Dominic Thiem
AP/Bernat Armangue
Tennis

Thiem zieht in Madrid ins Viertelfinale ein

Dominic Thiem steht erstmals seit Oktober 2019 im Viertelfinale eines ATP-1000-Turniers und ist nach seiner siebenwöchigen Wettkampfpause weiter auf dem Weg zurück zu alter Stärke: Der Weltranglistenvierte bezwang in seinem erst elften Match auf der ATP-Tour in diesem Jahr am Donnerstag in Madrid Alex De Minaur nach 1:51 Stunden mit 7:6 (9/7) 6:4.

Für Thiem war es im vierten Duell mit dem Australier der vierte Sieg. Allerdings war gegen den gut aufgelegten Returnspieler dafür viel Arbeit notwendig. Der Niederösterreicher trifft nun am Freitag (13.00 Uhr) überraschend auf den US-Amerikaner John Isner. Der Aufschlagspezialist setzte sich gegen den als Nummer sechs gesetzten Russen Andrej Rublew mit 7:6 (7/4) 3:6 7:6 (7/4) durch.

Für Thiem ist es im sechsten Antreten in der spanischen Hauptstadt sein viertes Viertelfinale. 2017 und 2018 kam er bis ins Finale (Niederlagen gegen Rafael Nadal/ESP bzw. Alexander Zverev/GER), 2019 unterlag er im Halbfinale Novak Djokovic (SRB).

Thiem im Viertelfinale von Madrid

Dominic Thiem steht beim Sandplatzklassiker in Madrid im Viertelfinale. Der Niederösterreicher besiegte den Australier Alex de Minaur in zwei Sätzen, hat sein Toplevel aber noch nicht ganz erreicht.

„Es hat sich sehr gut angefühlt“

Bei Thiem war nach seinem deutlichen Auftaktsieg gegen den US-Amerikaner Marcos Giron (ATP-91.) eine weitere Steigerung nach seiner langen Wettkampfpause zu bemerken. Seit 16. März hatte der Österreicher wegen körperlicher Defizite keine Matches mehr bestritten. Auch seine mentale Frische musste Thiem nach den fordernden Spielen und teils wochenlanger Quarantäne zu Jahresbeginn in Australien erst wieder erlangen.

In Madrid gibt er deshalb sein Debüt 2021 auf Sand und macht dabei gute Figur, wie Thiem auch selbst meinte: „Es hat sich sehr gut angefühlt. Es war ein wichtiges Match gegen einen Topgegner. Viele lange Ballwechsel, genau das Richtige, was ich auf Sand brauche. Die zwei Siege sind bisher für mich eine positive Überraschung, und ich freue mich, dass ich am Freitag die nächste Chance bekomme.“

Harte Arbeit gegen „Gummiwand“

Thiem lieferte einen Fehlstart in die Partie ab und lag zunächst 1:3 zurück. Beim Stand von 0:1 konnte er ein 40:0 aus seiner Sicht nicht für ein rasches Rebreak nutzen. Das gelang ihm dann zum 3:3. So ging der erste Satz ins Tiebreak, in dem Thiem bei 6/7 einen Satzball abwehren musste, sich jedoch nach drei Punkten in Folge nach einer Stunde doch den ersten Satz holte.

Der australische Tennisspieler Alex de Minaur
AP/Bernat Armangue
Alex De Minaur erwies sich als laufstarker Spieler mit enormen Fähigkeiten im Returnspiel

De Minaur blieb hartnäckig, erlief mit großen Sprinterqualitäten viele gut platzierte Bälle Thiems und brachte diese oft auch noch für den Österreicher unangenehm zurück. Doch mit der Fortdauer der Partie kam Österreichs Nummer eins immer besser in seinen Rhythmus und erhöhte Druck und Tempo. In Satz zwei schaffte Thiem ein Break zum 4:3, danach hielt er sein Service und nützte seinen ersten Matchball.

Jammern auf hohem Niveau

Im Siegerinterview sah er jedoch weiter Potenzial für eine Steigerung. Thiem bemängelte seine fehlende Matchpraxis und seine spielerische Konstanz während des Matchs. „Ich habe auch mit zu viel Kraftaufwand gespielt, zeitweise“, meinte Thiem. „Das muss noch besser werden. Aber das ist schon Jammern auf hohem Niveau. Im Grunde bin ich auf dem richtigen Weg.“

ATP-1000-Turnier in Madrid

(Spanien, 3.226.325 Euro, Sand)

Viertelfinal-Tableau:
Alexander Zverev (GER/5) Rafael Nadal (ESP/1) 6:4 6:4
Dominic Thiem (AUT/3) John Isner (USA) 3:6 6:3 6:4
Casper Ruud (NOR) Alexander Bublik (KAZ) 7:5 6:1
Matteo Berrettini (ITA/8) Cristian Garin (CHI/16) 5:7 6:3 6:0
Achtelfinal-Tableau:
Rafael Nadal (ESP/1) Alexei Popyrin (AUS) 6:3 6:3
Alexander Zverev (GER/5) Daniel Evans (GBR) 6:3 7:6 (7/3)
Dominic Thiem (AUT/3) Alex de Minaur (AUS) 7:6 (9/7) 6:4
John Isner (USA) Andrej Rublew (RUS/6) 7:6 (7/4) 3:6 7:6 (7/4)
Alexander Bublik (KAZ) Aslan Karazew (RUS) 6:4 6:3
Casper Ruud (NOR) Stefanos Tsitsipas (GRE/4) 7:6 (7/4) 6:4
Matteo Berrettini (ITA/8) Federico Delbonis (ARG) 7:6 (7/4) 6:4
Cristian Garin (CHI/16) Daniil Medwedew (RUS/2) 6:4 6:7 (2/7) 6:1