Eric Maxim Choupo-Moting (Bayern) greift sich mit den Händen an den Kopf
APA/AFP/Franck Fife
Champions League

Bayern scheitern nach hartem Kampf

Der FC Bayern hat keine Chance mehr auf die erfolgreiche Titelverteidigung in der Champions League. Deutschlands Rekordmeister schaffte am Dienstag mit ÖFB-Star David Alaba im Viertelfinal-Rückspiel bei Paris St. Germain zwar einen 1:0-Sieg, nach dem 2:3 im Hinspiel war das aber zu wenig. Die Franzosen revanchierten sich damit für die Endspielniederlage beim Finalturnier in der vergangenen Saison.

Das zweite Halbfinal-Ticket sicherte sich Chelsea. Den Londonern reichte eine 0:1-Niederlage gegen den FC Porto im Stadion Ramon Sanchez-Pizjuan von Sevilla, um nach dem 2:0-Erfolg in der ersten Partie aufzusteigen. Im Kampf um den Einzug ins Finale wartet am 27./28. April sowie 4./5. Mai Real Madrid oder Liverpool. PSG misst sich entweder mit Manchester City oder Borussia Dortmund. Die zwei restlichen Halbfinal-Teilnehmer werden am Mittwochabend (ab 21.00 Uhr) ermittelt.

Die ohne die verletzten Offensivstars Robert Lewandowski und Serge Gnabry angetretenen Münchner waren vor der Pause nicht gut in der Partie drinnen, hatten aber das nötige Glück gepachtet. PSG-Superstar Neymar scheiterte zuerst zweimal (28., 34.) an Bayern-Goalie Manuel Neuer, der den Ball bei der zweiten Chance an die Stange lenken konnte.

Gleich darauf rettete noch zweimal das Aluminiumgehäuse für die Deutschen. Zuerst traf Neymar mit einem Schuss die Latte (37.), zwei Minuten später verhinderte die Stange bei einem Abschluss des 29-jährigen Brasilianers den ersten Treffer des Spiels.

Choupo-Moting trifft per Kopf

Die mangelnde Effizienz der Franzosen rächte sich fast postwendend. Der per Kopf von Thomas Müller bediente Alaba scheiterte aus sechs Metern zwar an Keylor Navas, den Abstauber brachte aber Eric Maxim Choupo-Moting via Kopfball im Tor unter.

Vier Minuten später hätte Alaba selbst beinahe das 0:2 nachgelegt, Navas konnte seinen 20-Meter-Schuss aber zur Ecke abwehren. Auch zu Beginn der zweiten Hälfte rückte der ÖFB-Star neuerlich in den Mittelpunkt, diesmal fehlte bei einem Schuss von der Strafraumgrenze nicht viel (47.).

Eric Maxim Choupo-Moting (Bayern) schießt ein Kopfballtor gegen Paris SG
AP/Francois Mori
Der Treffer von Choupo-Moting ließ die Bayern auf den Aufstieg ins Halbfinale hoffen

Auf der anderen Seite war es wieder einmal Neymar, dem nur Zentimeter fehlten. Diesmal rutschte er in Tornähe knapp an einer Di-Maria-Hereingabe vorbei, das Gehäuse wäre leer gewesen (53.). Die Bayern benötigten einen weiteren Treffer und waren gezwungen, mehr Risiko zu gehen. Dadurch ergaben sich immer wieder Räume im Konter für die Hausherren, die sich sonst mit dem Verwalten des Resultats begnügten.

Spannende Schlussphase

Den Bayern blieb das Glück treu. Ein Treffer von Kylian Mbappe nach Neymar-Laufpass wurde zu Recht wegen Abseits aberkannt, es war allerdings nur eine hauchdünne Entscheidung (78.). Alaba agierte zu dem Zeitpunkt bereits als Linksverteidiger, nachdem er zuvor als Ersatzmann des verletzten Leon Goretzka im Mittelfeldzentrum bei seinem 91. Einsatz in der Königsklasse eine starke Champions-League-Abschiedsvorstellung im Bayern-Dress gegeben hatte.

Das Finish war dann an Spannung nicht mehr zu überbieten, bei der besten Möglichkeit rollte Leroy Sane den Ball am langen Eck vorbei (82.). Die Hausherren zitterten sich richtiggehend weiter, verpassten allerdings bei der einen oder anderen schlecht zu Ende gespielten Aktion auch den Ausgleich.

Taremi lässt Porto kurz hoffen

Für Porto traf Mehdi Taremi in der Nachspielzeit. Chelsea musste nur noch wenige Sekunden zittern. Das Hinspiel in der vergangenen Woche hatten die Mannschaft von Thomas Tuchel ebenfalls in Sevilla 2:0 gewonnen, wo auch das Rückspiel wegen der coronavirusbedingten Reisebeschränkungen stattfand.

Mehdi Taremi (Porto) schießt ein Tor gegen Chelsea
Reuters/Action Images/Marcelo Del Pozo
Der Treffer von Taremi kam für Porto zu spät

Im Halbfinale der Königsklasse geht es nun gegen den Sieger des Duells zwischen Ligakonkurrent FC Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp und Real Madrid. Tuchel hat also weiterhin die Chance auf zwei Titel in seiner ersten Saison in England. Im FA Cup geht es am Samstag im Halbfinale gegen Manchester City. Im wichtigsten Europacup-Bewerb stehen die Londoner erstmals seit 2014 wieder unter den letzten vier.