Alexis Pinturault
APA/AFP/Andreas Solaro
Ski alpin

Kugeln im RTL und Slalom liegen bereit

Auf der vorletzten Weltcup-Station in diesem Winter sind die Techniker unter den alpinen Ski-Herren in Kranjska Gora zu Gast. Im Riesentorlauf am Samstag und Slalom am Sonntag (jeweils 9.30/12.30 Uhr, live in ORF1) könnte bereits eine Entscheidung um den Gesamtsieg fallen. Der französische Gesamtleader Alexis Pinturault führt auch die RTL-Spezialwertung an und könnte sich wie Marco Schwarz am Tag darauf vorzeitig eine kleine Kugel sichern. Schwarz will nach Rückenschmerzen mit offenem Visier zum Triumph.

Dass ausgezeichnete Einzel-Ergebnisse auch in der ÖSV-Problemdisziplin Riesentorlauf mittlerweile wieder möglich sind, bewiesen Schwarz mit WM-Bronze in Cortina und zuletzt in Bansko vor allem Stefan Brennsteiner. Der 29-jährige Salzburger will seinen dritten und fünften Platz bestätigen. „Ich hoffe, dass es keine Eintagsfliege war. Du trainierst jahrelang, dass du irgendwann auch um den Sieg mitfighten kannst“, sagte Brennsteiner. Zwar fehle auf das oberste Treppchen noch ein Schritt. „Aber nichtsdestotrotz bin ich mit der Form recht zufrieden.“

Schwarz berichtete am Freitag von Rückenproblemen in der Vorbereitung. „Beim Slalom-Training am Weißensee ist es mir ein bisschen ins Kreuz eingeschossen. Natürlich war die Therapie sehr intensiv, aber es sollte aufs Wochenende hin normal passen.“ Nach dem Bansko-Trip mit zwei zehnten Plätzen konnte sich Schwarz schon ein Bild vom Rennhang in Kranjska Gora machen. Die Bewerbe auf der Podkoren-Piste sind für den Kärntner besonders. „Kranjska Gora ist für mich fast ein Heimrennen. Es ist das nahe liegendste Rennen im Weltcup, ich fahre immer gerne runter.“

Weltcup-Vorschau auf Kranjska Gora

Der alpine Skiweltcup der Herren wird am Wochenende mit einem Riesentorlauf und einem Slalom in Kranjska Gora fortgesetzt.

Pinturault bisher noch ohne RTL-Kugel

Dass Pinturault schon am Samstag Glaskristall empfängt, ist unwahrscheinlich. Nur 18 beziehungsweise 58 Punkte trennen ihn von seinen beiden verbliebenen Verfolgern Filip Zubcic (CRO) und Marco Odermatt (SUI), der in allen acht Saisonrennen in die Top Fünf fuhr. Seit 2013 gehörte Pinturault in der Endabrechnung immer zu den besten drei RTL-Spezialisten des Jahres, doch die Wertung gewonnen hat der 29-Jährige noch nie. 2015 und 2016 landete er unmittelbar hinter Marcel Hirscher, im Vorjahr musste er sich hinter Henrik Kristoffersen anstellen, der längst entthront ist.

Auch die ÖSV-Asse haben ganz vorne nichts mitzureden. Brennsteiner immerhin machte durch die beiden Toptesultate in der Startliste erneut ein paar Plätze gut. „Natürlich ist die Ausgangsposition von der Nummer her ein bisschen besser. Aber es geht morgen wieder bei null los“, sagte der 29-Jährige, der sich der Aufgabe auf einem „sehr anspruchsvollen Hang“ bewusst ist.

Aufholjagd von Odermatt im Gesamtweltcup

Nach dem Auftritt in Slowenien steht nur noch das Finale auf der Lenzerheide (SUI) auf dem Programm. Der Gesamtweltcup schien lange eine klare Sache, doch Odermatt pirschte sich in den vergangenen Wochen bis auf 81 Punkte an Pinturault heran. Im Slalom am Sonntag geht es für den Franzosen um möglicherweise entscheidende Punkte in der Endabrechnung.

Marco Schwarz
GEPA/Thomas Bachun
Bei 146 Punkten Vorsprung ist Schwarz der Sieg in der Slalom-Wertung fast nicht mehr zu nehmen

Der Disziplinführende Schwarz will nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ agieren. „Die Devise ist ganz klar volle Attacke. Ich werde mich sicher nicht auf dem ausruhen und werde versuchen, um das Podest und den Sieg mitzufahren“, sagte Schwarz. Der Norweger Sebastian Foss-Solevaag liegt 146 Punkte zurück, Ramon Zenhäusern aus der Schweiz müsste in zwei Rennen 184 Punkte gutmachen. Schwarz: „Die muss man auf der Rechnung haben.“