ÖFB-Cup

Salzburg steht erneut im Endspiel

Red Bull Salzburg hat am Mittwoch zum achten Mal in Folge den Einzug ins Finale des Uniqa-ÖFB-Cups geschafft. Der Titelverteidiger setzte sich im Halbfinale gegen Puntigamer Sturm Graz mit 4:0 (1:0) durch und trifft im Endspiel am 1. Mai im Wörthersee Stadion auf den LASK, der davor gegen Pellets WAC nach Verlängerung knapp mit 1:0 gewonnen hatte.

Salzburg lieferte in der Neuauflage des Finales von 2018 eine sehr konzentrierte Leistung ab, ließ wenige Torchancen zu und nutzte seine Chancen. Enock Mwepu erzielte einen Doppelpack (36., 54.), wobei das zweite Tor aus klarer Abseitsposition erzielt wurde und für eine Vorentscheidung in der Partie sorgte. Die weiteren Treffer steuerten Mergim Berisha (72.) und Brenden Aaronson (79.) bei.

Wenige Tage nach der 1:2-Niederlage in der tipico-Bundesliga nahmen die „Bullen“ eindrucksvoll Revanche an Sturm. Salzburg steht damit zum insgesamt neunten Mal in der Red-Bull-Ära im Endspiel, siebenmal konnten sie den Titel holen. Die bisher einzige Niederlage hatte es 2018 gegen Sturm gesetzt. Die Grazer mussten indes ihre Hoffnungen auf den sechsten Cuptitel in der Clubgeschichte vorzeitig begraben.

Aaronson setzt Schlusspunkt

Nach starker Vorarbeit von Karim Adeyemi setzte Brenden Aaronson mit dem vierten Treffer für Salzburg den Schlusspunkt in der Partie gegen Sturm Graz.

Sturm aggressiv und selbstbewusst

Sturm trat mit dem Selbstvertrauen des am Wochenende errungenen Ligasieges gegen die Salzburger an. Die Grazer agierten aggressiv und störten mit frühem Angriffspressing durch Jakob Jantscher und Kelvin Yeboah den Spielaufbau der „Bullen“, die in Topbesetzung antraten. Da die Grazer Raute im Mittelfeld auch die Passwege gut zustellte, ergab sich lange Zeit eine Pattstellung, in der sich kein Team einen wirklichen Vorteil erspielen konnte. Topchancen waren Mangelware.

Ab der 25. Minute kamen die Salzburger vermehrt in den Strafraum, dort aber zu keinem klaren Abschluss. Die Grazer spielten sich hingegen nur selten vor das gegnerische Tor, David Nemeth köpfelte nach einer Standardsituation drüber (33.). Besser machten es die Salzburger. Ein leichter Ballverlust der Grazer im Mittelfeld führte zu einem Corner. Nach der Hereingabe von Junuzovic war Mwepu schneller am Ball als Amadou Dante und brachten den Favoriten mit seinem dritten Cuptreffer in dieser Saison in Führung (36.).

Mwepu sorgt für Führung

Enock Mwepu setzt sich nach Junuzovic-Corner perfekt in Szene und trifft per Kopf zum 1:0 für Salzburg (36.).

Salzburg erzielt regelwidriges 2:0

An der Charakteristik der Partie änderte sich auch nach der Pause nicht viel. Sturm versuchte allerdings noch früher, Druck auf die Salzburger auszuüben. Ging das schief, bot sich den Gästen immer wieder Raum für Angriffe. Tempo und Engagement blieb hoch, einzig die Anzahl der herausgespielten Torszenen ließen zu wünschen übrig. Also musste es eine weitere Standardsituation für Salzburg richten.

Junuzovic gab eine Freistoßflanke zur Mitte, Mwepu bezwang Sturm-Goalie Jörg Siebenhandl erneut per Kopf (54.). Der zweite Treffer für die „Bullen“ hätte allerdings nicht zählen dürfen, den gleich vier Salzburger standen bei Ballabgabe im Abseits. Unmittelbar darauf wurde auch Sturm nach einem ruhenden Ball gefährlich. Nach Flanke von Jantscher war Gregory Wüthrich mit dem Kopf zur Stelle, Salzburg-Goalie Cican Stankovic klärte mit einer Glanztat aber zum Corner (56.).

2:0 aus Abseitsposition

Enock Mwepu schnürt nach neuerlicher Vorarbeit von Zlatko Junuzovic den Doppelpack, allerdings stand er davor in Abseitsposition.

Entscheidung durch Berisha-Kunstschuss

Sturm musste danach Risiko nehmen, Coach Christian Ilzer brachte mit Kevin Friesenbichler einen zusätzlichen Stürmer. Dem nächsten Treffer war allerdings Salzburg näher. Siebenhandl konnte sich allerdings gegen Patson Daka auszeichnen (66.). Nur wenige Minuten später machte der Favorit dann endgültig den Deckel auf die Partie drauf. Berisha traf aus schrägem Winkel über Goalie Siebenhandl ins lange Eck und erhöhte mit seinem Kunstschuss auf 3:0 (72.).

Salzburgs Torhunger war aber noch nicht gestillt. Der eingewechselte Karim Adeyemi dribbelte sich durch die Grazer Abwehr und legte anschließend uneigennützig auf Aaronson ab. Der 20-jährige US-Amerikaner brauchte den Ball nur noch ins leere Tor schieben (79.) und durfte über seinen zweiten Pflichtspieltreffer für die Salzburger jubeln.

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Unter dem Strich haben zwei Standardsituationen das Spiel entschieden. Das zweite Gegentor war so klar Abseits, dass es nicht allzu schwer war, das zu erkennen. Erste Halbzeit war es absolut ein Spiel auf Augenhöhe, in den ersten 25 Minuten waren wir keinesfalls die schlechtere Mannschaft. Am Ende war Salzburg schon der verdiente Sieger. Salzburg war handlungsschneller, das sind die Kleinigkeiten, die am Ende den Ball aufseiten Salzburgs fallen lassen haben.“

Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): „Wir haben gut gespielt. Unsere Konzentration, Aufmerksamkeit für diesen Gegner war sehr gut. Wir haben gesagt, dass wir nach den letzten Spielen, wo sie besondere Standardsituationen hatten, zeigen wollen, dass auch wir bei Standards besonders aggressiv sein und vielleicht auch ein Tor erzielen können. Ich bin sehr zufrieden mit der ganzen Gruppe. Wir haben gehofft, dass wir den Gegner mit unserer besten Leistung mehr ärgern können, und das ist uns gelungen.“

Uniqa-ÖFB-Cup, Halbfinale

Mittwoch:

Sturm Graz – Salzburg 0:4 (0:1)

Klagenfurt, Wörthersee Stadion, SR Weinberger

Torfolge:
0:1 E. Mwepu (36.)
0:2 E. Mwepu (54.)
0:3 Berisha (72.)
0:4 Aaronson (78.)

Sturm: Siebenhandl – Ingolitsch (46./Gazibegovic), Nemeth, Wüthrich (63./Geyrhofer), Dante – Hierländer, Ljubic (67./Friesenbichler), Gorenc-Stankovic (76./Jäger), Kuen – Yeboah, Jantscher (76./Shabanhaxhaj)

Salzburg: C. Stankovic – Kristensen (82./Vallci), Ramalho, Wöber (81./Affengruber), Ulmer – E. Mwepu (77./Seiwald), Bernede, Junuzovic, Aaronson – Berisha (82./Sucic), Daka (77./Adeyemi)

Gelbe Karten: Ingolitsch, Gorenc-Stankovic, Yeboah, Ilzer (Trainer) bzw. Bernede Gelb

Die Besten: Gorenc-Stankovic bzw. E. Mwepu, Junuzovic, Berisha