UEFA-Präsident Aleksander Ceferin
Reuters/Rafael Marchante
Champions League

Ceferin spricht sich für Final-Four-Turnier aus

Der Präsident des europäischen Fußballverbandes (UEFA), Aleksander Ceferin, hat sich für die Idee eines Final-Four-Turniers in der Champions League ausgesprochen. Dieses könnte neue Umsätze generieren und eine ganze Woche lang für Begeisterung sorgen, erklärte der Slowene in einem Interview mit der französischen Sportzeitung „L’Equipe“. „Wir diskutieren es, aber es ist noch nicht entschieden“, sagte der 53-jährige Slowene.

Auf die Idee kam die UEFA im Vorjahr, als man wegen der Coronavirus-Pandemie im August ein Turnier der letzten acht Teams in Lissabon austrug. Dieses sei gut angekommen, sagte Ceferin. Ein zweiwöchiges Turnier sei aber zu viel. Für die kommenden drei Jahre bleibt das aktuelle Format definitiv bestehen. Ceferin: „Für ein Final Four nach 2024 gibt es Vor- und Nachteile.“ Alle Parteien sollen angehört werden.

Im Gegensatz zum bisherigen Modus mit Halbfinale mit Hin- und Rückspielen könnte das Final Four ab der Saison 2024/25 an einem Ort stattfinden. Das könnte ein „fantastisches Event“ mit einer Woche Fußball sein, sagte Ceferin zu den Vorteilen. Allerdings würden die Clubs damit Heimspiele verlieren, und durch die geringere Zahl an Spielen gäbe es weniger TV-Übertragungen. Mit Blick auf eine mögliche Entscheidung gibt es keine „Dringlichkeit“, wie Ceferin sagte. Ein Beschluss könnte auch erst in einem Jahr fallen.

Gedanken über Einführung einer „Luxussteuer“

Die UEFA hatte im April – inmitten der Wirren um die mögliche Abspaltung einiger Clubs mit einer eigenen Super League – bereits eine weitreichende Änderung am Modus ihres wichtigsten Clubbewerbs ab 2024 bekanntgegeben. So sind dann 36 statt bisher 32 Teams startberechtigt, auch die Zugangskriterien werden geändert, zudem wird es insgesamt 100 weitere Spiele geben. Statt in Vierergruppen wird in der Gruppenphase zudem in einer einzigen Liga gespielt.

In dem Interview zeigte sich der Slowene zuversichtlich, dass im europäischen Fußball ein System der Luxussteuer nach dem Vorbild des amerikanischen Sports eingeführt werden kann. Man denke „sehr ernsthaft“ darüber nach, sagte Ceferin. In mehreren US-Profiligen wie der Basketball-Liga NBA muss für jeden Dollar, der über einer bestimmten Grenze für Gehälter ausgegeben wird, eine zusätzliche Strafe bezahlt werden.