Im Schnitt netzt Kalajdzic alle 108 Spielminuten ein und ist aufgrund seiner vier Assists noch dazu alle 84 Minuten an einem Tor beteiligt. Doch nicht nur wegen dieser herausragenden Statistiken gerät der 23-Jährige immer stärker ins Blickfeld deutscher Medien und Großclubs.
Als einer der „spannendsten“ Spieler der Bundesliga bezeichnet, gibt Kalajdzic gerne unkonventionelle Interviews – so richtete er etwa am Samstag seinem Goalie Gregor Kobel „Ich küss’ deine Augen“ samt Kusshändchen aus. Der Tormann hatte beim Stand von 3:1 einen Elfmeter gehalten. „Und ich Trottel habe mich bei Kickbase (Fußballmanager-App, Anm.) nicht aufgestellt“, hatte Kalajdzic wiederum nach seinem Doppelpack im Dezember gegen Union Berlin gesagt.
Harter Weg ins Rampenlicht
Dabei war dem größten Spieler im deutschen Fußball-Oberhaus – Kalajdzic misst stolze zwei Meter – in seiner Anfangszeit bei Stuttgart gar nicht zum Scherzen zumute. Kurz nach seinem immerhin 2,5 Millionen Euro teuren Transfer von der Admira im Sommer 2019 zog sich der Angreifer eine schwere Knieverletzung zu und wurde erst gegen Ende der vergangenen Saison wieder matchfit.
Der Durchbruch folgte in dieser Spielzeit, als Belohnung gab es im Oktober gegen Rumänien das Debüt im ÖFB-Nationalteam. Damit sollten auch die Spekulationen um einen Nationenwechsel des ehemaligen ÖFB-U21-Internationalen beendet sein. Die Eltern des gebürtigen Wieners sind vor dem Krieg geflüchtete bosnische Serben, daher galt auch Serbiens Auswahl als Option.
Dass es Kalajdzic überhaupt zu einem Teamspieler brachte, war lange Zeit nicht absehbar. Im Gegensatz zu den meisten aktuellen Profis durchlief er keine Akademie, sondern kickte zunächst für Donaufeld und die Vienna, eher er als knapp 19-Jähriger bei den Admira Juniors landete. Zu den Südstädtern kam Kalajdzic als ausgebildeter Mittelfeldspieler, der damalige Juniors-Coach Ernst Baumeister funktionierte ihn zum Mittelstürmer um – mit dem Ergebnis, dass Kalajdzic nun in der deutschen Bundesliga für Furore sorgt.
Deutsche Bundesliga, 20. Runde
Sonntag:
Union Berlin – Hoffenheim 1:1 (1:1)
Tore: Kruse (9./Elfmeter) bzw. Schlotterbeck (29./Eigentor)
Union: Trimmel spielte durch
Hoffenheim: Baumgartner und Grillitsch spielten durch, Posch (positiver CoV-Test) nicht im Kader
Mainz – Augsburg 0:1 (0:1)
Tor: Hahn (25.)
Mainz: mit Stöger, Onisiwo und Mwene
Augsburg: Gregoritsch ab 84.
Leverkusen – Freiburg 1:2 (0:0)
Tore: Bailey (70.) bzw. Demirovic (50.), Höler (61.)
Leverkusen: Dragovic ab 44., ohne Baumgartlinger (verletzt)
Freiburg: Lienhart bis 46.
Samstag:
Bayern – Köln 5:1 (2:0)
Tore: Choupo-Moting (18.), Lewandowski (33., 65.), Gnabry (82., 86.) bzw. Skhiri (49.)
Bayern: mit Alaba
Köln: ohne Kainz (im Aufbautraining)
Dortmund – Bielefeld 3:0 (0:0)
Tore: Dahoud (48.), Sancho (58./Elfmeter), Reinier (81.)
Bielefeld: mit Prietl, Gebauer ab 62.
Wolfsburg – Hertha BSC 2:0 (1:0)
Tore: Klünter (37./Eigentor), Lacroix (89.)
Wolfsburg: Schlager bis 92., Pervan Ersatz, Trainer Glasner
Stuttgart – Schalke 5:1 (3:1)
Tore: Endo (10., 26.), Kalajdzic (34.), Klement (88.), Didavi (92.) bzw. Kolasinac (40.)
Stuttgart: Kalajdzic bis 86.
Schalke: mit Langer, Schöpf ab 57.
Leipzig – Gladbach 3:2 (0:2)
Tore: Nkunku (57.), Poulsen (66.), Sörloth (93.) bzw. Hofmann (6./Elfmeter), Thuram (19.)
Leipzig: Sabitzer bis 46., ohne Laimer (verletzt)
Gladbach: mit Lazaro und Wolf, ohne Lainer (verletzt)
Freitag:
Bremen – Frankfurt 2:1 (0:1)
Tore: Gebre Selassie (47.), Sargent (62.) bzw. Silva (9.)
Bremen: mit Friedl, Schmid bis 79.
Frankfurt: mit Hinteregger, Ilsanker Ersatz, Trainer Hütter