Trotz des entäuschenden Abschneidens zum Auftakt mit der Disqualifikation von Sophie Sorschag, der Nichtqualifiktion von Eva Pinklnig für den zweiten Durchgang und Platz acht für Iraschko-Stolz gelten die Österreicherinnen als Team als klarer Medaillenanwärter. „Sara (Kramers Rufname, Anm.) und ich werden zeigen, dass wir vorne mitmischen“, erklärte Iraschko-Stolz zuversichtlich.
Kramer wurde von Cheftrainer Harald Rodlauer für den Team-Bewerb als Schlussspringerin nominiert, davor wird Chiara Hölzl an die Reihe kommen. Die Salzburgerin kommt statt Pinkelnig zum Zug und zu ihrem Debüt bei diesen Titelkämpfen. Vorneweg wird Iraschko-Stolz springen, danach Sorschag. In Seefeld hatten 2019 bei der WM-Premiere des Bewerbs Iraschko-Stolz, Hölzl, Pinkelnig und die aktuell am Knie verletzte Jacqueline Seifriedsberger hinter Deutschland und vor Norwegen Silber geholt.
Aus Ärger soll Angriffslust werden
Der Ärger vom Auftakt soll im ÖSV-Team jedenfalls in Angriffslust umgewandelt werden. Auch Rodlauer dachte schon an die Möglichkeit zur Revanche, war der Chefcoach doch noch immer sauer über die Verkürzung vor Kramers Sprung. „Die Bedingungen waren ja fast immer gleich. Durch das Eingreifen hat man sie aus dem Rhythmus gebracht“, haderte Rodlauer.
Der 54-jährige Steirer gab aber auch gleichzeitig die Devise für den Team-Bewerb vor. „Wir werden uns von solchen meiner Meinung nach unfairen Aktionen nicht drausbringen lassen. Wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken“, erklärte Rodlauer. „Anscheinend sind solche Aufgaben da, um sie zu lösen. Und das werden wir machen. Wir haben einen Team-Bewerb, und werden da das Bestmögliche geben.“
„Wir werden uns aufbauen“
Zunächst war bei den Österreicherinnen aber noch gegenseitiges Trösten angesagt. „Da leidet man einfach mit mit der Teamkollegin“, fühlte Iraschko-Stolz mit Kramer. „Wir werden uns beide ein bisschen aufbauen. Da werden wir schon zusammenhelfen und dann gibt es die Revanche“, sagte Iraschko-Stolz. „Ich glaube, die Sara ist sowieso heiß, dass sie runterklopft und zeigt, über wen die Entscheidung geht.“
Kramer konnte die offensive Herangehensweise ihrer Teamkollegin nur bestätigen: „Definitiv, es ist Team-Wettkampf und da werden wir noch einmal angreifen.“ Ihr erster Einzel-Sprung hat der 19-Jährigen neben am Ende „Blech“ mit dem Schanzenrekord von 109,0 Metern auch etwas Positives gebracht. „Der erste Sprung war megagut“, urteilte Kramer. Und daran möchte die Salzburgerin anschließen.