Robin Dutt
GEPA/Tay Duc Lam
Bundesliga

Dutt ab Sommer neuer WAC-Trainer

RZ Pellets Wolfsberg erhält einen prominenten neuen Trainer. Wie der Tabellenfünfte der tipico-Bundesliga am Mittwoch mitteilte, übernimmt der Deutsche Robin Dutt mit der kommenden Saison das Traineramt. „Mit seiner großen Erfahrung und Professionalität wird er uns helfen, unsere Ziele zu erreichen“, betonte WAC-Präsident Dietmar Riegler. Der 56-Jährige sei von Beginn an der Favorit auf den Trainerposten gewesen.

Dutt kann auf einen beachtlichen Erfahrungsschatz zurückgreifen. In der deutschen Bundesliga saß der 56-Jährige bereits beim SC Freiburg, bei Bayer Leverkusen und Werder Bremen auf der Trainerbank. Dazu fungierte er für ein Jahr als DFB-Sportdirektor (2012/13) und für eineinhalb Jahre als Sportvorstand beim VfB Stuttgart (2015/16).

Zuletzt war Dutt bis Sommer 2019 beim deutschen Zweitligisten VfL Bochum als Trainer engagiert. Der WAC wird seine erste Trainerstation im Ausland. „Dietmar Riegler und Christian Puff (Präsident und Vizepräsident, Anm.) haben mich sowohl menschlich als auch sportlich von dieser Aufgabe überzeugt, und ich freue mich auf diese Aufgabe“, meinte Dutt.

Riegler über Dutt als neuen WAC-Trainer

WAC-Präsidentz Dietmar Riegler spricht im Interview über Robin Dutt als neuen Trainer der Wolfsberger.

Feldhofer-Abgang nach Differenzen

Der WAC befand sich seit Anfang März auf Trainersuche, nachdem Ferdinand Feldhofer wegen unterschiedlicher Auffassungen zurückgetreten war. Seither lenkte der bisherige Sportkoordinator Roman Stary als Interimscoach die Geschicke des Europa-League-Sechzehntelfinalisten. Die Wolfsberger liegen in der Meistergruppe der Bundesliga sieben Runden vor Schluss auf Rang fünf. Am Mittwochabend (18.30 Uhr) stand ein Gastspiel beim SK Puntigamer Sturm Graz auf dem Programm.

Dutt soll sich möglichst bald selbst ein Bild des Vereins machen, „was gut oder schlecht im Club läuft“, sagte WAC-Boss Riegler. „Dienstbeginn ist der 1.6., aber natürlich werden wir bis dahin gemeinsam mit ihm den Kader zusammenstellen.“ Die Spielprinzipien des Clubs sieht Riegler folglich nicht in Stein gemeißelt. „Das hängt immer davon ab, mit welcher Mannschaft man ins Rennen geht. Im Prinzip gibt es nur ein System: Das, mit dem man am ehesten Erfolg hat. Man muss in der heutigen Zeit flexibel sein.“

„Die Zukunft nicht dem Zufall überlassen“

Das internationale Renommee des WAC ist durch Erfolge wie den Vorstoß ins Europa-League-Sechzehntelfinale enorm gewachsen. Ein „fertiger Trainer“ wie Dutt sei nun gefragt, so Riegler. „Ich will die Zukunft nicht dem Zufall überlassen, und deshalb war das Interesse da, einen Trainer zu holen, der uns auf diesem Level halten kann.“ Über Bezüge wollte Riegler nicht sprechen: „Es war keine Geldfrage und in unserem Rahmen.“

2009 führte der gelernte Industriekaufmann den SC Freiburg ins deutsche Oberhaus und machte ihn dort zu einer respektablen Nummer. In Leverkusen und Bremen (als Nachfolger von Thomas Schaaf) soll er aber Medienberichten zufolge recht rasch das Vertrauen seiner Spieler verloren haben. Der VfB Stuttgart stieg mit Dutt als Sportvorstand 2016 erstmals nach 39 Jahren in die 2. Liga ab.

Auch in Bochum endete Dutts Tätigkeit mit einer Beurlaubung. Bei dem damals abstiegsbedrohten Zweitligisten gab er den Verfechter einer 4-2-3-1-Formation, bei Werder Bremen (2013-14) ließ er auch oft ein 4-4-2 mit Raute spielen, das beim WAC seit längerer Zeit hauptsächlich praktiziert wird.