Mikaela Shiffrin
AP/Gabriele Facciotti
Ski alpin

Kampf um Kugel bei Slalom-Doppel in Aare

Bevor es zum alpinen Weltcup-Finale nach Lenzerheide geht, machen die Damen noch einen Stopp in Aare. Im WM-Ort von 2019 steigt am Freitag (13.30/16.30 Uhr) und Samstag (10.30/13.45 Uhr, jeweils live ORF1) ein Slalom-Doppel. In der Disziplinenwertung holte Mikaela Shiffrin zuletzt mit dem Sieg in Jasna auf und liegt bei drei ausstehenden Rennen nur noch 45 Punkte hinter Petra Vlhova, Katharina Liensberger fehlen 70 Zähler.

Der Internationale Skiverband (FIS) zieht zwar auch in Schweden sein strenges Hygienekonzept durch, die Coronavirus-Maßnahmen an Ort und Stelle sind aber nicht vergleichbar mit jenen in Mitteleuropa. Der Tourismus ist voll im Gange, und die Restaurants sind geöffnet. Vor einem Jahr war der Tross umsonst nach Aare gereist, die drei angesetzten Rennen wurden abgesagt, weil Personen aus dem Organisationsteam wegen CoV-Symptomen unter Quarantäne gestellt worden waren. Die Saison war damit beendet, die Italienerin Frederica Brignone gewann den Gesamtweltcup mit 153 Punkten Vorsprung auf US-Superstar Shiffrin.

In der Gesamtwertung spielen diese beiden heuer nur noch in der Theorie eine Rolle, es führt die Schweizerin Lara Gut-Behrami 36 Punkte vor Vlhova. Im Normalfall wird die Slowakin also als Weltcup-Führende nach Lenzerheide reisen und dort auf möglichst viele Zähler in den zwei Speed-Bewerben hoffen. Für Shiffrin geht es noch um ihre siebente Slalom-Kugel. Außerdem könnte sie zu Ingemar Stenmark aufschließen bzw. ihn überholen. Der Schwede hält den Rekord an Disziplinensiegen, er gewann 46 Riesentorläufe, Shiffrin bisher 45 Slaloms.

Ski alpin: Damen hoffen auf ersten Sieg in Aare

Österreichs Ski-Damen kämpfen beim Slalom-Doppel in Aare gegen einen Negativrekord. Die Österreicherinnen warten noch immer auf den ersten Saisonsieg, einen Winter ohne ÖSV-Erfolg bei den Damen hat es in der 55-jährigen Weltcup-Geschichte noch nie gegeben.

Liensberger peilt ersten Sieg und Kristall an

Am Donnerstag blies den Damen in Aare starker Wind um die Ohren, das Hangfahren wurde abgesagt. Für Liensberger ändert das nichts, sie weiß, was sie zu tun hat. „Es ist ein sehr schöner Hang, es sind ein paar Wellen drinnen, da heißt es gut mitgehen, gut drüberstehen über dem Ski und die Ski laufen lassen.“ Ziel der Weltmeisterin ist es freilich, „auch im Weltcup einmal ganz oben zu stehen“. Die Goldmedaille verändere nichts, es gehe immer ums Gleiche. „Schnellstmöglichst vom Start bis in Ziel zu kommen. Egal was war, es beginnt immer von null.“

Katharina Liensberger
GEPA/Mario Buehner
Katharina Liensberger will Petra Vlhova und Mikaela Shiffrin noch die Slalom-Kugel streitig machen

Als Vierte in Jasna war die Vorarlbergerin nach drei zweiten und zwei dritten Plätzen erstmals in diesem Winter im Slalom nicht auf das Podest gekommen. Die Kristallkugel hat Liensberger trotzdem noch nicht abgeschrieben. „Das ist der große Traum. Aber das kann nur gelingen, wenn ich mich auf mich konzentriere und versuche, das Optimum rauszuholen.“ Deshalb schickt die 23-Jährige eine Kampfansage ich Richtung Vlhova und Shiffrin. „Schnell, gefühlvoll, harmonisch und dynamisch Ski fahren. Volle Power und Attacke.“

Ihre guten Halbzeitpositionen in Jasna nicht bestätigt haben Chiara Mair (Rückfall von Platz sieben auf 19), Katharina Huber (Ausfall nach Zwischenrang acht) und Franziska Gritsch (von elf auf 21). Nur die Top 25 sind für das Weltcup-Finale qualifiziert, neben Liensberger (3.) und Mair (6.) hat wohl auch Huber (14.) das Lenzerheide-Ticket fix in Händen. Gritsch (25.) und Katharina Gallhuber (28.) benötigen noch Punkte in Aare. Ihre Saison bereits beendet hat Katharina Truppe wegen einer Bauchmuskelverletzung.