Der österreichische nordische Kombinierer Johannes Lamparter.
GEPA/Thomas Bachun
Nordische WM

Kombi-Duo hat Hände an Medaille

Österreichs Kombinierer dürfen bei der Weltmeisterschaft in Oberstdorf nach Bronze im Team-Bewerb und Gold von Johannes Lamparter zum Abschluss ihrer Bewerbe mit einer weiteren Medaille spekulieren. Lamparter und Lukas Greiderer liegen im Team-Sprint nach dem Sprung von der Großschanze auf dem zweiten Platz. Der Rückstand auf die führenden Japaner vor dem 7,5-km-Langlauf (15.00 Uhr, live in ORF1) beträgt lediglich zwei Sekunden.

Der Vorsprung der Österreicher auf die nächsten Konkurrenten im Kampf um die Medaillen ist deutlich größer. Norwegen liegt als Dritter 34 Sekunden hinter den Japanern, Titelverteidiger Deutschland muss 1:12 Min. auf Platz eins aufholen. Finnland mit Eero Hirvonen und Ilkka Herola geht mit 1:43 Min. Rückstand in die Loipe. Das ÖSV-Duo kämpft bei den nordischen Weltmeisterschaften in Oberstdorf um die sechste Medaille für Österreich nach bisher dreimal Gold und zweimal Bronze

Wie schon bei seinem WM-Titel im Einzel von der Großschanze legte Lamparter auf der Schanze den Grundstein zum möglichen Edelmetall. Der 19-Jährige zeigte mit 140,5 Metern den weitesten Sprung der Konkurrenz. Angespornt von seinem Teamkollegen hielt auch Greiderer mit 133,0 m auf der Schattenbergschanze mit und wahrte damit die Chance der Österreicher auf Gold.

Interview mit Österreichern

Lamparter und Greiderer haben sich im Team-Sprint eine gute Ausgangsposition für den Langlauf geschaffen.

„Es schaut gut aus“

„Es war richtig cool. Ich habe schon befürchtet, ich bin zu scharf unterwegs, aber ich habe es gut runtergebracht und konnte es genießen. Besser geht es nicht, wir haben beide einen guten Job erledigt und werden alles probieren“, sagte Lamparter nach seinem Flug im ORF-Interview. Sein Satz war 2,5 m weiter als im Einzel und nur drei Meter unter dem 18 Jahre alten Schanzenrekord des Norwegers Sigurd Pettersen.

Greiderer war die Freude über die gute Ausgangsposition auch an den Augen abzulesen. „Ich habe es nach dem Einzel schon angekündigt, dass ich es genießen werde, hier an den Start zu gehen. Ich habe gewusst, ich muss nachlegen. Der Sprung ist gut. Es war keine Belastung, sondern eher eine Erleichterung, mit einem Weltmeister anzutreten. Es schaut gut aus“, so der Tiroler.

„Team-Sprint fährt brutal in die Füße“

In der Loipe geht es für jeden der beiden über fünfmal 1,5 km, neunmal wird gewechselt. „Ein Team-Sprint ist megahart, da fährt es dir brutal in die Füße ein“, sagte Greiderer. Er und Lamparter hatten sich anders als die letztlich vergoldeten Skisprung-Frauen nicht auf den Team-Bewerb eingeschworen, sondern wollen die Euphorie nach Lamparters Goldgewinn nutzen. Greiderer: „Die Wut der Damen haben wir nicht, aber vielleicht geht es ja mit der Lockerheit vom Erfolg auch.“

Nach dem ersten Wechsel würde man sehen, wie die Lage ist. „Wir müssen nach vorne schauen und unsere Stärken gut einschätzen“, meinte Lamparter. „Luki hat sich sehr stark präsentiert in den Loipen, ich habe auch gute Läufe gehabt. Wir werden gemeinsam super zusammenarbeiten.“ Der Langlauf sei mit hartem Intervalltraining zu vergleichen. „Es geht für jeden fünfmal den Stieg rauf und runter. Das wahrscheinlich in einem sehr hohen Tempo. Wir hoffen auf ein paar Raketen (schnelle Ski, Anm.).“

Team-Sprint Großschanze

Stand nach dem Springen:
1. Japan (A. Watabe, Yamamoto) 296,0
2. Österreich (Lamparter, Greiderer) 295,0 + 0:02*
3. Norwegen (Riiber, Andersen) 278,8 0:34
4. Deutschland (Rießle, Frenzel) 260,2 1:12
5. Frankreich (Baud, Muehlethaler) 255,2 1:22
6. Finnland (Hirvonen, Herola) 244,6 1:43
7. Slowenien 206,3 2:59
8. Tschechien 196,9 3:18
9. Polen 193,8 3:24
10. Estland 181,7 3:49
* Rückstand für den 2 x 7,5-km-Langlauf