Wolfsburg-Trainer Oliver Glasner
Reuters/Tobias Schwarz
Fußball

Wolfsburg glaubt an seine Chance

Oliver Glasner ist in der deutschen Bundesliga mit dem VfL Wolfsburg gegen den FC Bayern auf wichtige Zähler aus und will für den Club die „Ernte einfahren“. Vor dem Duell mit den Münchnern liegen die Wolfsburger auf Kurs in Richtung Champions League. Die Bayern wollen hingegen „so schnell wie möglich“ den Titel sichern. Die zweitplatzierten Leipziger haben am Freitag bereits Punkte liegen gelassen.

Glasner sinnierte: „Jetzt geht es darum, die Ernte einzufahren. Von dem kannst du dich dann richtig satt essen.“ Vor den Bayern habe man Respekt, dennoch: „Wir wollen zeigen, dass wir Paroli bieten können. Wenn wir die nötige Effizienz an den Tag legen, traue ich uns durchaus einen Sieg zu.“ Das Restprogramm des Oberösterreichers darf durchaus als schwierig bezeichnet werden. Neben den Bayern warten auf Xaver Schlager und Co. u. a. auch noch Dortmund und RB Leipzig als Gegner.

Zuletzt unterlagen die drittplatzierten Wolfsburger den viertplatzierten Frankfurtern mit 3:4. Die Bayern gewannen – und trotteten trotzdem als Verlierer vom Feld. Das 1:0 bei Paris Saint-Germain reichte nicht, um ins Halbfinale der Champions League vorzustoßen. Glasner fand es „fast schon ungewöhnlich“, dass der Rekordmeister Mitte April nur noch in einem Bewerb im Titelrennen ist. An der Spitze liegen die Bayern vier Zähler vor Leipzig, das am Freitag beim 0:0 gegen Hoffenheim Punkte im Titelkampf liegen gelassen hatte.

Flicks Zukunft sorgt für Unruhe

Mehr als die Tabellensituation interessiert in München aktuell die Zukunft von Hansi Flick. Den mehr als vier Minuten langen Monolog des Trainers im TV-Interview nach dem Paris-Spiel deuteten viele Experten bereits als Abschiedsrede. Flick soll als Nachfolger von Joachim Löw hoch im Kurs stehen. Er sprach in Paris auch erstmals vom Bundestrainerjob. Vor der nun anstehenden englischen Woche war Flick bemüht, den Fokus auf den Gewinn des Meistertitels zu richten.

„Es geht weiter, und wir haben eine große Aufgabe vor der Brust“, erklärte der 56-Jährige mit Blick auf die anstehende englische Woche, die für den FCB laut Flick „drei sehr schwere und wichtige Spiele für unser Saisonziel“ bereithält. Und das ist klar definiert: „Wir wollen alles geben und so schnell wie möglich Meister werden“, betonte der FCB-Coach und forderte: „Dafür brauchen wir auch in Wolfsburg einen Sieg und drei Punkte.“

Der Tabellenführer mit Abwehrchef David Alaba ist weiterhin ersatzgeschwächt. Gegen Wolfsburg werden erneut Robert Lewandowski, Serge Gnabry, Niklas Süle und Leon Goretzka ausfallen. Frühestens gegen Bayer Leverkusen am Dienstag wird sich die Personalsituation verbessern.

Leipzig lässt wieder Punkte liegen

Bereits im Freitag-Spiel leistete sich RB Leipzig im Fernduell mit den Bayern einen weiteren Patzer. Das Team von Trainer Julian Nagelsmann kam am Freitagabend daheim gegen die TSG Hoffenheim nicht über ein 0:0 hinaus. Damit verpassten es Kapitän Marcel Sabitzer und Co., den Tabellenführer unter Druck zu setzen. Stattdessen muss Verfolger RB fürchten, nach dem Spieltag wieder sieben Punkte hinter dem Rekordmeister zu stehen.

RedBull Leipzig Spieler Yussuf Poulsen und Hoffenheim’s Ryan Sessegnon.
Reuters/Odd Andersen

Die Leipzig-Spieler geben freilich nicht auf. „Wir glauben an die Meisterschaft. Das müssen wir bis zum Schluss“, erklärte Yussuf Poulsen. Er war wegen seines in der Nachspielzeit wegen Handspiels per Videobeweis aberkannten Siegestores der verhinderte Held des Tages. „Ich finde es gut, dass die Spieler die Köpfe nicht hängen lassen“, betonte Nagelsmann und baute schon einmal vor. „Sollte es nicht zur Meisterschaft reichen, war es trotzdem eine gute Saison.“

Trotz eines Ballbesitzes von 60 Prozent und 14 Torschüssen reichte es für Leipzig gegen Hoffenheim wie zuvor gegen Eintracht Frankfurt daheim nur zu einem Remis. Der Jubel nach dem vermeintlichen 1:0 in der sechsten Minute der Nachspielzeit währte nur kurz. „Das war die negative Seite des Videobeweises“, sagte Nagelsmann. „Man wird von maximaler Emotion heruntergeschraubt auf minimale innerhalb von wenigen Minuten.“

Selbst der Gegner hatte etwas Mitleid. „Laut der Regel muss er das Tor abpfeifen, aber als Fußballfan bin ich nicht immer ein Freund davon“, sagte Christoph Baumgartner, der bei Hoffenheim wie sein österreichischer Teamkollege Stefan Posch durchspielte. Florian Grillitsch war bis zur 56. Minute im Einsatz. Die Hoffenheimer blieben zwar auch das fünfte Bundesliga-Spiel in Folge ohne Sieg, dürfen den Punktegewinn aber trotzdem als Erfolg verbuchen.

Deutsche Bundesliga, 29. Runde

Freitag, 16. April:
Leipzig Hoffenheim 0:0
Samstag, 17. April:
Wolfsburg Bayern München 2:3
Mönchengladbach Frankfurt 4:0
Union Berlin Stuttgart 2:1
Freiburg Schalke 4:0
Augsburg Bielefeld 0:0
Leverkusen Köln 3:0
Sonntag, 18. April:
Dortmund Bremen 4:1
Mainz Hertha BSC verschoben

Tabelle: