Der Schweizer Moto GP3 Motorradrennfahrer Jason Dupasquier im Februar 2020
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Motorrad

Dupasquier erliegt schweren Verletzungen

Der Schweizer Jason Dupasquier ist seinen schweren Verletzungen nach seinem Sturz im Moto3-Qualifying beim Grand Prix von Italien in Mugello am Sonntag erlegen. Das gab die MotoGP am Sonntag auf ihrer Website bekannt. Nach fünf Jahren trägt die Motorrad-WM-Serie damit wieder nach einem Todesfall Trauer.

Der 19-jährige Schweizer hatte am Samstag beim Beschleunigen nach der Hochgeschwindigkeitskurve „Arrabbiata 2“ die Kontrolle über seine Maschine verloren. Am Boden liegend wurde Dupasquier vom nach ihm folgenden Japaner Ayumu Sasaki getroffen. Das Qualifying wurde daraufhin sofort abgebrochen. Dupasquier blieb lange auf dem Asphalt liegen, ehe er nach knapp einer Dreiviertelstunde mit dem Helikopter ins Spital nach Florenz geflogen wurde.

Dort erfolgte ein erster Eingriff im Bereich des Brustkorbs wegen einer Gefäßverletzung. Doch nach Angaben eines Mediensprechers des Spitals befand sich der Freiburger Sonntagfrüh unverändert „in einem sehr kritischen Zustand auf der Intensivstation, auch weil schwere Hirnverletzungen vorhanden sind“. Am Sonntag erlag der 19-jährige Schweizer, der seine zweite Moto3-Saison absolvierte, schließlich seinen schweren Verletzungen.

Mugello im Zeichen der Trauer

Nach seinem schweren Sturz im Qualifying erlag der Schweizer Moto3-Pilot Jason Dupasquier am Sonntag seinen Verletzungen. Das Sportliche rückte damit in den Hintergrund.

Tiefe Betroffenheit im Rennserie

„Trotz aller Bemühungen des medizinischen Personals und aller, die sich anschließend um den 19-jährigen Schweizer kümmerten, hat das Krankenhaus nun mit großem Bedauern bekanntgegeben, dass Jason Dupasquier seinen Verletzungen erlegen ist“, hieß es in der Mittelung der MotoGP. „Die FIM, IRTA, MSMA und Dorna Sports sprechen der Familie, den Freunden, dem Team sowie allen Angehörigen von Jason Dupasquier ihr tief empfundenes Beileid aus.“

Die Eltern des Teenagers hatten sich noch am Samstag ins Spital begeben, auch der Schweizer Moto2-Pilot Tom Lüthi fuhr dorthin. Er kennt Dupasquier seit Jahren sehr gut und stand ihm beratend zur Seite. Er gab auf Facebook bekannt, auf den Start zum Moto2-Rennen in Mugello zu verzichten, um nahe beim Verunfallten und seiner Familie zu sein. Auch Dupasquiers Prüstel-Team hatte unmittelbar nach dem Unfall auf einen Start verzichtet.

30. Tote in der WM-Historie seit 1970

Der junge Schweizer ist der 30. Tote in der WM-Historie seit 1970. Seit 1980 sind 16 Fahrer tödlich verunglückt. Der Schweizer Dupasquier ist das letzte Opfer in dieser traurigen Serie. In der jüngsten Vergangenheit waren wegen größerer Sicherheits- und Schutzvorkehrungen schwere Unfälle seltener passiert.

In den vergangenen 21 Jahren seit der Jahrtausendwende starben fünf Fahrer an den Folgen von schweren Unfällen auf der Rennstrecke. Zuletzt waren der spanische Moto2-Pilot Luis Salom 2016 beim Grand Prix von Spanien in Montmelo und 2011 MotoGP-Star Marco Simoncelli aus Italien beim Grand Prix von Malaysia in Sepang an den Folgen eines Sturzes verstorben.

Rennen in Italien wurden nicht abgesagt

Die drei Rennen auf dem Circuit in Mugello fanden trotz Dupasquiers tragischen Unfalls statt. Zum Moto3-GP starteten noch 28 Fahrer. Unter ihnen befand sich trotz zahlreicher Prellungen auch Ayumu Sasaki. Dieser war am Samstag in Dupasquiers Sturz involviert gewesen. Der Japaner flog nach der Kollision meterhoch durch die Luft und schlug hart auf dem Asphalt auf. Im Rennen, das unter dem Motto „We are all with you“ (Wir sind alle bei dir) stattfand, belegte Sasaki schließlich mit weniger als drei Zehntelsekunden Rückstand auf den Sieger Rang vier.

Das aufstrebende Schweizer Talent hatte am Samstagvormittag mit der fünftbesten Zeit im Training aufhorchen lachen. Dabei war der Sohn des ehemaligen Schweizer Motocross-Meisters Philippe Dupasquier schneller als Sasaki und auch schneller als der spätere Sieger Dennis Foggia unterwegs gewesen.