Kramer, die bei der Weltmeisterschaft in den Einzel-Springen zweimal Vierte geworden war, war im ersten von zwei Bewerben auf der Normalschanze von Nischnij Tagil eine Klasse für sich. Die Salzburgerin erzielte mit 96,5 und 96,0 Metern in beiden Durchgängen Höchstweite und feierte mit acht Zählern Vorsprung auf Takanashi den fünften Weltcup-Erfolg ihrer Karriere. Chiara Hölzl fiel nach Rang zwei zur Halbzeit in der Entscheidung zwar zurück, klassierte sich als Fünfte aber ebenfalls noch im Spitzenfeld.
„Ich bin sehr happy mit dem heutigen Resultat. Ich war in zwei Durchgängen konstant auf einem guten Level. Es war von den Verhältnissen her sicher kein leichter Wettkampf. Da braucht es auch ein bissl Glück, und das war heute auf meiner Seite. Darüber bin ich sehr happy“, sagte Kramer.
Kramer siegt in Nischnij Tagil
Marita Kramer hat sich nach ihren Enttäuschungen in den Einzel-Bewerben bei der WM in Oberstdorf im ersten von zwei Springen in Nischnij Tagil eindrucksvoll zurückgemeldet. Die 19-jährige Salzburgerin flog am Samstag in Russland in einer eigenen Liga und sicherte sich vor der Japanerin Sara Takanashi und Nika Kriznar aus Slowenien ihren bereits vierten Saisonsieg.
Im Gesamtweltcup übernahm Takanashi mit ihrem zweiten Platz die Führung von Kriznar und liegt nun 15 Punkte vor der Slowenin. Kramer, die die Springen in Rasnov vor der WM aufgrund unklarer Coronavirus-Tests nicht bestreiten durfte, hat mit 126 Zählern Rückstand auf die Japanerin ebenfalls noch theoretische Chancen auf die Kristallkugel. Am Sonntag (13.00 Uhr, live in ORF Sport +) steht ein weiteres Einzel an, bevor in der kommenden Woche erneut in Russland in Tschaikowski das Saisonfinale mit zwei Einzeln und einem Team-Wettbewerb auf dem Programm steht.
Iraschko-Stolz holt 14 Plätze auf
Die restlichen Österreicherinnen schafften es nicht in die Top Ten. Sophie Sorschag fehlten als Zwölfter aber lediglich 2,5 Punkte auf den zehnten Platz. Daniela Iraschko-Stolz, die den ersten Sprung verpatzt hatte, verbesserte sich im zweiten Versuch vom 29. auf den 15. Platz, Lisa Eder kam als 21. in die Wertung.
Cheftrainer Harald Rodlauer zeigte sich mit dem Ergebnis „natürlich sehr zufrieden. Das war eine sehr starke Leistung von Marita Kramer.“ Der 54-Jährige lobte vor allem die Nervenstärke seiner aktuellen Vorzeigespringerin. „Es war ein schwieriger Wettkampf mit wechselnden Windverhältnissen. Aber die Sprünge von Marita waren auf einem sehr hohen Level. Auch mit Chiara Hölzl und ihrem fünften Platz bin ich sehr zufrieden“, sagte der Trainer.