Vergangene Saison wurde die Meisterschaft im Viertelfinale aufgrund der steigendenen Infektionszahlen mit dem Coronavirus abgebrochen. Die Klagenfurter blieben damit als Meister 2019 ein weiteres Jahr Titelverteidiger. Heuer wurde die Liga unter neuem Namen aber trotz der andauernden Pandemie durchgezogen. Sowohl im Grunddurchgang als auch nach der Zwischenrunde wies die Tabelle Bozen und den KAC als Nummer eins und zwei aus. Die Südtiroler haben daher auch im ersten Spiel am Sonntag (17.30 Uhr) und in einem möglichen siebenten Spiel Heimrecht.
Die Saisonbilanz spricht aber für den österreichischen Rekordmeister, der sich dank des Finaleinzugs des italienischen Vertreters bereits vor dem ersten Finalspiel über den 32. österreichischen Titel freuen darf. Die „Rotjacken“ entschieden vier der sechs Begegnungen mit dem 19-fachen italienischen Titelträger für sich. „Bozen ist eine sehr gute Mannschaft, sie haben ein sehr gutes Powerplay und sehr gute Einzelspieler. Aber wir wissen, wie wir sie schlagen können“, sagte Martin Schumnig, der auch schon bei den bisherigen zwei Play-off-Duellen mit Bozen (1:4/2017 und 4:2/2018, jeweils im Viertelfinale) mit dabei war.
Das Duell der beiden Rekordmeister ist – wie schon im Halbfinale zwischen Südtirol und den spusu Vienna Capitals – auch ein Aufeinandertreffen zweier sehr unterschiedlicher Wege. Während Bozen auf 17 Spieler mit nordamerikanischen Wurzeln – sprich Kanadier, US-Amerikaner und Italokanadier – baut, versucht der KAC, den österreichischen Weg zu forcieren. Cheftrainer Petri Matikainen hat nur sechs Legionäre und damit die wenigsten aller Clubs zur Verfügung.
Start in die Eishockey-Finalserie
Rekordmeister KAC hat schon den österreichischen Titel in der Tasche, nun geht es für die Klagenfurter gegen Bozen, das beste Team der bisherigen Saison, auch um die Krone in der ICE Hockey League.
Vorfreude auf beiden Seiten
Die Vorfreude am Wörthersee auf die zweite Finalteilnahme in Folge ist jedenfalls groß. „Die ganze Mannschaft freut sich schon. Wir haben uns sehr hitzige Duelle in Grunddurchgang und Platzierungsrunde geliefert“, sagte Verteidiger Schumnig vor dem Start der „Best of seven“-Serie, die spätestens am 25. April entschieden sein wird. Er und seine Kollegen müssen sich jedenfalls auf harte Partien einstellen, auch wenn Bozens Raubein Mike Halmo nach seinem harten Check an Ali Wukovits in der Halbfinal-Serie gegen die Vienna Capitals in den ersten drei Spielen noch gesperrt ist.
Die Südtiroler, die im Semifinale ein Spiel mehr als die Klagenfurter absolvieren mussten, sind jedenfalls guter Dinge, auch den letzten Schritt zur Meistertrophäe zu schaffen. Anthony Bardaro, der Bozen im sechsten Semifinal-Spiel gegen die Capitals neun Sekunden vor Schluss in die Verlängerung geschossen hatte, erwartet „ähnliches Spiel“ wie gegen die Wiener: „Sie sind schnell, aggressiv, talentiert. Aber wir konzentrieren uns auf uns. Wir wollen so spielen wie die ganze Saison“, sagte der Stürmer.
Bei einem Erfolg würden die 2013 eingestiegenen Südtiroler bereits zum dritten Mal nach 2014 und 2018 triumphieren. Nur Salzburg hat in diesen sechs vollen Saisonen ebenfalls zweimal die Liga gewonnen. Mit ihrem dritten Triumph in der internationalen Meisterschaft wäre Bozen auch in der ewigen Statistik der zur Saison 2003/04 gegründeten Liga die Nummer drei. Nur der sechsfache Champion Salzburg und der KAC mit vier Titeln haben mehr als der HCB.