WAC Cheftrainer Ferdinand Feldhofer und Spieler Michael Liendl.
GEPA/Michael Riedler
ÖFB-Cup

WAC kämpft mit internen Turbulenzen

Der RZ Pellets WAC hat vor dem Halbfinale des Uniqa-ÖFB-Cups am Mittwoch gegen den LASK (19.00 Uhr, live in ORF 1) mit internen Turbulenzen zu kämpfen. Die Wolfsberger bestätigten Medienberichte, nach denen Trainer Ferdinand Feldhofer ein prominentes Trio aus dem Kader gestrichen haben soll. Der Entscheidung soll ein hitziges Abschlusstraining am Dienstag vorangegangen sein.

Michael Liendl, Michael Novak und Christopher Wernitznig wurden von Feldhofer am Dienstag aus dem Kader für das Duell mit dem LASK gestrichen. Einen diesbezüglichen Bericht der „Kleinen Zeitung“ bestätigte der Verein. Verletzt ist allerdings keiner der Spieler. Wie der Privatsender Sky berichtete, soll es nach dem Training zu hitzigen Diskussionen zwischen Spielern und Trainerteam gekommen sein. Ein Teil der Spieler soll noch vor dem offiziellen Ende der Einheit den Platz verlassen haben.

Speziell Regisseur Liendl war zuletzt als Stammkraft nicht mehr unumstritten. In den vergangenen fünf Ligaspielen stand der 35-Jährige nur einmal in der Startelf. Sein Vertrag beim WAC läuft im Sommer aus. Sportlich lief es für den WAC zuletzt holprig. Dem Aus im Europa-League-Sechzehntelfinale gegen Tottenham folgte in der Bundesliga eine 0:1-Niederlage gegen Altach. Als Tabellenfünfte müssen die Lavanttaler noch um die Teilnahme an der Meisterrunde kämpfen.

WAC und LASK um Cupfinale

Nach dem Ausrutscher gegen Altach ist der WAC im ÖFB-Cup auf Wiedergutmachung aus. Die Kärntner peilen gegen den LASK den ersten Finaleinzug der Clubgeschichte an.

Wolfsberg hofft auf Heimfinale

Umso wichtiger wäre für Wolfsberg der Einzug ins Cupfinale „daham“ in Klagenfurt. Ins Endspiel will allerdings auch der LASK, der in den vergangenen Jahren schon knapp dran war. Die Linzer scheiterten aber jedes Mal in der Vorschlussrunde. „Es ist ganz sicher eines der wichtigsten Spiele des Jahres, wenn nicht das bisher wichtigste“, so WAC-Trainer Feldhofer, der als Aktiver selbst dreimal den Einzug ins Endspiel schaffte und 2010 mit Sturm den Titel holte. „Das wäre für jeden einzelnen und den gesamten Verein ein Riesenerfolg. Noch dazu hat es das in der Vereinsgeschichte noch nie gegeben.“

Der bisher einzige Vorstoß bis ins Halbfinale endete 2014/15 gegen die Wiener Austria (0:3). Mit einem Sieg am Mittwoch würde der WAC als erster Kärntner Club seit dem damaligen FC Kärnten vor 18 Jahren im Finale stehen. Und hätte das Ziel eines mühsamen Weges erreicht. Gleich in drei der vier Partien musste das Feldhofer-Team in die Verlängerung. Gegen Ried in Runde zwei entschied überhaupt erst das Elfmeterschießen.

Uniqa-ÖFB-Cup, Halbfinale

Mittwoch, 19.00 Uhr, live in ORF1 und im Livestream

WAC – LASK

Wolfsberg, Lavanttal Arena, SR Gishamer

Mögliche Aufstellungen:

WAC: Kofler – Lochoshvili, Baumgartner, Henriksson – Pavelic, Stratznig, Taferner, Giorbelidze – Vizinger – Joveljic, Röcher

LASK: Schlager – Wiesinger, Trauner, Andrade – Ranftl, Holland, Michorl, Renner – Goiginger, Eggestein, Balic

LASK wartet seit 1999 auf Finaleinzug

Der LASK ist mit der vierten Teilnahme in den vergangenen fünf Jahren ein Dauergast im Halbfinale, wo aber jedes Mal Endstation war. Im Vorjahr ließ Salzburg (0:1) – der Titelverteidiger macht sich mit Sturm Graz ebenfalls am Mittwoch (21.05 Uhr, live in ORF1) den zweiten Finalplatz aus – die Träume platzen. Der sechste Finaleinzug und erste seit 1999 (damals verlor man das Endspiel nach Verlängerung gegen Sturm Graz, Anm.) hätte wie beim WAC eine historische Dimension.

„Der Cup hat für uns einen sehr großen Stellenwert, das haben wir immer wieder betont. Wir haben die große Chance, Historisches zu erreichen“, so LASK-Trainer Dominik Thalhammer. „Wir sind auf einen echten Cupfight mit hohen Intensitäten vorbereitet und werden alles in die Waagschale werfen, um den Finaleinzug zu erreichen.“ Den kürzesten Weg zu einem Titel bietet der Cup allemal. Seit dem Double 1965 warten die Oberösterreicher auf einen großen nationalen Titel.

WAC hofft auf Trendumkehr

Beim WAC hat der LASK in der Bundesliga noch nicht verloren (4-3-0). Auch die bisherigen Saisonduelle schienen mit 3:1 und 3:0 eine klare Sache. Feldhofer sah den LASK in „umkämpften, hektischen“ Vergleichen jeweils „hinten raus besser, was aber noch lange nicht heißt, dass das ein drittes Mal passieren wird“. Denn die Leistungen der Linzer bezeichnete der WAC-Betreuer als schwankend. „Sie haben noch nicht so den Rhythmus für jeden Spieltag gefunden“, analysierte der 41-Jährige.

Für den WAC geht es dieser Wochen Schlag auf Schlag. Liga, Cup, Europa League – seit einem Monat spielt der Club in Drei- oder Vier-Tages-Rhythmen. „Wir sind das Team mit den meisten Spielen in diesem Jahr, und das zehrt“, betonte Feldhofer. „Aber sicher nicht am Mittwoch. Wir werden alle Kräfte bündeln, das ist klar.“ Die beiden „Sechser“ Mario Leitgeb und Sven Sprangler fehlen, hinter Jonathan Scherzer steht ein Fragezeichen. Dafür wird Offensivmann Eliel Peretz wieder im Kader stehen.