Iranische Trainerin verlangt Ausreisegenehmigung

Die iranische Skitrainerin Samira Sargari hat sich erstmals zu dem von ihrem Ehemann verhängten Reiseverbot zur Alpin-WM in Italien geäußert. „Ich liebe mein Land und habe seit Jahren hart für die Flagge meines Landes gearbeitet“, sagte Sargari nach Angaben der Nachrichtenagentur ISNA am Freitag. „Nun brauche ich die Hilfe und Unterstützung der Behörden.“ Sie sollen das Ausreiseverbot aufheben und sie zu ihrer Mannschaft in Cortina d’Ampezzo lassen.

Im Iran können verheiratete Frauen ohne die notarielle Erlaubnis ihrer Ehemänner keinen Reisepass beantragen. Auch mit Pass kann der Mann die Ausreise entweder verbieten oder den Pass konfiszieren. Im Iran haben die Ehemänner dazu das Recht, aber bei Frauen in „Spitzenpositionen“ könnte die Justiz das Verbot aufheben. Als Trainerin der Nationalmannschaft gehöre Sargari nach Ansicht von Rechtsexperten in Teheran zu den Ausnahmefällen. Das Verbot sollte daher in ihrem Fall revidiert werden, auch wegen der landesweiten Proteste gegen das Ausreiseverbot.

In den Sozialen Netzwerken sorgte Sargaris Ausreiseverbot für heftige Proteste, auch von Männern. Viele zeigten sich beschämt, dass ein Mann im 21. Jahrhundert seiner Frau die Ausreise ohne Weiteres verbietet. Kritisiert wurde auch die Justiz, die sogar im Fall einer Nationaltrainerin solch ein Verbot zulassen wurde. Der Justiz wurde gar Unterstützung für Sklaverei vorgeworfen.