Jubel der Bayern-Spieler Thomas Müller und Joshua Kimmich
AP/Matthias Schrader
Fußball

Schalke steigt ab, Bayern vor Meistertitel

In der deutschen Bundesliga ist am Dienstag in der 30. Runde die erste Entscheidung gefallen. Der FC Schalke 04 ist nach 1981, 1983 und 1988 zum vierten Mal in seiner Geschichte abgestiegen. Der abgeschlagene Traditionsclub musste sich bei Arminia Bielefeld mit 0:1 geschlagen geben und steht damit als Fixabsteiger fest. Bayern München steht dank eines 2:0-Sieges über Bayer Leverkusen und Schützenhilfe aus Köln als neuerlicher Meister so gut wie fest.

Der 1. FC Köln wahrte – anders als Schalke – mit einem 2:1-Sieg über RB Leipzig seine Chance auf den Klassenerhalt und zog mit 26 Punkten mit Hertha BSC in der Tabelle gleich. Durch die Niederlage der Sachsen und den gleichzeitigen Erfolg über Leverkusen liegt Bayern nun vier Runden vor Schluss bereits zehn Punkte vor seinem ersten Verfolger Leipzig. In Frankfurt feierte Martin Hinteregger ein gelungenes Comeback. Der ÖFB-Teamverteidiger leitete mit seinem Tor zum 1:0 den 2:0-Erfolg der Eintracht über den FC Augsburg ein.

Für Schalke hat sich das Thema Bundesliga zumindest für eine Saison erledigt. Ausgerechnet Aufsteiger Arminia Bielefeld schickte die „Königsblauen“ vorzeitig in die zweite Liga. Fabian Klos wurde mit seinem Treffer in der 50. Minute zum Sargnagel für die Gelsenkirchner. Dem Abstieg von Schalke ging ein beispielloser Absturz in den vergangenen 15 Monaten voraus. Schon in der Vorsaison hatten sich die „Königsblauen“ nach nur einem Sieg in der Rückrunde 2019/20 nur wegen der starken Hinserie vor dem Abstieg gerettet.

Schalke-Spieler Sead Kolasinac ärgert sich
APA/AFP/Wolfgang Rattay
Sead Kolasinac kann es kaum glauben: Schalke muss erstmals seit 1988 wieder in die zweite Liga

Im Jänner 2020 wähnte sich der Vizemeister von 2018 noch auf Europacup-Kurs. Unter Trainer David Wagner gelang bis zum vergangenen Sommer kein Sieg mehr. In der laufenden Saison ging das Dilemma weiter. Insgesamt fünf Trainer schafften es nicht, Schalke zu retten. Bielefeld verbesserte sich mit dem verdienten Sieg gegen Schalke auf Rang 15 und hat vier Zähler mehr als Köln auf dem Konto.

Köln hilft Bayern

Schon am Wochenende kann die nächste Entscheidung fallen, denn mit einem Sieg in Mainz können die Bayern den 31. Titel insgesamt und den neunten Titel en suite fixieren. Gegen Leverkusen legten die Münchner in der Allianz Arena früh den Grundstein für den siebenten Sieg in den jüngsten acht Runden. Eric Maxim Choupo-Moting (7.) und Joshua Kimmich erzielten die einzigen beiden Treffer des Spiels bereits in den ersten 13 Minuten. David Alaba, der durchspielte, bot im defensiven Mittelfeld eine starke Leistung.

Die Leipziger verspielten ihre kleine Restchance auf den Titel mit einem enttäuschenden Auftritt in Köln. Zum Matchwinner avancierte Jonas Hector mit einem Doppelpack (46., 60.), Florian Kainz war bei den Siegern ab der 66. Minute im Einsatz. Bei den Leipzigern fehlte neben dem langzeitverletzten Konrad Laimer auch Kapitän Marcel Sabitzer, den Wadenprobleme plagen. Mehr als der zwischenzeitliche Ausgleich des Ex-Salzburgers Amadou Haidara (59.) war für den Ligazweiten nicht drinnen. Die Kölner schöpften mit dem ersten Sieg im zweiten Spiel unter dem neuen Trainer Friedhelm Funkel wieder Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt.

Hinteregger mit perfektem Comeback

In Frankfurt gab Abwehrchef Hinteregger nach fünfwöchiger Verletzungspause sein Comeback und rückte bei seinem ersten Startelfeinsatz seit 6. März dann gleich in den Mittelpunkt. Nach einer Kamada-Flanke setzte sich der Kärntner gegen zwei Gegenspieler durch und war per Kopf erfolgreich. Für den 28-Jährigen war es der zweite Saisontreffer. Allgemein trifft er mit dem Kopf besonders gerne, hat er doch zehn seiner bisher 16 Treffer im deutschen Oberhaus auf diese Weise erzielt.

Tor von Martin Hinteregger (Eintrach Frankfurt) gegen Augsburg
APA/AFP/Daniel Roland
Hintergegger (Nr. 13) leitete bei seinem Comeback den Sieg der Frankfurter ein

Für den Schlusspunkt sorgte Andre Silva (58.). Augsburgs Alfred Finnbogason vergab einen Elfmeter (74.). Kurze Zeit später kam auch noch Stefan Ilsanker (ab 79.) zum Zug. Die Frankfurter rehabilitierten sich damit für das 0:4 gegen Mönchengladbach und sind weiter voll auf Kurs in Richtung Champions-League-Startplatz.

Deutsche Bundesliga, 30. Runde

Mittwoch:

Stuttgart – Wolfsburg 1:3 (0:2)

Tore: Castro (92.) bzw. Schlager (13.), Weghorst (29.), Gerhardt (65.)

Stuttgart: Kalajdzic bis 80. Minute
Wolfsburg: Schlager bis 66. Minute, Pervan Ersatz

Dortmund – Union Berlin 2:0 (0:0)

Tore: Reus (27.), Guerreiro (8.)

Berlin: Trimmel spielte durch

Hoffenheim – Mönchengladbach 3:2 (0:2)

Tore: Kramaric (48., 65.), Bebou (60.) bzw. Plea (25.), Lazaro (45.)

Hoffenheim: Grillitsch und Posch spielten durch, Baumgartner bis 83.
Gladbach: Lazaro spielte durch, Lainer bis 86. Minute, Wolf ab 68.

Bremen – Mainz 0:1 (0:1)

Tor: Szalai (16.)

Bremen: Friedl bis 78., Schmid ab 78. Minute
Mainz: Mwene spielte durch, Onisiwo bis 87., Stöger ab 87. Minute

Dienstag:

Bayern München – Leverkusen 2:0 (2:0)

Tore: Choupo-Moting (7.), Kimmich (13.)

Bayern: Alaba spielte durch
Leverkusen: Dragovic Ersatz, Baumgartlinger nicht im Kader

Köln – Leipzig 2:1 (0:0)

Tore: Hector (46., 60.) bzw. Haidara (59.)

Köln: Kainz ab 66. Minute
Leipzig: Sabitzer und Laimer nicht im Kader

Frankfurt – Augsburg 2:0 (1:0)

Tore: Hinteregger (37.), Silva (58.)

Frankfurt: Hinteregger bis 45. Minute, Ilsanker ab 79. Minute
Augsburg: Gregoritsch nicht im Kader

Bielefeld – Schalke 1:0 (0:0)

Tor: Klos (50.)

Gelb-Rote karte: Thiaw (71./Schalke)

Bielefeld: Prietl spielte durch, Gebauer ab 85. Minute
Schalke: Schöpf und Langer nicht im Kader

Verschoben:

Hertha BSC – Freiburg

Tabelle: