Naomi Osaka
AP/Andy Brownbill
Australian Open

Osaka holt sich zweiten Melbourne-Titel

Die Siegerin der Australian Open 2021 heißt so wie 2019 Naomi Osaka. Die Japanerin setzte sich am Samstag im Finale gegen die US-Amerikanerin Jennifer Brady sicher mit 6:4 6:3 durch und durfte sich damit über ihren zweiten Titel in Melbourne freuen.

Die 23-jährige Osaka, die im Halbfinale US-Superstar Serena Williams gestoppt hatte, hatte mit Finaldebütantin Brady kaum Probleme. Nach rund 1:20 Stunden verwertete die Japanerin ihren ersten Matchball und feierte ihren insgesamt vierten Major-Titel nach dem Gewinn der US Open 2018 und 2020 sowie dem Triumph in Melbourne vor zwei Jahren. Zusätzlich darf sich Osaka für ihren siebenten Turniersieg auf der WTA-Tour über 1,77 Millionen Euro Preisgeld freuen. In der Weltrangliste wird sie am Montag vom dritten auf den zweiten Platz vorrücken.

„Es fühlt sich für mich wirklich unglaublich an“, sagte Osaka und bedankte sich vor allem bei den Fans, nachdem die US- und French Open vergangenes Jahr vor leeren Rängen über die Bühne gegangen waren. „Ich habe ja mein letztes Grand Slam ohne Zuschauer gespielt. Diese Energie jetzt bedeutet mir deshalb sehr viel. Derzeit ein Major zu spielen ist ein Super-Privileg.“ Die Japanerin erinnerte auch an das Halbfinale bei den US Open gegen Brady. „Ich habe allen gesagt, dass du wieder ein Problem wirst. Und ich hatte recht“, meinte sie augenzwinkernd zur Amerikanerin.

Osaka gewinnt Australian Open

Die Japanerin Naomi Osaka konnte ihrer Favoritenrolle im Endspiel der Australian Open gerecht werden. Sie setzte sich in zwei Sätzen gegen die US-Amerikanerin Jennifer Brady, die überraschend im Finale stand, durch.

Osaka unterstrich damit ihre Rolle als eine der neuen Gallionsfiguren im Damen-Tennis. Und sie bestätigte in Australien auch ihre Form: Ihre letzte Niederlage kassierte die Japanerin vor der Coronavirus-Pandemie im Februar 2020 im Fed Cup. Auf Turnierebene ist sie seit 21 Matches ungeschlagen.

Osaka nutzt Bradys Nervosität

Brady verpasste in ihrem ersten großen Finale eine erfolgreiche Premiere. In der mit etwa 7.500 Zusehern halb gefüllten Rod Laver Arena geriet die Außenseiterin bei windigen Verhältnissen schnell ins Hintertreffen. Doch auch die Favoritin wirkte im ersten Satz angespannt. Osaka begann zwar mit gleich zwei Assen im ersten Spiel und mit einem schnellen Break, streute aber in der australischen Metropole zunächst auch zahlreiche unerzwungene Fehler ein.

Eine 3:1-Führung nutzte Osaka zunächst nicht. Erst nach dem 4:4 entwickelte sich die Partie auch dank Fehlern von Brady klar zugunsten der ehemaligen Weltranglistenersten. Sie steigerte sich im zweiten Satz zudem deutlich, reduzierte ihre Fehlerquote und führte schnell 4:0. Drei Spielgewinne der Weltranglisten-24. ließ sie zwar noch zu, ehe sie sich zur Nachfolgerin der US-amerikanischen Vorjahressiegerin Sofia Kenin kürte.

Von der Quarantäne ins Finale

Bradys Finaleinzug ist insofern bemerkenswert, als die aktuelle Nummer 24 der Welt vor dem Turnier wie andere Spieler von der strikten Quarantäne betroffen gewesen war. Zwei Wochen steckte die Amerikanerin in ihrem Hotelzimmer fest, durfte sich mit dem erstmaligen Finaleinzug aber dann doch über den bisher größten Erfolg ihrer Karriere freuen. „Ich muss Naomi zu einem weiteren Grand-Slam-Titel gratulieren“, gab Brady die faire Verliererin. „Sie ist eine Inspiration für uns alle. Was sie für das Tennis tut, ist bewundernswert. Ich hoffe, viele junge Mädchen schauen zu und lassen sich von dem, was sie tut, inspirieren.“

Sie habe trotz allem jede einzelne Minute des Finales genossen, so Brady. „Ein Grand-Slam-Titel ist erreichbar, es ist im Bereich des Möglichen. Ich würde nicht sagen, es ist wie zum Mars zu fliegen“, sagte Brady. „Ich fühle mich auf diesem Niveau jetzt wohler“, ergänzte Brady, gab aber auch zu: „Ich habe gemischte Gefühle. Ich bin ziemlich stolz auf mein Team, dass wir hier mein erstes Grand-Slam-Finale erreicht haben. Aber ich bin auch traurig, dass ich den Pokal der Finalistin und nicht den der Gewinnerin habe. Ich hatte meine Chancen.“

Australian Open in Melbourne

Finale:
Naomi Osaka (JPN/3) Jennifer Brady (USA/22) 6:4 6:3
Halbfinale:
Jennifer Brady (USA/22) Karolina Muchova (CZE/25) 6:4 3:6 6:4
Naomi Osaka (JPN/3) Serena Williams (USA/10) 6:3 6:4
Viertelfinal-Tableau:
Karolina Muchova (CZE/25) Ashleigh Barty (AUS/1) 1:6 6:3 6:2
Jennifer Brady (USA/22) Jessica Pegula (USA) 4:6 6:2 6:1
Naomi Osaka (JPN/3) Hsieh Su-Wei (TPE) 6:2 6:2
Serena Williams (USA/10) Simona Halep (ROU/2) 6:3 6:3