Jürgen Melzer und Dominic Thiem beim ATP-Turnier 2019 in Rom
GEPA/Insidefoto/Andrea Staccioli
Olympia

Österreich bastelt für Tokio an Traum-Doppel

Die heimischen Tennisfans dürfen bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio nicht nur dem fix qualifizierten ÖTV-Ass Dominic Thiem im Einzel sowie Philipp Oswald und Oliver Marach im Doppel die Daumen drücken, sondern vielleicht auch einem weiteren starken Duo. Thiem gab am Mittwoch sein Okay, gemeinsam mit Jürgen Melzer auch im Doppel-Bewerb anzutreten. Für den 39-Jährigen wäre es seine bereits vierte Olympiateilnahme.

Ursprünglich hatte Melzer geplant, in Tokio gemeinsam mit Alexander Peya zu spielen, ein Start des 40-Jährigen ist verletzungsbedingt aber zurzeit ungewiss. Nun zeichnet sich als Alternative ein Antreten Melzers, der seit Februar auch als Sportdirektor des Österreichischen Tennisverbandes (ÖTV) fungiert, an der Seite von Thiem ab. „Es kam ein eindeutiges ‚Ja‘ von ihm“, berichtete der Niederösterreicher vom diesbezüglichen Gespräch mit Thiem.

„Das wäre also eine Möglichkeit, dass wir gemeinsam im Doppel dort antreten.“ Thiem habe mit einem Zwinkerer auch gemeint, warum es da nicht mit einer Medaille klappen sollte. Wichtig sei für Melzer, dass Thiem Olympia ernst nehme. „Er hat richtig Bock darauf anzutreten. Das ist auch für mich in der Doppelfunktion auch extrem wichtig, dass er voll motiviert anreist.“

Sommerspiele rücken näher

Österreich hat bereits 40 Tickets fix gebucht, weitere sollen noch folgen.

„In so einem Turnier kann viel passieren“

Melzer hat punkto Spielverständnis mit Thiem keine Bedenken. „Wir haben letztes Jahr oder die Jahre davor miteinander gespielt, das hat eigentlich immer ganz gut funktioniert“, so der Deutsch-Wagramer. „In so einem Turnier kann dann schon viel passieren. Ich würde mich freuen, wenn es dazu kommt, dass ich, wenn ich schon dort bin, mitspielen kann.“ Das könne aber natürlich auch mit Peya sein, sofern dieser fit werde. In dieser Hinsicht werde es freilich immer knapper.

„Beim Alex ist es so, dass er im Moment noch kämpft“, berichtete Melzer auf Nachfrage der APA. Peya müsse schmerzfrei sein und mehrere Wochen hintereinander spielen und Turniere bestreiten. „Das war am Anfang vom Jahr gegeben. Dann ist es schlechter geworden, dann ist er umgeknickt und hat sich am Sprunggelenk etwas gemacht“, erläuterte Melzer. „Schön langsam muss was weitergehen, damit er sich optimal vorbereiten kann. Es bringt nichts, nur einfach hinzufahren.“

Dominic Thiem und Jürgen Melzer beim gemeinsamen Training im April 2020
GEPA/Christian Walgram
Sollte Peya nicht mehr rechtzeitig fit werden, steht Melzer mit Thiem ein namhafter Partner zur Verfügung

Oswald/Marach als zweites Duo eingeplant

Für Thiem hingegen sei im Einzel als aktuell Weltranglistenvierter die Chance groß, eine Medaille zu machen. „Er ist unsere Speerspitze.“ Melzer selbst sei gut im Training. „Ich habe in den letzten Wochen wieder mehr trainiert, um mich in Form zu bringen für Paris, Wimbledon. Zu Olympia muss ich auch in Form sein. Auch bei den US Open, das wären die großen Turniere, die ich heuer noch spielen kann.“ Fix eingeplant für Olympia ist auch das Doppel Oswald/Marach.