Fußball

ÖFB-Frauen starten mit Abfuhr ins Jahr

Der Auftakt ins Länderspieljahr 2021 ist für Österreichs Frauen nicht nach Wunsch verlaufen. Die Auswahl von Teamchef Irene Fuhrmann musste sich am Freitag im Rahmen der „Visit Malta Women’s Trophy“ in Paola im Prestigeduell mit Schweden klar mit 1:6 geschlagen geben. Die Weltranglistenfünften aus dem hohen Norden sorgten gegen eine ersatzgeschwächte österreichische Mannschaft bereits in den ersten 45 Minuten mit vier Toren für klare Verhältnisse.

Linda Sembrant in der 20. Minute, Fridolina Rolfö (34.), Lina Hurtig (37.) und Filippa Angeldal (45.+1) nutzten beim ersten Spiel im Rahmen des Turniers in Malta die Abstimmungsprobleme der Österreicherinnen in der Abwehr bereits vor der Pause eiskalt aus und brachten die Schwedinnen vorzeitig auf die Siegerstraße. Rolfö legte mit ihrem zweiten Tor nach der Pause nach (56.), Sofia Jakobsson (81.) setzte den Schlusspunkt.

Virginia Kirchberger sorgte mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich (25.) für das Highlight aus heimischer Sicht. Am Dienstag (18.30 Uhr, live in ORF Sport + und im Livestream) trifft Österreich im zweiten Spiel auf die Slowakei.

Ausgleich durch Kirchberger

Die routinierte Abwehrspielerin steht nach einem Eckball goldrichtig und sorgt für den zwischenzeitlichen Ausgleich.

Schwedinnen nutzen Chancen eiskalt

Im Testspiel hielten die Österreicherinnen, die u. a. auf Stammtorhüterin Manuela Zinsberger und die etatmäßige Kapitänin Viktoria Schnaderbeck verzichten mussten, die von Beginn an überlegenen WM-Dritten und Olympiazweiten aus Skandinavien nur in den ersten 20 Minuten vom Tor weg. Sembrant nutzte nach einem Eckball allerdings eine Unsicherheit in der Abwehr zur verdienten Führung aus. Torhüterin Jasmin Pal, die ihr Länderspieldebüt geben durfte, war chancenlos.

Praktisch im Gegenzug durften sich jedoch die ÖFB-Auswahl über den Ausgleich freuen. Diesmal war es Kirchberger, die nach einem Eckball eine Unachtsamkeit der schwedischen Abwehr mit der ersten österreichischen Chance im Spiel zu einem Tor nutzte (25.). Die Hoffnung auf eine Überraschung währte aber keine zehn Minuten. Denn Rolfö nutzte einen Ballverlust von Katherina Naschenweng mit einem zur neuerlichen Führung (35.).

Rolfö legt erneut für Schweden vor

Fridolina Rolfo nutzt einen Ballverlust der österreichischen Abwehr souverän zur neuerlichen Führung.

Keine zwei Minuten kam es für die Österreicherinnen im Hibernias Ground noch dicker: Juventus-Legionärin Hurtig wuchtete den Ball per Kopf ins Netz, nachdem sie am kurzen Eck von der ÖFB-Abwehr sträflich vernachlässigt wurde (37.). Der Doppelschlag lastete schwer auf den Gemütern der Österreicherinnen. Und kurz vor der Pause gab es noch den nächsten Volltreffer: Diesmal war es Angeldal, die in der Nachspielzeit einen Angriff erfolgreich abschloss (45.+1).

Debütantin hält Elfmeter

Obwohl die Partie entschieden war, schaffte es Teamchefin Fuhrmann, ihre Spielerinnen in der Pause noch einmal aufzurichten. Und die Österreicherinnen kamen deutlich gefestigter aus der Kabine. Laura Feiersinger hatte kurz nach der Pause sogar das 2:4 auf dem Fuß, doch die Spielgestalterin scheiterte mit ihrem gut angetragenen Weitschuss an Torhüterin Hedvig Lindahl, die den Ball mit einer Glanzparade aus dem Winkel holte. Kurz darauf machten die Schwedinnen aber alle Comeback-Hoffnungen der Österreicherinnen zunichte: Rolfö vollendete einen Stanglpass von Jakobsson von Real Madrid zum 5:1 (56.).

Rolfö erzielt zweiten Treffer

Die Stürmerin vom VfL Wolfsburg braucht nach einem Pass von Jakobsson nur noch einzuschieben

Immerhin durfte sich Debütantin Pal, die aufgrund des CoV-bedingten Einreiseverbots von England-Legionärin Zinsberger im Tor stand, über einen Achtungserfolg freuen. Die 24-Jährige vom FC Sand hielt einen durch ein Handspiel von Nicole Billa verschuldeten Elfmeter von Nathalie Björn (69.) und verhinderte damit vorerst einen noch höheren Rückstand Abfuhr. Dennoch gelang den Schwedinnen noch ein sechster Treffer. Diesmal war es Jakobsson vorbehalten, einen schnörkellosen Angriff sicher abzuschließen (81.).

Stimme zum Spiel

Irene Fuhrmann (ÖFB-Teamchefin): „Wir können auf keinen Fall zufrieden sein. Obwohl die Schwedinnen körperlich robust sind, wollten wir nicht zu tief verteidigen, sondern haben andere Dinge ausprobiert. Ich glaube aber schon, dass wir gerade im Spiel mit dem Ball Fortschritte gemacht haben, auch wenn es das Ergebnis nicht widerspiegelt.“

Turnier auf Malta

Freitag:

Österreich – Schweden 1:6 (1:4)

Paola, Malta, SR Valentova

Tore: Kirchberger (25.) bzw. Sembrant (20.), Rolfö (34., 56.), Hurtig (37.), Angeldal (45.), Jakobsson (81.)

Pal hielt einen Elfmeter gegen Björn (69.)

Österreich: Pal – Naschenweng, Wenninger, Wienroither, Kirchberger – Zadrazil, Höbinger (46./Enzinger), Puntigam – Dunst, Feiersinger (70./Klein), Billa

Schweden: Lindahl, Sembrant, Glas, Fischer (78./Rybrink), Hurtig (78./Blackstenius), Jakobsson, Ilestedt, Seger (46./Björn), Rolfö (61./Kaneryd), Angeldal (61./Bennison), Schough (78./Blomqvist)