Aktuell sei die statistische Situation nicht rosig, meinte Kogler. So gebe es etwa in den 60 Sportfachverbänden nur sechs Präsidentinnen. „Wir bemühen uns im Sportministerium, weil es ein gesellschaftlicher Auftrag ist, danach zu trachten, überall mehr Frauen in Entscheidungsfunktionen zu bringen“, erklärte der Grünen-Politiker.
Die Schieflage gebe es auch im Betreuerinnen- und Trainerinnenbereich und bei den Sportmanagerinnen, stellte Kogler fest. „Da wollen wir ansetzen. Das vierjährige Programm erzeugt eine hochwertige und praxisnahe Ausbildung in diesen Bereichen. Wir dürfen davon ausgehen, dass durch dieses Projekt die Sportlandschaft nachhaltig verändert wird.“ Kogler kündigte weitere Projekte wie einen Frauen-Sportligenfonds an.
Frauen-Akademie in Vorreiterrolle
Frauen-Fußballteamchefin Irene Fuhrmann, die in den Auswahlprozess der Trainees involviert war, meinte, dieses Thema sei für sie ein großes persönliches Anliegen. „Das Trainerwesen in Österreich ist sehr männlich dominiert. Es muss unser Bestreben sein, gerade im Frauen-Sport weiblichen Athletinnen auch weibliche Bezugspersonen oder Ansprechpartner in ihrem leistungsorientierten Umfeld zu bieten.“
Der Fußballbund befinde sich mit der 2011 eröffneten Frauen-Akademie in einer Vorreiterrolle, betonte Fuhrmann. Dort seien in diversen Bereichen Frauen tätig. „Es braucht aber mehr Role Models und mehr mutige Entscheidungsträger, um nachhaltig Frauen im Sport zu positionieren“, erklärte die Teamchefin.