Nach einem packenden Duell mit dem 23-jährigen Verstappen rettete der 36-jährige Hamilton am Ende einen Vorsprung von 0,7 Sekunden ins Ziel. Hamilton jubelte über einen spannenden Auftakt-Grand-Prix und einen echten Reifenpoker: „Das ist super, auch weil ich nach langer Zeit wieder Fans an der Strecke sehe. Ich bin wahnsinnig stolz, so einen Start hingelegt zu haben, es war ein sehr schweres Rennen.“
Das Mercedes-Team habe nach einem frühen Stopp gewusst, dass es schwierig werde. „Max hat eine Riesenleistung gezeigt, deshalb bin ich sehr dankbar. Max hat richtig Druck gemacht, ich habe es gerade noch geschafft, ihn auf Distanz zu halten. Diese Herausforderung ist der Grund, warum ich Rennen fahre“, so Hamilton über den WM-Startsieg.
Hamilton gewinnt Duell gegen Verstappen
Lewis Hamilton feierte im Mercedes am Sonntag beim Grand Prix von Bahrain in Sachir seinen 96. Grand-Prix-Sieg. Der Titelverteidiger verwies in einem spannenden Finish den niederländischen Poleposition-Mann Max Verstapppen (Red Bull) auf Platz zwei.
Turbulenter Beginn
Erstmals in der 2014 eingeläuteten Hybridära hatte sich Mercedes nicht die Poleposition für das erste Saisonrennen sichern können. Hamilton hatte in Bottas seinen Teamkollegen an seiner Seite, Verstappen war vorne unterdessen auf sich allein gestellt. Red-Bull-Neuling Sergio Perez, Überraschungssieger des Sachir-Rennens 2020, musste wegen technischer Probleme vom Ende des Feldes starten.
Das erste von 23 Saisonrennen – sofern der Plan hält – begann also turbulent. Perez kam in der Formationsrunde zum Stillstand, es gab vor dem Start folglich eine zweite „Aufwärmrunde“. Dann ereignete sich schon der erste Unfall, der auf das Konto von Haas-Pilot Nikita Masepin ging. Der Russe verlor die Herrschaft über sein Auto und fuhr in die Streckenbegrenzung – ein ultrakurzes Formel-1-Debüt für den 22-Jährigen, der unverletzt blieb. Der Masepin-Crash machte auch einen Einsatz des Safety-Car notwendig.
Packender Zweikampf mit Happy End für Hamilton
An der Spitze übernahm Mercedes die Initiative. Als erster Toppilot kam Hamilton an die Box und erhielt in der 14. Runde die harten Reifen. Fast drei Sekunden pro Runde nahm er Verstappen in der Folge ab. 17,6 Sekunden Vorsprung waren für Verstappen nach seinem Boxenstopp in der 18. Runde nicht genug, um die Führung zu behalten.
Hamilton kam zum zweiten Mal an die Box und versuchte, mit harten Reifen Druck zu machen. Verstappen fuhr souverän und hielt Hamilton, der bei den Silberpfeilen noch für diese Saison unterschrieben hat, auf Distanz. 16 Runden vor Schluss bekam der Red-Bull-Pilot frische, harte Reifen. Hinter Hamilton fuhr er zurück auf den Asphalt und gab Vollgas. Verstappen und Hamilton lieferten sich einen packenden Zweikampf.
Unmut bei Red Bull – Verstappen dennoch fairer Zweiter
Fünf Runden vor dem Ziel hatte Verstappen zu Hamilton aufgeschlossen, überholte ihn sogar – dabei verließ er aber die Strecke. In Erwartung einer Zeitstrafe durch einen möglichen Vorteil wies die Red-Bull-Mannschaft Verstappen an, Hamilton wieder vorzulassen. Die Rennleitung hatte eine Bestrafung kurz vorher angekündigt. Nachher gaben seine Reifen Verstappen nicht mehr die Gelegenheit zu passieren, obwohl er wahrscheinlich im schnelleren Auto saß.
Für Unmut bei Red Bull sorgte, dass Hamilton mehrmals selbst über die Streckenbegrenzung hinausgefahren war und ungestraft davonkam. Der hauchdünn geschlagene Verstappen gab sich nach dem Rennen sportlich fair: „Es ist natürlich schade. Aber wir müssen das auch positiv sehen, wir haben einen richtigen Kampf geliefert. So in die Saison zu starten ist toll. Ich hatte das ganze Rennen Probleme mit dem Gaspedal, das müssen wir uns jetzt anschauen. Aber wir haben das Rennen zu Ende fahren können und super Punkte geholt.“