jungs und im ganzen Verein. Wir genießen den Moment“, sagte Feldhofer. Die Begeisterung für das Duell mit dem aktuell angeschlagenen englischen Traditionsclub von Startrainer Jose Mourinho und Topstürmer Harry Kane begleite seine Mannschaft schon seit geraumer Zeit, gestand Feldhofer. „Ich habe versucht, das wegzuhalten“, sagte der ehemalige ÖFB-Teamkicker, der als Trainer auch selbst eine Premiere auf diesem Niveau erlebt.

Umso größer sei sein „Respekt“ für die Spieler, die nach Startschwierigkeiten ins neue Jahr wieder im Plan sind und zuletzt die Admira mit 2:1 besiegten. Die Auswärtsfahrt, die aufgrund der wegen der Coronavirus-Pandemie verweigerten Landeerlaubnis für Tottenham in Klagenfurt nötig wurde, soll aber kein reiner Genusstrip werden. „Wir haben schon ein Ziel, sonst könnten wir gleich daheim bleiben“, sagte Feldhofer. „Wir wollen ein Resultat holen, das uns im Rückspiel (am Mittwoch in London, Anm.) noch eine Chance lässt. Wir haben uns einen Plan überlegt.“

WAC empfängt Tottenham in Budapest

Der Wolfsberger AC bekommt es im Europa-League-Sechzehntelfinale am Donnerstag mit Tottenham Hotspur zu tun. Allerdings wird es in der Puskas Arena in Budapest kein wirkliches Heimspiel für die Kärntner.

WAC muss sich nicht verstecken

Dass sich sein Team international nicht zu verstecken braucht, hat es bereits bewiesen. Siege über Feyenoord Rotterdam (4:1/auswärts, 1:0/Heimspiel) und ZSKA Moskau (1:0/auswärts) sowie ein Remis gegen die Russen (1:1/Heimspiel) in der Gruppenphase stellten die internationale Reife der „Wölfe“ unter Beweis. Auch der LASK zeigte in dieser Saison bereits, dass die Engländer in der Europa League zu knacken sind. In der Gruppenphase kassierten die Linzer auswärts zwar ein 0:3, rangen dem Favoriten zu Hause beim 3:3 aber zumindest einen Punkt ab.

Dazu kommt, dass Tottenham derzeit weniger mit dem Europacup denn mit ausbleibenden Ergebnissen in der Premier League beschäftigt ist. Seit Ende Jänner kassierten Kane und Co. vier Niederlagen in fünf Spielen, die Titelträume sind abgehakt, Mourinho steht bereits unter Druck. Damit will sich Feldhofer freilich nicht aufhalten. „Bei der (Sechzehntelfinal-)Auslosung waren sie noch Erster“, sagte der Steirer. „Sie haben zuletzt gegen Toptoptopteams wie Manchester City, Chelsea und Liverpool verloren. Da sollte man schon die richtigen Schlüsse draus ziehen.“

EL-Sechzehntelfinale

Beginn 18.55 Uhr:

WAC – Tottenham

Budapest, SR Palabiyik (TUR)

WAC: Kofler – Novak, Baumgartner, Lotschoschwili, Scherzer – Taferner, Leitgeb, Liendl, Sprangler – Joveljic, Vizinger

Tottenham: Lloris – Doherty, Alderweireld, Dier, Davies – Sissoko, Winks – Bale, Alli, Moura – Son

Rückspiel am 24. Februar in London.

Zweite Garnitur mit Bale oder Alli?

Am Wochenende wartet auf die „Spurs“ ein wichtiges Spiel gegen West Ham, zu erwarten ist, dass Mourinho diesen Umstand bei der Aufstellung einpreist. „Egal in welcher Zusammensetzung, sie sind ein absolutes Spitzenteam und ein Favorit auf den Gewinn der Europa League“, merkte Feldhofer an. Geht man davon aus, dass Kaliber wie Gareth Bale und Dele Alli, die in der Liga nur selten zum Einsatz kommen, in Budapest in der Startelf stehen, kann man dem WAC-Trainer ohnehin nur recht geben.

Mourinho bestätigte gegenüber der Presse am Mittwoch, dass er mehreren Stammspielern eine Pause geben wird. Einige seiner Kicker seien nach den Belastungen der vergangenen Tage müde. „Ich würde natürlich gerne alle meine Einserspieler bringen, aber das ist nicht möglich“, sagte er. Druck verspüre er im Hinblick auf das WAC-Duell nicht. „Ich spüre Verantwortung. Es geht um Verantwortung, Motivation und Ehrgeiz. Wir haben mit den Spielern darüber gesprochen und werden es heute noch einmal tun.“

Tottenham Hotspur Trainer Jose Mourinho
APA/AFP/Tim Keeton
Mourinho könnte aufgrund der prekären Lage in der Liga gegen den WAC einige Stammspieler schonen

Feldhofer wird im Gegensatz zu seinem portugiesischen Konterpart („Es gibt keinen besseren Trainer für K.-o.-Spiele“) seine beste Aufstellung aufbieten, Kapitän Michael Liendl, nach seinem Triple gegen Feyenoord von der UEFA zum Spieler der Runde gewählt, wurde dafür zuletzt geschont. Fraglich ist hingegen, ob Mittelfeldabräumer Mario Leitgeb, der in den jüngsten drei Partien mit Wadenproblemen fehlte, diesmal mitwirken kann.