Kramer, die nicht zuletzt auch aufgrund der klaren Bestweite in der Qualifkation als große Favoritin in den Bewerb gegangen war, war auch schon auf der kleinen Schanze nach klarer Halbzeitführung und einer umstrittenen Anlaufverkürzung leer ausgegangen. Darauf folgten aber Gold im Frauen-Team-Bewerb gemeinsam mit Iraschko-Stolz, Chiara Hölzl und Sophie Sorschag sowie Bronze im Mixed-Wettkampf. Hölzl wurde von der Großschanze dank es starken zweiten Durchgangs Achte, Daniela Iraschko-Stolz Neunte. Sophie Sorschag landete auf Rang 17.
Kramer konnte die Enttäuschung über die verpasste Medaille bei der WM-Premiere der Damen auf der Großschanze nicht verbergen. „Jetzt bin ich ein bisschen leer. Man sieht in der Luft die grüne Linie, dann weiß man eh schon Bescheid. Der vierte Platz ist hart, aber es geht weiter“, sagte die 19-Jährige im ORF-Interview. „Wir haben auch Medaillen gemacht, das darf man nicht vergessen. Ich habe heute einiges liegen gelassen. Eine Medaille war mein Ziel und mein Traum. Jetzt fokussiere ich mich auf die nächsten Wettkämpfe.“
Nordische WM: Kramer verpasst wieder Medaille
Enttäuschung bei Kramer riesengroß
Nach dem WM-Debüt 2009, der Einführung des Mixed 2013 und des Team-Springens 2019 herrscht nach der Premiere auf der Großschanze nun WM-Schanzengleichheit für Männer und Frauen. Dank starker Ergebnisse und nicht zuletzt aufgrund der Enttäuschung auf der Normalschanze ging Kramer beim letzte Damen-Wettbewerb dieser WM als große Favoritin in den Bewerb. Statt Freudentränen flossen danach aber Tränen der Enttäuschung.
Iraschko-Stolz, die hinter Chiara Hölzl auf dem neunten Rang landete, litt mit Kramer mit. „Manche Menschen müssen einfach härter kämpfen als andere. Schade, sie ist hier echt saustark gesprungen, und heute wieder so knapp. Als klare Favoriten war das sicher keine leichte Situation“, so die Normalschanzen-Weltmeisterin von 2011. „Das ist sicher keine leichte Situation für sie. Man kann es leider nicht mehr rückgängig machen. Sie hätte eine Medaille so sehr verdient, aber wer weiß, wofür es gut ist.“
Hölzl zeigt im zweiten Durchgang auf
Hölzl freute sich hingegen über ihre Steigerung im Laufe der WM. „Es war noch einmal ein lässiger Sprung. Ich habe es doch nicht verlernt, das gibt mir wieder Selbstvertrauen und Zuversicht für die nächsten Wettkämpfe. Ich habe mich zum Schluss hin gesteigert. Von nicht aufgestellt bis zum achten Platz, das war wirklich cool“, sagte die 23-jährige Salzburgerin. „Die Landung muss so nicht sein, darum habe ich mich ein wenig geärgert.“
Olympiasiegerin Lundby holte ihr zweites Einzel-WM-Gold nach jenem in Seefeld 2019. „Das bedeutet mir sehr viel. Ich war nicht sicher, ob ich das schaffen kann. Ich bin einfach nur glücklich“, sagte die auf der Normalschanze zweitplatzierte Norwegerin, die im Weltcup 2020/21 bisher keinen Podestrang erreicht hat. Mit der gesamt achten WM-Medaille zog sie mit Rekordhalterin Iraschko-Stolz gleich, hat mit zweimal Gold und je drei Silber und Bronze auch die exakt gleiche Verteilung wie die ÖSV-Athletin.