Hansi Flick
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Fußball

Flick-Ankündigung sorgt für Spekulationen

Hansi Flick will Bayern München zu Saisonende verlassen, damit werden beim deutschen Serienmeister wie auch bei der Suche nach einem DFB-Bundestrainer die Diskussionen angefacht. „Ich lasse mir im Moment alles offen, weil es da auch noch keine Gespräche gab“, sagte Flick im ZDF-„Sportstudio“ über die Nachfolge von Teamchef Joachim Löw.

Für Ex-Bundestrainer Rudi Völler ist die Sache aber klar: „Wer nach so einer Aktion von Hansi Flick denkt, dass er es nicht wird, das wäre natürlich eine sehr mutige Entscheidung.“

Auch über die Nachfolge auf der Bayern-Trainerbank gibt es schon reichlich Spekulationen. RB-Leipzig-Coach Julian Nagelsmann ist da ein Kandidat, auch Erik den Hag von Ajax Amsterdam. Der war schon vor der Bestellung von Flick im Gespräch gewesen. Es geht jedenfalls um den bereits fünften Trainer beim deutschen Rekordmeister seit dem Abgang von Josep Guardiola 2016. Dabei dachte man nach dem Triple-Gewinn 2020, mit Flick eine Lösung für die nächsten Jahre zu haben.

Konflikt zwischen Flick und Salihamidzic

Die Bayern müssen Flicks Bitte nach Vertragsauflösung zwar noch entsprechen, doch diese scheint alternativlos. Das zerstörte Vertrauensverhältnis zu Sportvorstand Hasan Salihamidzic macht eine weitere Kooperation unmöglich. „Für mich war die Chance, diese Mannschaft zu trainieren, etwas ganz Besonderes und ist immer noch etwas ganz Besonderes“, sagte Flick. Deswegen sei er dem Verein und den Verantwortlichen ewig dankbar, zählte da auch einige Namen auf – Salihamidzic war nicht darunter.

Hansi Flick und Hasan Salihamidzic
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Nach dem Erfolg im DFB-Pokal 2020 war das Verhältnis zwischen Flick und Salihamidzic noch besser als jetzt

Der Konflikt zwischen den beiden drehte sich vor allem um Spieler, die Flick wollte, aber nicht bekam. Und um Spieler, die Salihamidzic verpflichtete und der Trainer kaum einsetzte. Viele Bayern-Fans würden es lieber sehen, wenn Salihamidzic statt Flick den Club verließe. Und auch, dass andere Führungskräfte wie Karl-Heinz Rummenigge, Oliver Kahn und Präsident Herbert Hainer das Problem sahen, aber nicht eingriffen, wertete der „kicker“ als Kontrollverlust der Bayern-Spitze.

„Das ist kein Krieg. Jeder hat seinen Standpunkt. Es wird weitergehen“, sagte Kapitän Manuel Neuer dem ZDF über den Konflikt zwischen Flick und Salihamidzic. „Wir Spieler können nur zurückblicken auf eine schöne Zeit.“ Vieles spricht dafür, dass Nationalspieler wie er, Leon Goretzka und Leroy Sane auch in Zukunft mit Flick weiterarbeiten werden, denn der frühere DFB-Sportdirektor und Assistent von Joachim Löw ist jetzt der große Favorit auf die Nachfolge des nach der EM scheidenden Teamchefs.