Valtteri Bottas (Mercedes)
APA/AFP/Mazen Mahdi
Formel 1

Mercedes ruft sich bei Tests in Erinnerung

Am zweiten Tag der Formel-1-Testfahrten in Bahrain hat sich Weltmeisterteam Mercedes bei der Konkurrenz in Erinnerung gerufen. Nach dem missglückten Starttag erzielte der Finne Valtteri Bottas am Samstag in der Wüste von Sachir Bestzeit. Teamkollege und Siebenfachweltmeister Lewis Hamilton war in der ersten Tageshälfte deutlich langsamer gewesen, sein Rückstand auf Bottas betrug am Ende über drei Sekunden.

Die Rundenzeiten sind allerdings noch mit Vorsicht zu genießen. Hamilton war nach einem Pensum von 58 Runden daher trotz Rückstandes zufrieden. „Es war definitiv besser als gestern, weil es nicht so viel Sand gab“, sagte der Brite. „Es gibt keinen Grund, besorgt zu sein. Alle konzentrieren sich auf ihr Programm, und das tun wir auch“, hielt Hamilton fest. Dass die Strecke auch am zweiten Testtag keinen idealen Grip bot, bewies der 36-Jährige mit einem Abflug ins Kiesbett.

Die zweitschnellste Zeit auf dem Bahrain International Circuit am Samstag schrieb Pierre Gasly im AlphaTauri mit 0,124 Sekunden Rückstand auf Bottas an. Lance Stroll im Aston Martin wurde noch vor Lando Norris im McLaren Dritter. Sergio Perez im Red Bull wurde Achter. Der Mexikaner lieferte eine kuriose Szene, als sich bei seinem Boliden auf der Zielgeraden die Motorenabdeckung löste.

Lewis Hamilton (Mercedes)
Reuters/Hamad I Mohammed
Hamilton ließ der große Rückstand auf seinen Teamkollegen beim Testen in der Wüste kalt

Missgeschick bei Schumacher jun.

Kaum ins Fahren kam Sebastian Vettel im Aston Martin. Der 33-jährige Deutsche wurde wie schon am ersten Testtag von technischen Problemen ausgebremst. Wegen eines Getriebeschadens stand er am Vormittag lange in der Box. Vettel schaffte nur neun Runden und wurde abgeschlagener Letzter.

Neuling Mick Schumacher drehte in einem Haas 87 Runden. Der 21-jährige Deutsche reihte sich in der Zeitentabelle auf dem zwölften Platz ein. Schumacher war auch in ein Missgeschick in der Boxengasse verwickelt, als die Ampel beim Reifenwechsel auf Grün schaltete, er losfuhr, aber der Wagenheber noch nicht weg war. Verletzt wurde dabei niemand.

Am 28. März beginnt in Bahrain die Saison. Zumindest etwas mehr Klarheit über die Kräfteverhältnisse dürfte nach dem Abschluss der Tests am Sonntag herrschen. Deutlich wurde bisher bereits, dass auch Branchenführer Mercedes noch mit Problemen zu kämpfen hat. Aber kaum ein Team ist in Bahrain vor kleineren oder auch größeren Malaisen gefeit.

Alpha Tauri lässt Team impfen

Das komplette Team von Alpha Tauri hat sich nach Angaben des Österreichers Franz Tost bei den Testfahrten in Bahrain mit der ersten Impfung gegen das Coronavirus versorgen lassen. „In Europa weiß ich nicht, wie lange man warten muss, bis man geimpft wird“, sagte der Teamchef am Samstag in einer Onlinemedienrunde. Man werde die zweite Impfung dann nach dem Saisonauftakt bekommen, der in zwei Wochen in Bahrain stattfindet, erklärte Tost. „Die Gesundheit ist das Wichtigste.“

Bereits am Vortag hatten die beiden Piloten Carlos Sainz von Ferrari und Sergio Perez von Red Bull mitgeteilt, dass sie sich in Bahrain gegen das Coronavirus haben impfen lassen. Die Behörden des Königreichs hatten dem gesamten Formel-1-Tross vor den Testfahrten in Sachir Impfungen mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer angeboten. Verantwortliche der Rennserie hatten zunächst allerdings versichert, es gebe keine Pläne, die Formel 1 als Gruppe vor der Einführung der Impfstoffe durch das Gesundheitssystem in Großbritannien zu impfen. Acht der zehn Teams sind in England beheimatet.

Testfahrten in Bahrain

Samstag:
1. Valtteri Bottas FIN Mercedes 1:30,289 58 *
2. Pierre Gasly FRA Alpha Tauri 1:30,413 87
3. Lance Stroll CAN Aston Martin 1:30,460 70
4. Lando Norris GBR McLaren 1:30,586 52
5. Antonio Giovinazzi ITA Alfa Romeo 1:30,760 124
6. Charles Leclerc MON Ferrari 1:30,886 73
7. Nicholas Latifi CAN Williams 1:31,672 132
8. Sergio Perez MEX Red Bull 1:31,682 117
9. Daniel Ricciardo AUS McLaren 1:32,215 52
10. Fernando Alonso ESP Alpine 1:32,339 127
11. Yuki Tsunoda JPN Alpha Tauri 1:32,684 57
12. Mick Schumacher GER Haas 1:32,883 88
13. Carlos Sainz ESP Ferrari 1:33,072 56
14. Nikita Mazepin RUS Haas 1:33,101 76
15. Lewis Hamilton GBR Mercedes 1:33,399 58
16. Sebastian Vettel GER Aston Martin 1:38,849 10
* Runden