Andres Alberto Andrade Cedeno (LASK)
GEPA/Christian Moser
Bundesliga

LASK gastiert mit Wut im Bauch beim WAC

Der Kampf um den dritten Bundesliga-Platz, der ein Play-off-Ticket für die UEFA Europa League bedeutet, geht ab Mittwoch in die entscheidende Phase. Sturm Graz liegt aktuell punktegleich vor dem LASK und gastiert bei WSG Tirol. Ebenfalls um 18.30 Uhr trifft der Fünfte WAC, dem auch nur ein Punkt auf den dritten Platz fehlt, daheim auf den LASK. Die Oberösterreicher sind mit viel Wut im Bauch ins Lavanttal angereist.

„Das Spiel gegen den WAC ist absolut richtungsweisend. Das unglaubliche Unentschieden am Sonntag (3:3 gegen WSG Tirol, Anm.) hat etwas in uns ausgelöst: Wir wollen an unsere gute Leistung anknüpfen und werden nach dem Motto ‚Jetzt erst recht!‘ alles investieren, um uns das zurückzuholen, was uns zusteht“, sagte LASK-Trainer Dominik Thalhammer vor dem Gastspiel in Kärnten.

Die Athletiker haben nur sechs Punkte bzw. einen Sieg aus sieben Meistergruppenpartien zu Buche stehen und sind vom Titelaußenseiter zum EL-Wackelkandidaten geworden. „Wir geben in jedem Spiel unser Bestes, es wollte heute nicht sein. Mehr kann man dazu eigentlich nicht sagen“, meinte ein ratlos wirkender Thomas Goiginger nach dem 3:3 gegen die Tiroler. Einem Remis, das dem LASK auch wegen fragwürdiger Elferentscheidungen in Erinnerung bleiben wird.

LASK-Trainer Dominik Thalhammer und Co-Trainer Emanuel Pogatetz
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Kritik am Schiedsrichter brachte LASK-Trainer Thalhammer eine Sperre ein, Assistent Emanuel Pogatetz vertritt ihn

Kapitän und Trainer nur Zuschauer

Die Bilanz gegen den WAC darf den Linzern jedenfalls Mut machen: Alle vier Duelle in der laufenden Saison (dreimal Liga, einmal Cup) konnte der LASK gewinnen. Leichter wird es für die Athletiker gegen den WAC schon aus personellen Gründen nicht. Kapitän und Defensivbollwerk Gernot Trauner ist gesperrt, er ist nach der Verletzung von Philipp Wiesinger der nächste schwere Ausfall in der Verteidigung. „Das ist sicher kein Nachteil für uns“, sagte WAC-Trainer Roman Stary.

Tipico-Bundesliga, 30. Runde

Mittwoch, 18.30 Uhr:

WAC – LASK

Wolfsberg, Lavanttal Arena

Mögliche Aufstellungen:

WAC: Kuttin – Novak, Henriksson, Muharemovic, Giorbelidze – Wernitznig, Leitgeb, Liendl, Taferner – Vizinger, Joveljic

LASK: Schlager – Holland, Filipovic, Andrade – Ranftl, L. Grgic, Michorl, Renner – Goiginger, Eggestein, Balic

Thalhammer selbst kann auch nur zuschauen, ist er doch wegen seiner Schiedsrichterkritik nach Ende des Spiels gegen die WSG gesperrt. Er wird von Emanuel Pogatetz an der Seitenlinie vertreten. „Er wird diese Aufgabe so großartig meistern wie seine Trainingsarbeit: Mit viel Elan, Ehrgeiz und positiver Energie von der Seitenlinie.“

WAC wittert Chance

Der WAC liegt jeweils einen Punkt hinter dem LASK und Sturm und macht sich gegen die schwächelnden Linzer berechtigte Hoffnungen. „Ich bin überzeugt, dass wir das schaffen können“, sagte Stary.

Nach dem völlig misslungenen Start in die Meistergruppe sprangen zuletzt zehn Punkte in fünf Spielen heraus. Auch wenn Stary anerkannte, dass es weniger die spielerische denn die mentale Form seiner Truppe sei, die die „Wölfe“ von der neuerlichen EL-Teilnahme träumen lassen darf.

„Mir ist die Situation so auf jeden Fall lieber. Wenn man mental stark ist, dann kommt das andere leichter zurück als umgekehrt“, meinte Stary, der in der Innenverteidigung die gesperrte Stütze Dominik Baumgartner vorgeben muss.

Auch Tirol schielt noch auf Platz drei

Auch die Wattener wissen vor dem Heimspiel gegen Sturm Graz um ihre Chance auf einen internationalen Startplatz. „Wenn wir um die Vergabe der Europacup-Plätze noch mitreden wollen, helfen uns in dieser Woche ehrlich gesagt nur Siege. Da müssen wir gegen Sturm anfangen. Wir werden das Spiel wieder so anlegen wie ein Endspiel, ähnlich wie damals beim 5:3 im Lavanttal (gegen den WAC): ‚Do or die‘“, sagte WSG-Trainer Thomas Silberberger.

Wattens-Coach Thomas Silberberger
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WSG-Coach Thomas Silberberger hat auch den dritten Platz noch nicht abgeschrieben

Das gelte auch für die Heimpartie am Sonntag gegen die Wolfsberger. „Wenn wir unsere beiden nächsten Spiele gewinnen, Sturm gegen Rapid verliert, der WAC gegen den LASK unentschieden spielt und Salzburg gegen den LASK gewinnt, sind wir einen Spieltag vor Schluss punktegleich mit dem Dritten. Die Tabelle gibt noch extrem viel her – aber nur dann, wenn wir am Mittwoch gewinnen“, so Silberberger.

„Angstgegner“ Sturm

Sturm erwies sich aber bisher als „Angstgegner“ der Tiroler, die in der Bundesliga gegen die Grazer noch ohne Sieg (vier Niederlagen und ein Remis) sind. Und im Heimspiel am 30. November 2019 setzte es gar ein 1:5-Debakel gegen die „Blackies“. Mehr Gegentreffer hat die WSG daheim gegen kein anderes Team der Liga kassiert.

Tipico-Bundesliga, 30. Runde

Mittwoch, 18.30 Uhr:

WSG Tirol – Sturm Graz

Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol

Mögliche Aufstellungen:

WSG: Oswald – Koch, Behounek, Gugganig, Schnegg – Rogelj, Petsos, Celic, Rieder – Pranter, Baden Frederiksen

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Nemeth, Geyrhofer, Dante – Hierländer, Gorenc-Stankovic, Kiteishvili, Kuen – Yeboah, Jantscher

Die Grazer sind bereits am Tag nach der sonntägigen 1:3-Heimniederlage gegen Salzburg nach Tirol gereist, um sich an Ort und Stelle ausreichend vorbereiten zu können. „Wir wollen die heiße Phase mit Punkten für uns entscheiden“, bekräftigte Sturm-Trainer Christian Ilzer deshalb vor den abschließenden drei Runden.

Respekt vor Tirol

Und obwohl Sturm bisher 13 Punkte in fünf Bundesliga-Duellen mit der WSG verbucht hat, ist der Respekt groß. „Sie haben sich immer besser gefunden, haben in Ballbesitz einen extremen Schritt gemacht und ein mutiges Auftreten“, sagte Ilzer und lobte die Entwicklung der Tiroler, die „nicht leicht zu verteidigen“ seien. „Man muss gut abgestimmt sein“, sagte der Sturm-Coach. Zudem warnte Ilzer vor der Standardstärke der Tiroler.

Von seinem Team erwartet sich der 43-Jährige eine Steigerung. „Es wird einen verbesserten Auftritt brauchen. Wir müssen Räume finden und qualitativ nutzen und einen Rhythmus anschlagen, dass Tirol in Probleme kommt“, forderte Ilzer.