Enttäuschung bei Patson Daka
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Europa League

Salzburg analysiert neuerliches Scheitern

Der FC Salzburg ist wie im Vorjahr in der ersten K.-o.-Runde der UEFA Europa League ausgeschieden. Beim 1:2 am Donnerstag in Villarreal war beim heimischen Meister eine Leistungssteigerung zu sehen, sie war aber nicht groß genug, um das 0:2 aus dem Heimspiel wettzumachen. Am Ende blieb für Coach Jesse Marsch und sein Team „eine große Enttäuschung“ über das neuerlich frühe Scheitern.

Im Februar 2020 waren die „Bullen“ nach einem 1:4 im Hinspiel im Sechzehntelfinale an Eintracht Frankfurt gescheitert, nun blieb wieder nur die Analyse für das Ausscheiden. Mit ein Grund für das Scheitern ist wohl auch, dass es den Salzburgern in 18 Europacup-Partien unter Trainer Jesse Marsch nicht gelungen ist, auch nur einmal zu null zu spielen. Als Saisonziel verbleibt die Verteidigung des nationalen Doubles.

„Sicher habe ich Frustration“, sagte Marsch. „In beiden Jahren haben wir wichtige Spiele verloren. Wir waren immer hinten mit einer großen Aufgabe für das zweite Spiel.“ Auch jene in Spanien war am Ende zu groß. Marsch: „Es ist eine große Enttäuschung für mich persönlich und für uns als Verein und Mannschaft.“

Ein gutes Spiel reicht nicht

Der US-Amerikaner bedauerte vor allem, dass sein Team im Hinspiel nicht die bestmögliche Leistung gezeigt hatte – obwohl es auf nationaler Ebene seit Jahreswechsel alle Spiele gewonnen hat. „Auf dem Niveau ist es leider zu wenig, wenn du in zwei Partien nur eine gute drin hast“, erkannte Routinier Zlatko Junuzovic. Man könne auf diesem Level mithalten. „Die Leistung war top – aber leider nicht über zwei Spiele.“

Katzenjammer statt Aufstiegsjubel bei Salzburg

Katzenjammer statt Aufstiegsjubel herrscht erneut bei Meister Salzburg. Nach dem 1:2 im Rückspiel bei Villarreal in Spanien haben sich die „Bullen“ erneut vorzeitig aus der Europa League verabschieden müssen.

Schon in Salzburg schienen die kurz zuvor wegen Dopings für drei Monate gesperrten Stammkräfte Sekou Koita und Mohamed Camara mehr gefehlt zu haben, als man sich eingestanden hatte. „Diese zwei Jungs zu verlieren war nicht einfach, aber ich bin zufrieden mit unserer Mannschaft“, betonte Marsch. Vor allem die Reaktion auf die Hinspielpleite sei stark gewesen – mit einer 4:2-Gala im Ligaschlager gegen Rapid und einer starken ersten Hälfte in Spanien.

Szene aus dem Match Salzburg gegen Villarreal
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Doppeltorschütze Moreno machte den Salzburgern das Leben schwer

Gegentore mussten die Salzburger aber erneut zwei hinnehmen. „Wir haben nicht viele Chancen kassiert. Aber wenn der Gegner vorne so viel Qualität hat, braucht er nur eine Chance“, erklärte der Coach. „Auf diesem Niveau gegen eine Mannschaft mit Qualität und Erfahrung ist das vielleicht der Unterschied.“ Marsch hob vor allem den spanischen Teamstürmer Gerard Moreno hervor. Der 28-Jährige hatte die „Bullen“ mit seinem Doppelpack quasi im Alleingang geschlagen.

Viele junge Talente, aber auch viel Arbeit

Salzburg dagegen setzt konsequent auf seine jungen Talente. Marsch verwies darauf, dass die Mannschaft in jedem Transferfenster umgebaut werden müsse. „Wir haben in jedem Fenster einen neuen Aufbau. Es war viel Arbeit mit jungen Spieler. Ich glaube aber, dass wir es sehr gut gemacht haben mit ihnen“, sagte der 47-Jährige. „Es war vielleicht nicht das richtige Ergebnis im richtigen Moment. Aber die Jungs haben viel gelernt, sie sind viel besser – und das ist immer unser Ziel.“

Nach dem Abgang von Dominik Szoboszlai zu RB Leipzig hatten die Salzburger im Winter unter anderen den Brasilianer Bernardo zurückgeholt. Er habe gedacht, der Defensiv-Allrounder sei mit seiner Erfahrung speziell für die Europa League „der perfekte Transfer“, erklärte Marsch. Der 25-Jährige verletzte sich aber schon im zweiten Ligaspiel am Knie. „Das sind aber keine Ausreden“, betonte der Trainer. „Zum Schluss war es nicht gut genug insgesamt.“

Die nächsten Aufgaben warten schon

„Der Charakter unserer Gruppe ist wichtig“, sagte Marsch mit Blick nach vorne. „Wir haben nicht viel Zeit, um enttäuscht zu sein und nachzudenken. Wir müssen uns auf die nächste Aufgabe fokussieren.“ Die heißt am Sonntag das Ligamatch in Klagenfurt gegen Sturm Graz. Drei Tage später spielt der Serienmeister dort erneut gegen Sturm auch um den Einzug ins Cupfinale.

Marsch ist bis Sommer 2022 an die Salzburger gebunden. Nach dem internationalen Aus will er zumindest national das Plansoll erfüllen. „Wir müssen weiter arbeiten mit starkem Gefühl und starken Leistungen“, forderte der US-Amerikaner. „Wir müssen positiv bleiben. Wir haben am Sonntag ein wichtiges Spiel und am Mittwoch ein Halbfinale. Wir fliegen zurück nach Österreich und kämpfen in unserer Liga und im Cupwettbewerb.“