Karim Adeyemi (RBS)
GEPA/Amir Beganovic
Bundesliga

Salzburg und LASK vor Cup unter Druck

Für Serienmeister Red Bull Salzburg ist das Liga-„Rückspiel“ gegen den Pellets WAC am Mittwoch (18.30 Uhr) nicht zuletzt eine Generalprobe für das Cupfinalduell mit dem LASK drei Tage später. Am Sonntag dominierten die „Bullen“ beim knappen 2:1 in Kärnten klar, der WAC will es dem Favoriten wieder schwermachen. Der LASK empfängt Puntigamer Sturm Graz, Rapid gastiert bei WSG Swarowski Tirol.

„Wir haben mit dem Spiel in der Meisterrunde und dem Cupfinale eine besondere Woche vor uns. Die beste Vorbereitung für das Cupfinale ist eine gute Leistung am Mittwoch. Aber sicher werden wir ein paar neue Spieler auf den Platz bringen“, kündigte Marsch an. Am Wochenende hatte er wieder seiner Stammelf vertraut, im Rotationsfall lief es bei den „Bullen“ heuer zumeist etwas unrund. Sicher fehlen wird Antoine Bernede, der nach seinem Rotfoul an WAC-Akteur Dario Vizinger gesperrt ist.

Ebenfalls noch nicht dabei sind die beiden wegen Dopings gesperrten Mohamed Camara und Sekou Koita, die erst in der letzten Runde wieder einsatzberechtigt sind. In ihrem ersten Mannschaftstraining am Montag seien die beiden „überragend“ gewesen, schwärmte Marsch, und „so glücklich, dass sie zurück sind“.

Mohamed Camara, Sekou Koita und Coach Jesse Marsch (RBS)
GEPA/Harald Steiner
Mohamed Camara und Sekou Koita sind noch gesperrt, waren aber beim Training wieder dabei

Chancenauswertung soll verbessert werden

Salzburgs Torverhältnis von 79:29 kann sich mehr als sehen lassen, zuletzt haderte man aber immer wieder mit mangelnder Chancenauswertung. „Wir kreieren viele Möglichkeiten, machen daraus zu wenige Tore“, bemängelte Stürmer Mergim Berisha, der bei elf Saisontreffern hält und gegen den WAC beide Assists lieferte. „Wir sollten ruhiger vor dem Tor sein und auch den besser platzierten Spieler bedienen.“ Marsch, der sich bezüglich eines möglichen Wechsels zu Leipzig im Sommer zu Wochenbeginn bedeckt hielt, ist freilich klar: Mit den Chancen, kommen auch die Treffer. „Ich habe weniger Sorge, dass uns kein Tor gelingt“, betonte der US-Amerikaner.

Tipico-Bundesliga, 28. Runde

Mittwoch, 18.30 Uhr:

Salzburg – WAC

Wals-Siezenheim, Red Bull Arena

Mögliche Aufstellungen:

Salzburg: Stankovic – Kristensen, Ramalho, Wöber, Ulmer – E. Mwepu, Bernardo – Okafor, Sucic – Adeyemi, Berisha

WAC: Kuttin – Novak, Baumgartner, Lochoshvili, Giorbelidze – Taferner, Leitgeb, Liendl, Wernitznig – Röcher, Joveljic

So verdient der Sieg Salzburgs am Sonntag auch war, WAC-Interimstrainer Roman Stary durfte bis zum Schluss mit einen Punkt spekulieren, „dank Glück und Goalie Kuttin“, wie er sagte. „Wir haben uns gut präsentiert“, befand Stary, dem vor allem das Spiel gegen den Ball, das Anlaufen der Kontrahenten gefiel. „Wenn wir noch einen Tick mehr Entschlossenheit und Risiko zeigen …, da hab ich schon noch an einen Lucky Punch geglaubt“, erinnerte er sich an die finale Phase der Partie. Und versprach: „Wir werden alles daran setzen, dass wir sie noch einmal ärgern können.“

LASK mit Wut im Bauch

Der LASK hat sich mit dem 1:3 gegen Sturm Graz vor wenigen Tagen in eine missliche Lage manövriert. Nun stehen die Athletiker in dieser Woche der Wahrheit gleich zweimal gehörig unter Zugzwang. Am 1. Mai winkt im Cupfinale gegen Salzburg der erste Titelgewinn seit 1965. Doch zunächst muss am Mittwoch in der Bundesliga gegen Sturm gepunktet werden, um Platz zwei und drei nicht völlig aus den Augen zu verlieren.

Die Oberösterreicher haben die Hinserie der Meistergruppe mit nur vier Punkten aus fünf Spielen (Torverhältnis 4:9) als schlechtestes Team beendet. Trainer Dominik Thalhammer war beim Viertplatzierten als Psychologe gefragt. Das 1:3 gegen Sturm war am Dienstag noch präsent. „Das war ja keine Mannschaft, die uns in Grund und Boden gespielt hat. Wir haben das Spiel einfach hergeschenkt.“

Sturm will LASK erneut besiegen

Nach dem 3:1-Sieg über den LASK im eigenen Stadion möchte Sturm Graz auch auswärts einen vollen Erfolg einfahren, um weiter auf Platz drei zu bleiben. Die Hoffnungen liegen dabei unter anderem auf Kelvin Yeboah.

Um sein wütendes Team wieder in die Spur zu bringen, verteilte Thalhammer verbale Streicheleinheiten. „Die Mannschaft ist großartig. Ihre Fähigkeiten, ihre Skills sind großartig. Wir haben so viele gute Spiele im Herbst gemacht. Wir haben auch sehr gute Spiele im Frühjahr gemacht, auch wenn das Frühjahr von außen oft sehr negativ gesehen wird“, sagte Thalhammer und verwies auf das Salzburg-Spiel (0:2).

Tipico-Bundesliga, 28. Runde

Mittwoch, 18.30 Uhr:

LASK – SK Sturm Graz

Pasching, Raiffeisen-Arena

Mögliche Aufstellungen:

LASK: Schlager – Wiesinger, Trauner, Andrade – Ranftl, Holland, Michorl, Potzmann – Goiginger, Eggestein, Balic

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Nemeth, Geyrhofer, Dante – Hierländer, Gorenc-Stankovic, Ljubic, Kiteishvili – Yeboah, Jantscher

Sieg als „Doping“

Extra Kräfte zu sparen, um den „Bullen“ am 1. Mai im Endspiel Paroli zu bieten, ist gegen Sturm nicht angesagt. „Das beste Doping für das Cupfinale ist ein Sieg morgen“, betonte Thalhammer. „Wir wollen morgen die bestmögliche Aufstellung auf den Platz bringen. Aber natürlich hat der engere Kader bewiesen, dass wir da gute Qualität haben und immer die eine oder andere Position wechseln können.“

Die Stimmung bei Sturm wirkt hingegen gelöst. Das Team gewinnt verlässlich das Gros der Zweikämpfe, stellt mit einem Gegentor pro Spiel weiter die beste Defensive der Liga und greift nun in einer Umbruchsaison nach dem dritten Platz. Bei einem weiteren Sieg gegen den LASK hätte Sturm, das bei Punktegleichheit vorgereiht wird, schon vier Zähler Vorsprung. Gewinnt Salzburg den Cup, würde Platz drei zumindest sechs Spiele in der Gruppenphase der neu geschaffenen Conference League bedeuten, für die es medial kolportierte vier Millionen Euro Startgeld geben soll.

Rapid will Platz zwei absichern

Nach dem 4:0 im Heimspiel peilt Rapid indes im nächsten Duell mit der WSG Tirol in Innsbruck wieder einen Sieg an, um den zweiten Tabellenplatz hinter Salzburg abzusichern. „Man hat gesehen, dass Wattens eine Mannschaft ist, die zu Recht da oben steht. Wenn jetzt einer erwartet, dass das leichter wird, dann ist er am falschen Dampfer. Wir brauchen eine ähnliche Leistung, damit wir da zu Punkten kommen“, betonte Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer am Dienstag.

Rapid will Platz zwei absichern

Der Meister in der Bundesliga steht mit Salzburg schon so gut wie fest. Dahinter möchte Rapid den zweiten Platz festigen, der zur Champions-League-Qualifikation berechtigt.

Ein Erfolg auf dem Tivoli würde überdies „eine schöne Heimfahrt“ im Bus garantieren, „aber da gehört natürlich harte Arbeit dazu“. Mit dem nächsten Dreier gegen die Tiroler könnten sich die Hütteldorfer (30 Punkte) auch weiter von zumindest einem Verfolger absetzen, da zeitgleich um 18.30 Uhr der Dritte Sturm (26) beim Vierten LASK (25) gastiert. „Wir können uns in die Position bringen, dass es leichter wird“, meinte Kühbauer mit Blick auf den Kampf um Platz zwei in der Fußball-Bundesliga.

Tipico-Bundesliga, 28. Runde

Mittwoch, 18.30 Uhr:

WSG Tirol – Rapid

Innsbruck, Tivoli Stadion

Mögliche Aufstellungen:

WSG: Ozegovic – Rogelj, Soares, Gugganig, Schnegg – Prantner, Naschberger, Petsos, Celic, Rieder – Baden Frederiksen

Rapid: Strebinger – Stojkovic, Hofmann, Barac, Ullmann – Petrovic, D. Ljubicic – Schick, Fountas, Ritzmaier – Kara

Der Sieg am Sonntag habe angesichts des intensiven Spielplans „schon im Kopf“ geholfen, trotzdem beginnt es in Innsbruck wieder bei 0:0. „Sie werden uns nichts schenken. Ich erwarte eine Mannschaft, die alles versuchen wird, uns zu schlagen. Das haben sie gegen den LASK und gegen Salzburg gezeigt. Deswegen werden wir sie in keinster Weise unterschätzen. Keiner darf glauben, das wird für uns dort ein Spaziergang“, warnte Kühbauer und erinnerte nochmals an das 2:0 der Tiroler am 4. April gegen die Linzer sowie das 3:2 ebenfalls auf dem Tivoli in der Vorwoche gegen den Serienmeister.

Der ohnehin schon von Personalsorgen geplagte WSG-Trainer Thomas Silberberger muss nun auch noch seine Abwehr umbauen, da Innenverteidiger Raffael Behounek nach seiner fünften Gelben gesperrt ist und Linksverteidiger Fabian Koch nach einer Gehirnerschütterung ausfällt. Zum Match in Wien meinte Silberberger rückblickend: „Wir waren nicht so weit weg, wie das Ergebnis vermuten lässt. Aber nach dem 2:0 von Rapid in der 81. Minute sind die Dämme gebrochen. Die Mannschaft hat dann nicht mehr daran geglaubt, das Spiel noch drehen zu können, und war immer einen Schritt zu spät.“

Damit diesmal wieder Zählbares rausschaut, „brauchen wir einen sehr, sehr guten Tag. Der Wille muss über allem stehen, dann ist auch so ein Ergebnis wie gegen Salzburg möglich“, glaubt der 47-Jährige. Und nach dem Match am Mittwochabend haben seine Kicker auch endlich mehr Zeit zur Regeneration. „Dann lassen wir die Rollos runter. Ich gebe den Spielern bis Montag frei. Danach werden wir die ganze Woche zur Vorbereitung auf das Spiel beim LASK haben“, kündigte Silberberger an.