Circuit Gilles Villeneuve in Montreal, Kanada.
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Formel 1

GP von Kanada wackelt erneut gehörig

Im vergangenen Jahr musste der traditionelle Grand Prix von Kanada so wie alle Überseerennen der Formel 1 aufgrund der Coronavirus-Pandemie abgesagt werden. Auch heuer schaut es für das Rennen in Montreal nicht gut aus. Aber auch hinter dem möglichen Ersatzort Türkei steht aufgrund der wieder steigenden Infektionszahlen ein dickes Fragezeichen.

Laut dem Fachportal „Autoweek“ könnte der für den 13. Juni geplante WM-Lauf in Kanada aufgrund der aktuellen Einreisebestimmungen des Landes sowie finanzieller Schwierigkeiten der Veranstalter zum zweiten Mal in Folge nicht stattfinden. Spekuliert wird über eine Verlegung in die Türkei auf den Istanbul Park Circuit. Noch diese Woche soll eine Entscheidung fallen.

Da in Montreal keine Fans erlaubt sein werden, ist die Finanzierung des Events schwieriger als in der Vergangenheit. Zudem ist derzeit bei der Einreise noch eine 14-tägige Quarantäne nötig. Diese ist für den rund 2.000 Personen umfassenden Formel-1-Tross aber nicht umsetzbar, da eine Woche zuvor der Grand Prix von Aserbaidschan in den Straßen der Hauptstadt Baku gefahren wird. Selbst eine Verkürzung der Quarantäne auf sieben Tage, wie für andere Profisportler in Kanada, würde der Motorsport-Königsklasse nichts bringen.

Sebastian Vettel, Lewis Hamilton und Charles Leclerc stehen auf dem Podest
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Das Siegerfoto von 2019 mit Lewis Hamilton (Mi.), Sebastian Vettel (l.) und Charles Leclerc ist bis dato das letzte eines GP von Kanada

Aufgrund der Pandemie hatte es bereits 2020 kein Rennen in Montreal gegeben, der Vertrag mit der Formel 1 läuft noch bis 2029. „Wichtig ist, dass das Rennen in Montreal bleibt“, sagte Bürgermeisterin Valerie Plante der Zeitung „La Presse“. „Wenn es dieses Jahr nicht klappt, muss es nächstes Jahr klappen, weil uns das wichtig ist.“ Eine Durchführung 2021 sei schwer vermittelbar, da auch Steuergelder verwendet werden, die an anderer Stelle dringender gebraucht werden.

Verschärfungen in der Türkei

Wie realistisch stattdessen ein Rennen in der Türkei ist, bleibt offen. Am Mittwoch verschärfte die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan angesichts rasant zunehmender Coronavirus-Neuansteckungen die Beschränkungen zum Infektionsschutz. Das Gesundheitsministerium meldete erst am Dienstag 59.187 Neuinfektionen, den höchsten Stand seit Beginn der Pandemie. Vor allem Istanbul ist mit rund 800 Fällen pro 100.000 Einwohner sehr stark betroffen. Die Strecke am Bosporus war bereits im November 2020 in der CoV-Krise eingesprungen.